Wochen-Rückblick: "Auch mal ein richtiger Arsch sein"

Die Erfüllung des Sprichwortes „gehen wenn es am Schönsten ist“ scheint FCK-resistent zu sein, „gekommen um zu bleiben“ ebenso. Von sicheren Abschieden und sicher geglaubtem Abstieg. Und von einem, der nicht zuschauen darf. Alles über den Hashtag der Woche #allesmussraus und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochen-Rückblick.


1. Bye Bye Boris: Ja, es war zu erwarten. Und überrascht hat es auch niemanden. Lediglich ein paar verlorene Seelen klagten über den Zeitpunkt. Nach der Entlassung Jeff Saibenes und der öffentlichen Degradierung Notzons durch Markus Merk ist es zuletzt sehr ruhig um den Sportdirektor geworden. Nun ist offiziell bekannt gegeben worden, was sich seit Wochen angekündigt hat: Boris Notzon wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt. Der offiziellen Pressemeldung war zu vernehmen, dass trotz eines bis zum Sommer gültigen Vertrags die Position des Sportdirektors in der 3. Liga finanziell nicht mehr darstellbar war. Für viele FCK-Anhänger war dieser Schritt schon längst überfällig, zu viel Schaden habe Notzon in den letzten 7 Jahren angerichtet. Unter dem einstigen Chefscout sei es kontinuierlich bergab gegangen. Der gegenwärtige Abstiegskampf in der 3. Liga ist da nur noch die Kirsche auf der Sahnetorte. Am Ende hatte Notzon selbst Fehler in seiner Arbeit zugegeben. Fairerweise muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass eine solch simple Bewertung des Sportdirektors weder fair noch angemessen ist. Notzon stellte sich jahrelang vor Kameras und versuchte gerade zu biegen, was andere zu verantworten hatten. Vielleicht kann die Trennung von Boris Notzon, vor allem auch für Fans, eine Art Befreiung sein. Abgesehen von der nun finanziellen Erleichterung fällt eine Figur weg, die bei Anhängern stets zum Sündenbock für die fehlenden Erfolge des FCK gemacht wurde. Dass aber die Wahrheit immer noch auffem Platz liegt, muss gerade in diesen Zeiten das Gebot der Stunde sein.


Sportdirektor Boris Notzon freigestellt (1. FC Kaiserslautern)

Kommentar: Der Sündenbock ist weg! (SWR)


2. Wenn schon, denn schon: Auch für Fitnesstrainer Bastian Becker endete die Zeit beim FCK in der vergangenen Woche. Nach einer gemeinsamen und intensiven Analyse durch den neuen Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen und Cheftrainer Marco Antwerpen hat man sich beim FCK für die Freistellung Beckers entschieden. Grund für diese Entscheidung sei ein „Optimierungsbedarf“ im Fitnessbereich. Hengen betonte aber, dass der mangelnde Fitnesszustand der Spieler nicht auf eine Einzelperson zurückzuführen, sondern stets im „Gesamtpaket“ zu sehen sei. Ein direkter Nachfolger für Becker soll vorerst nicht eingestellt werden. Ab sofort soll die Trainingsintensität ausgebaut und gesteigert werden.


Der FCK trennt sich von Fitnesstrainer Bastian Becker (1. FC Kaiserslautern)


3. Drittliga-Historie verheißt nichts Gutes: Kein gutes Omen für den FCK verheißt die Drittliga-Historie. Der Blick in die Vergangenheit verrät nämlich, dass von den 27 Mannschaften, die seit der Gründung der 3. Liga nach 27 Spieltagen maximal 26 Zähler auf dem Konto hatten, 22 Klubs am Saisonende abgestiegen sind. Wenig beruhigend ist auch, dass alle Mannschaften, die nach 27 Spieltagen maximal viermal gewinnen konnten, am Ende die 3. Liga verlassen mussten. Würde der FCK den Klassenerhalt also schaffen, wäre das ein Alleinstellungsmerkmal für die Roten Teufel.


Rechnerisch fehlen dem FCK nun mindestens sechs Siege, um den direkten Abstieg sicher zu verhindern. Von den verbleibenden 11 Spielen geht es in sechs Partien gegen direkte Nachbarn im Tabellenkeller. Sollte der FCK diese Spiele gewinnen und zusätzlich zwei Unentschieden einfahren, hätte der FCK 46 Punkte. Diese Anzahl war in den letzten zwei Jahren notwendig, um den Drittligaverbleib zu sichern.

Dem FCK stehen also schwierige und überlebenswichtige Wochen bevor, in denen jeder Punkteverlust den Todesstoß für die Lautrer bedeuten kann.


Drittliga-Historie verheißt nichts Gutes (Liga3-Online)


4. Mario Basler glaubt nicht an den Klassenerhalt: Fußballer sind echte Verbal-Künstler, Beispiele gibt es dafür zu Genüge. Einer, der diese Kunst bestens beherrscht und inzwischen in der Top3 der Sprücheklopfer angekommen ist, ist Mario Basler. Der ehemalige Ausnahmefußballer - für manch einen aber auch nur ein "ewiges Talent" - und ehemalige FCK-Stürmer glaubt nicht daran, dass der FCK diese gegenwärtige Mammutaufgabe erfolgreich bewältigen kann. Das sagte er vergangene Woche der „Bild“-Zeitung. Laut Basler hätten die anderen Klubs mehr Potenzial, welches er bei dieser „Truppe“ des FCK nicht sehen würde. Der Verein habe sich selbst hingerichtet“ und „alles dafür getan, dass er dort ist, wo er jetzt steht“. Wie allen bekannt ist, darf nicht jede Äußerung Baslers auf die Goldwaage gelegt werden. Also bleibt zu hoffen, dass sich diese Einschätzung nicht bewahrheiten wird. Oder um es in Baslers Worten zu sagen: "Eigentlich bin ich ein Supertyp. Aber ich kann wohl auch ein richtiger Arsch sein!"


Mario Basler glaubt nicht an den Klassenerhalt (Liga3-News)


5. Abstieg um jeden Preis verhindern: Wir bleiben beim Thema Abstieg. Markus Merk bezeichnete den möglichen Abstieg in die Regionalliga vor einigen Wochen noch als "Super-Gau". Könnte sich der FCK einen Verbleib in der Regionalliga finanziell überhaupt leisten? Was passiert mit dem Fritz-Walter-Stadion? Besitzen die Spielerverträge eine Gültigkeit für die Regionalliga? Oder, würde der Super-Gau eintreffen und der 1. FC Kaiserslautern von der Bildfläche verschwinden? Fragen, die besorgniserregend sind und auf die es bisher noch keine Antworten gab. Dass der Abstieg "um jeden Preis verhindert werden muss", weiß auch Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt. Seine Devise dabei lautet: "Gas geben ist angesagt, und zwar Hardcore!". Doch Voigt liefert auch erste Antworten auf vorangegangene Fragen. "Der FCK wird nicht untergehen. Wir werden ein Szenario vorbereiten, damit es auch dann weitergeht" - Voigt selbst besitzt auch ein gültiges Arbeitspapier für die Regionalliga. Wenig Hoffnung macht Voigt allerdings in Sachen Verbleib im Fritz-Walter-Stadion. Mit all den laufenden Kosten und der Stadionmiete "ist es nur sehr schwer möglich, das nach einem Abstieg aufrecht zu erhalten".


Podcast: "Gas geben, und zwar Hardcore" (SWR)


6. Innenraumverbot für Marco Antwerpen: In fünf Spielen an der Seitenauslinie hat Marco Antwerpen bisher zwei gelbe und eine rote Karte kassiert. In Interviews klar und sachlich, an der Linie "högscht" emotional. Eine Fähigkeit, die man im Ruhrpott zu schätzen weiß. Nun aber hat das Verhalten Antwerpens während der Nachspielzeit im Spiel gegen Rostock Konsequenzen. Der Cheftrainer hatte sich nach dem nicht gegebenen Elfmeter lautstark beklagt. Manuel Gräfe ahndete dies als unsportliches Verhalten und zuckte die rote Karte. Platzverweis für Marco Antwerpen. Nun wurde Antwerpen vom DFB-Sportgericht ein Innenraumverbot für das nächste Meisterschaftsspiel auferlegt. Antwerpen darf somit während des Spiels sowie jeweils 30 Minuten vor und nach Spielbeginn nicht im Innenraum des Stadions sein und mit seiner Mannschaft in Kontakt treten. Folglich wird Antwerpen beim nächsten Spiel in Magdeburg seiner Mannschaft nur bedingt helfen können.


Ein Spiel Innenraumverbot für Marco Antwerpen (1. FC Kaiserslautern


7. Ein Stück FCK-Geschichte: Jose Dominguez: Wie in jeder Woche darf auch in diesem Wochen-Rückblick die Erinnerung an alte gute Zeiten nicht fehlen. Anlass für das Schwelgen in Erinnerungen bietet der ehemalige Linksaußen José Dominguez, der seit der vergangenen Woche als Co-Trainer beim türkischen Verein Gaziantep FK unter Vertrag steht. Der quirlige Linksaußen wechselte in der Winterpause des Jahres 2001 von Tottenham zum Betzenberg. Dreieinhalb Jahre stürmte Dominquez für die Roten Teufel, in 56 Bundesliga-Spielen erzielte er fünf Treffer. Im folgenden Video findet ihr eine Zusammenstellung einiger ganz besonderer Szenen.


Video: Dominguez' Tore für den FCK


Quelle: Treffpunkt Betze


Quelle: Treffpunkt Betze


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