Roundhouse-Kick: What the hell!

Foto: Getty Images / Alex Grimm

Unser hashtag der Woche: #coolbleiben. Was war das für ein Hype nach dem Spiel beim HSV? Nach einem bärenstarken Auftritt an der Elbe wähnte so mancher Fan den FCK schon wieder in Regionen, die man eigentlich nur noch aus Geschichtsbüchern kennt. Und dann kam Regensburg. Dirk Schuster ließ sich im Vorfeld der Partie erstmals dazu hinreißen, seine Mannschaft als leicht favorisiert einzustufen, warnte aber dennoch in gewohnter Art und Weise vor dem zweitligaerfahrenen Konkurrenten aus der Oberpfalz. Große Teile des Umfelds nahmen dies jedoch offensichtlich nur sehr oberflächlich oder gar nicht wahr. Die Frage war nicht, ob gegen den Jahn gewonnen werden kann, sondern wie hoch. Und so bleibt einmal mehr die Erkenntnis, dass der Grat im Fußball manchmal ein sehr schmaler sein kann. Gestern noch seit sieben Spielen ungeschlagen und im gesicherten Mittelfeld stehend, heute seit sieben Spielen sieglos und für einige Schwarzmaler zum Abstieg verdammt. Alles, was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.


1. Mund abputzen, weitermachen: Sky-Kommentator Marcel Meinert war auch nach dem 0:2 des SSV Jahn Regensburg noch sehr bemüht, etwas Spannung aufzubauen. Als er in der 75. Minute den Roten Teufeln durchaus "vorhandene Offensivansätze" attestierte, musste auch dem letzten Zuschauer eigentlich klargeworden sein, dass das nichts mehr werden wird. Dirk Schusters Mannschaft kämpfte, kratzte und biss - war aber in den entscheidenden Situationen zu fahrig oder hin und wieder auch zu glücklos. Am Ende stand eine, auch in der Höhe, absolut verdiente 0:3 Abreibung für die Lautrer. Dennoch ist das Glas weiterhin halbvoll. Als Aufsteiger nach 12 Spieltagen erst zwei Mal als Verlierer vom Platz gegangen und in den meisten Partien absolut ebenbürtig gewesen zu sein, verdient allen Respekt. Negative Stimmung ist somit völlig fehl am Platz. Treffpunkt Betze Redakteur Armin hat das gestrige Spiel mit Argusaugen beobachtet und schonungslos aufgearbeitet.


„Ein geiler Schuss vor den Bug“: FCK kassiert 2. Heimniederlage


2. Dirkules: Lauterns Chefcoach kann sich bestens in die Gegner seiner Roten Teufel hineinversetzen. "Nur all zu gut" kann er sich laut eigener Aussage an den Geruch des Angstschweißes erinnern, den er von seinen Mitspielern beim KSC oder seiner Mannschaft als Trainer der Darmstädter einst vernommen hat, wenn der Mannschaftsbus den Betzenberg erklomm. Liebreizender Lilienduft dürfte anders gewesen sein. Aber die furchteinflößende Westkurve ist wie ein Raubtier, das immer wieder mit Ergebnissen gefüttert werden muss, um seine Ausstrahlung nicht zu verlieren. Auch dessen ist sich Schuster bewusst und hofft noch möglichst lange mit seinem Team die Euphoriewelle reiten zu können. Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt. Erreicht werden soll der mit einer engagierten Mannschaft, die bereit ist aggressiv zu spielen, dem Gegner wehzutun und sich dabei auch noch zu verbessern. Oder ganz einfach gesagt: Betze-Skills!


Schuster weiter bescheiden: "Sonst fällt man schnell auf die Fresse"


3. Boris, die Bestie oder einfach nur Boris? In Hamburg noch Spieler des Tages, gegen Regensburg eher mit einem gebrauchten Tag. Die Rede ist von Boris Tomiak. Das Innenverteidiger-Kantholz des FCK ist dennoch eine der größten Entdeckungen der letzten Jahre und hat seinen Wechsel von Düsseldorf in die Pfalz scheinbar noch nicht bereut. Begeistert zeigte er sich nach dem Spiel beim HSV von den Fans der Roten Teufel. Immerhin reisten 10.000 Anhänger ihrer Mannschaft bis in den hohen Norden nach und sorgten im Volksparkstadion auch zwischen den Pyro-Einlagen für ordentlich Alarm. Eine einzigartige Stimmung mit Champions-League-Niveau attestiert der Abwehrhüne dem Lautrer Fanlager und unterstreicht, dass diese Unterstützung der Mannschaft gerade in schwierigen Phasen den nötigen Push gibt.


Tomiaks Lob: "Die Fans sind auf jeden Fall Champions League"


4. Miro Klose, Fußballgott: Mit Ex-Bundespräsident Johannes Rau und dem Frauenfußball trafen einst zwei Welten aufeinander. Auf die Frage, ob Fußballstadien nicht auch einmal nach Frauen benannt werden sollten, bemerkte er findig: "Und wie soll dann bitte so ein Stadion heißen? Vielleicht Ernst-Kuzorra-seine-Frau-ihr-Stadion?" Augenzwinkernd betrachtet muss man anerkennen, dass das sicherlich eine der vielen Möglichkeiten gewesen wäre, schon im 20. Jahrhundert für etwas mehr Gleichberechtigung in der Sportwelt zu sorgen. Muss nun im Zeitalter der Gender-Generation, der Stadt Kusel folglich zum „Sylwia-Klose-ihr-Mann-sein-Stadion“ gratuliert werden? Political Correctness kann manchmal so anstrengend sein.


Sportanlage nach WM-Held umbenannt: Miroslav-Klose-Stadion in Kusel


5. Achtung! Große Klappe bei wenig Selbstkritik: Was unterscheidet einen Schneemann von Uli Hoeneß? Ein Schneemann kann, wenn er denn könnte, nur im Winter Blödsinn von sich geben. Uli Hoeneß schafft das ganzjährig. Bei der Jahreshauptversammlung desehrwürdigen FC Bayern ergriff einmal mehr das engagierte Vereinsmitglied Michael Ott das Mikrofon und hinterfragte die bayrischen Geschäftsbeziehungen nach Katar. Während Präsident Hainer diplomatisch oder besser ausgedrückt nichtssagend auf die Fragen einging, polterte Wurst-Uli nach der Rede von Ott mal wieder richtig los. Sein Auftritt sei peinlich gewesen und er solle sich mal darüber im Klaren werden, dass er bei der Jahreshauptversammlung von Bayern München und nicht von Amnesty International sei, raunzte Hoeneß Ott an. Dumm nur für den Ehrenpräsidenten, dass jede Menge Journalisten seine offenen und nicht allzu cleveren Worte mitbekommen und veröffentlicht haben. Mit einem einzigen Satz hat Hoeneß bewiesen, dass bei ihm eine von Geldgier getriebene Wahrnehmungsverschiebung eingesetzt hat. Gutes tut der Mann scheinbar nur, wenn es sich auch für ihn oder sein Image rechnet.


Hoeneß knöpft sich Ott vor: "Ihr Auftritt war peinlich!"


Quelle: Treffpunkt Betze


Quelle: Treffpunkt Betze


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