Roundhouse-Kick: "Keine Ahnung vom Fußball"

Foto: Andreas Leiner

Unser hashtag der Woche: #kircheimdorflassen. Der Start in eine neue Woche fühlt sich mit einem Heimsieg im Rücken einfach deutlich besser an. Terrence Boyd, Philipp Hercher und Kevin Kraus sorgten am Samstag für die extra Portion Würze im Hexenkessel Betzenberg - und fertig war der 3:1 Heimsieg gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth. Auch darüber hinaus ist es rund um den höchsten Fußballberg Deutschlands derzeit so wunderbar still: Keine öffentlichkeitswirksamen Querelen, professionelle und gute Arbeit im Hintergrund und selbst der Bild-Zeitung ist der Kreativgeist offenbar flöten gegangen. Die Schlagzeilen produzieren diese Tage andere Vereine. Dem Teufel sei Dank. Alles was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.

1. Schlafende Riesen behutsam wecken

Torhüter Andi Luthe muss man einfach mögen. Der 35-jährige Routinier ist auf und neben dem Platz eine sichere Bank. Wäre Luthe nicht Torhüter, sondern Tekken-Kämpfer, hätte er beim Skill-Faktor Ruhe und Besonnenheit einen 100-Prozent-Wert. Dieser schützt ihn laut eigener Aussage auch vor der Aufgeregtheit im Fußball-Business. "Dieser Beruf kann einen schon mitnehmen, wenn man es nicht schafft, das auszublenden", so Luthe gegenüber dem SWR. Ähnliches gilt auch für den FCK, bei dem wahrscheinlich zur Vereinsgründung die Zustände himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt in der Gründungsurkunde fest verankert wurden. Eine solch positive Verrücktheit hat natürlich auch enorme Vorteile - allerdings müsse der "schlafende Riese FCK langsam und behutsam aufgeweckt" werden. Dann sei einiges möglich. Wollen wir's hoffen!


Andreas Luthe – der Ausgeglichene unter den Riesen des FCK

2. Strukturen noch lange nicht erstligatauglich

Lange Warteschlangen vor der Kiosken im Stadion, fehlende Produkte im Fanshop, Probleme bei den Einlasskontrollen, und so weiter. So manchem FCK-Fan stehen die Haare zu Berge, denn nicht alles läuft beim 1. FC Kaiserslautern so rund wie der Ball am Wochenende. Das hat auch gute und nachvollziehbare Gründe: Denn in vier Jahren 3. Liga musste der Verein Ressourcen einsparen, wo es nur ging - sowohl personeller als auch finanzieller Natur. Einschnitte gab es im NLZ, im medizinischen Bereich, beim Ticketing und natürlich auch in der gesamten Infrastruktur. Dass all dies nach rund 7-8 Monaten Zweitliga-Zugehörigkeit nicht sofort funktioniert, ist daher verständlich. Oder um es in den Worten von Dirk Schuster zu sagen: "Alles Schritt für Schritt. Sich in der zweiten Liga solide über Jahre etablieren, nach unten möglichst nichts mehr zulassen."


Strukturen beim 1. FC Kaiserslautern „noch nicht erstligatauglich“


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3. "Wir sind immer noch ein Aufsteiger"

In eine durchaus ähnliche Kerbe haut auch Geschäftsführer Thomas Hengen. In einem wirklich fabelhaften und hörenswerten Podcast mit Radioklassiker Sven Pistor spricht Hengen in seinem Büro unterhalb der Westkurve über den Mythos FCK, die letzten Monate als Geschäftsführer und die aktuelle Entwicklung der Lautrer. So schön der sportliche Erfolg seit dem Aufstieg auch sei, hinter den Kulissen sieht es gänzlich anders aus. Allein das Fernsehgeld betreffend befindet sich der FCK Lichtjahre hinter gestandenen Zweitligisten wie Heidenheim, Nürnberg oder Düsseldorf. All dies im Hinterkopf zu behalten, wenn das Trikot in der gewünschten Größe mal nicht vorhanden ist oder die Mannschaft zwei bis drei Niederlagen am Stück kassiert, liegt in der Verantwortung der Fans. Denn zu hohe Erwartungen haben noch nie zu Punktgewinnen geführt.


Podcast "Einfach Fussball": Sind noch kein Zweitligist

4. Dirkules kann auch ganz "anders"

Wer regelmäßig den Pressekonferenzen der Roten Teufel beiwohnt, kennt Dirk Schuster als ruhige und besonnene Person. Lauterns Cheftrainer kennt die Spieler der gegnerischen Mannschaft wahrscheinlich besser als sein Trainerkollege selbst. Schuster lässt sich mehr oder wenige alle Fragen gefallen. Aber es gibt auch Ausnahmen. "Ob das Ego nach zwei Niederlagen nicht angekratzt sei, ob man sich den Rückrundenstart nicht anders vorgestellt hätte", lautete die Frage eines Pressekollegen. Schusters Miene verzog sich prompt. Sofort folgte der Appell, die "Kirche langsam mal im Dorf zu lassen". Auf diese Weise not amused zeigt sich der Cheftrainer nur selten. Vielleicht auch gut so, wenn man an Schusters Zweikampfhärte als noch aktiver Verteidiger denkt. So abgegrätscht werden will niemand, selbst ein Pressevertreter nicht.


Schuster weist haltlose Kritik am Team ab: "Kirche im Dorf lassen"

5. Mitarbeiter des Monats: Terrence Boyd

Was FCK-Stürmer Terrence Boyd Woche für Woche vor Kameras und Mikrofonen abreißt, ist der blanke Wahnsinn. Stets gut gelaunt, stets 'nen lockeren Spruch auf den Lippen, ist Boyd zu einem echten Markenkern geworden - mehr als das, der 32-Jährige ist Lauterns stärkster Botschafter. Selbst mediale Jobangebote erhält der gebürtige Bremer inzwischen, kontert via Twitter jedoch geschickt mit einem: "Hab schon 'nen Teilzeitjob". Am Wochenende wurde bei einem Benefizspiel ein Trikot mit seinem Namen drauf zugunsten der Erdbebenhilfe in der Türkei und in Syrien versteigert. "Sehr schön und ungemein wichtig", findet Boyd. Dieser hat übrigens schon zuletzt darauf verwiesen, wie wichtig es sei, wieder stolz das FCK-Trikot zu tragen - anstatt eines vom FC Bayern oder Real Madrid. Dennoch rät Boyd allen vom Kauf eines Trikots mit seinem Namen ab: "Ich sag ja immer, die Leute, die sich ein Trikot von mir kaufen, die haben nicht wirklich Ahnung vom Fußball."


Terrence Boyd: "Mit Abstand am wenigsten Kilometer auf dem Tacho"


Quelle: Treffpunkt Betze


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Quelle: Treffpunkt Betze


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