Respekt vor dem „gallischen Dorf“

Aufstiegsränge in Sicht: Mit zwei Siegen in Serie im Rücken geht Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern in sein Flutlicht-Heimspiel heute (19 Uhr) gegen Energie Cottbus. Gewinnen die Lauterer erneut, stehen sie zumindest bis morgen Nachmittag auf Relegationsplatz drei.


„Für uns wäre es wichtig, nachzulegen und in dem Lauf drinzubleiben“, sagt FCK-Trainer Michael Frontzeck. Die Roten Teufel haben die Chance, erstmals in dieser Saison drei Siege in Serie zu schaffen. Dem 2:0 über den KFC Uerdingen ließen die Lauterer am Montagabend den hart erarbeiteten 2:1-Sieg nach 0:1-Pausenrückstand beim VfR Aalen folgen.


Gegner Cottbus hat Dimitar Rangelov (35) zurückgeholt, der zuletzt beim türkischen Zweitligisten Ümraniyespor spielte. Es ist nach 2007 bis 2009 und 2011/12 das dritte Engagement des Bulgaren in der Lausitz. Der Einstand des Stürmers – einfach traumhaft. Beim 2:1 gegen den FC Carl Zeiss Jena traf Rangelov doppelt.


Rund 17.000 Tickets hat der FCK für das Flutlichtspiel gegen den von Claus-Dieter Wollitz trainierten Aufsteiger verkauft, der 15 Punkte auf dem Konto hat. Rund 20.000 Zuschauer werden im Fritz-Walter-Stadion erwartet. „Ich mag den Klub. Cottbus hat etwas vom gallischen Dorf allein auf weiter Flur dort oben an der polnischen Grenze. Die Leute dort machen einen guten Job, der Klub hat einen Trainer, von dem ich viel halte, Claus-Dieter“, sagt Frontzeck. „Man nennt ihn auch Pele, ich weiß nicht, warum“, ergänzt der FCK-Trainer grinsend mit Blick auf den als Profi, unter anderem auch in Diensten der Lauterer, vor allem von seiner guten Technik lebenden Wollitz. „CD“ alias „Pele“ ist nunmehr 53 Jahre alt.


Möglich, dass der ein Jahr ältere Frontzeck auch gegen Wollitz’ Team auf die Startelf der vergangenen beiden Partien setzt. Obwohl die Top-Joker Christian Kühlwetter und Elias Huth, die am Montag mit ihren Treffern nach der Pause für die Wende in Aalen gesorgt haben, natürlich gerne so bald wie möglich von Anfang spielen wollen. Andererseits kann auch die richtige Besetzung der Bank Spiele entscheiden – siehe Aalen. „Alle drei Einwechselspieler waren gegen Aalen direkt da, auch Gino Fechner, der in der Schlussphase sehr wichtig für uns war“, sagte Frontzeck, „auch das ist eine besondere Qualität.“


„Ich will noch mal eine Nacht drüber schlafen“, sagte Frontzeck gestern nach dem Abschlusstraining zu seiner Qual der Wahl. Er entscheidet erst heute, wer beginnt, überdenkt eine Startelf-Alternative mit Fechner für Hendrick Zuck und Kühlwetter für Julius Biada. Kühlwetter, mit vier Saisontoren bei sechs Einsätzen bester FCK-Schütze, ist auch im Training meist der torgefährlichste Angreifer.


„Schön, dass wir den Abstand nach unten vergrößert haben. Bisher war es ja so, dass der Abstand nach unten und nach oben gleich war“, sagt Janek Sternberg. Der schnelle linke Offensiv-Verteidiger gibt ehrlich zu, dass beim 2:1-Sieg in Aalen auch Glück im Spiel war. „Es war ein ekliges Spiel, es war nicht unsere beste erste Halbzeit. Aber in der zweiten Halbzeit waren wir deutlich besser“, sagt der 26-Jährige, der unheimlich viel Biss in den Zweikämpfen bewies, einen Gegenspieler mit seiner Kompromisslosigkeit einmal dazu brachte, den Ball fast panisch ins Aus zu kicken. „Ich war genervt, ich hatte mich nach zwei Fehlpässen über mich geärgert und wollte den Ball unbedingt wieder zurück“, beschrieb Sternberg lachend die besondere Balleroberung. Auf Energie hat sich Sternberg – ganz mündiger Profi – per Video selbst schon eingestimmt. „Unterschätzen darf man diese Mannschaft nicht, die können Fußball spielen“, sagt Sternberg, der sich auf einen tollen Fußballabend unter Flutlicht freut.


Ein weiteres Flutlichtspiel ist terminiert: Im Wormatia-Stadion in Worms empfängt Verbandsligist TSV Gau-Odernheim den FCK am Mittwoch, 14. November, 19.30 Uhr, zum Verbandspokal-Viertelfinale.


SO SPIELEN SIE


1. FC Kaiserslautern: Hesl - Schad, Kraus, Hainault, Sternberg - Löhmannsröben - Hemlein, Fechner, Bergmann, Kühlwetter - Thiele


Ersatz: Grill, Dick, Scholz, Albaek, Zuck, Biada, Huth


Es fehlen: Sievers (Bizepssehnenanriss), Gottwalt, Özdemir (beide Trainingsrückstand), Esmel (Kreuzbandriss), Spalvis (Knorpelschaden)



FC Energie Cottbus: Spahic - Weidlich, Stein, Matuwila, Holthaus - Felix Geisler, Kruse, Marcelo Freitas (Mamba), Viteritti - Scheidhauer, Rangelov


Es fehlen: Bender (Trainingsrückstand), Stanese, Zickert (beide Reha), Startsev (gesperrt), Maximilian Zimmer (Innenbandriss)


Schiedsrichter: Osmanagic (Stuttgart).



Quelle: Die Rheinpfalz


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