Hendrick Zuck: Renaissance in neuer Position

Foto: Getty Images / Ronny Hartmann

Hendrick Zuck gehört in der laufenden Zweitliga-Saison zu den Leistungsträgern im Kader des 1. FC Kaiserslautern. Nur wenige Spieler konnten im bisherigen Saisonverlauf vergleichbar konstante Leistungen zeigen. Gerade durch diese Konstanz hat sich „Zucki“ als Stammspieler etabliert. Gleichzeitig muss man festhalten, dass der 32-Jährige nach der Ausleihe von Neal Gibs zu Astoria Walldorf auf der linken Verteidigerposition nahezu konkurrenzlos agieren kann.

Hendrick Zuck: Die Konstante im System Schuster


Mittlerweile gehört Hendrick Zuck zu den Publikumslieblingen in der Pfalz, was man in der Vergangenheit nicht immer behaupten konnte. Denn Zucks Qualitäten machten sich vor allem durch die Umschulung zum linken Verteidiger unter Marco Antwerpen in der Saison 20/21 bemerkbar. Aus der tieferen Position heraus kann der gebürtige Saarländer das Spiel der Mannschaft durch seine Cleverness, sein Passspiel und seine Flanken mit dem starken linken Fuß bestmöglich bereichern. Insbesondere Zucks überragende Auftritte nach der langen WM-Pause zeigen, dass der Linksverteidiger aufgrund seiner präzisen Flanken mit dem linken Fuß nahezu unersetzlich ist.


Beim Gastspiel in Hannover beispielsweise führte erst eine von Zuck ausgeführte Ecke zum 1:1 Ausgleichstreffer durch Julian Niehues, ehe die Nummer 21 der Roten Teufel mit einer perfekten Flanke aus dem Halbfeld den sehenswerten Volleytreffer durch Terrence Boyd und damit den Sieg nach Pausenrückstand ermöglichte. Auch im darauffolgenden Heimspiel gegen Holstein Kiel setzte „Zucki“ seine bestechende Form fort und bereitete die beiden Treffer von Hanslik und Boyd mustergültig vor. Mit insgesamt vier Torvorlagen ist Zuck gemeinsam mit Philipp Klement zweitbester Vorbereiter hinter Marlon Ritter (6). Bemerkenswert ist zudem seine solide Passquote von 76 Prozent in der eigenen Hälfte. Diese verdeutlicht, dass Zuck pressingresistent ist und auch unter Druck den Großteil seiner Zuspiele an den Mann bringt.

Trotz allem Luft nach oben


Angesprochen auf die Vertragsverlängerung des Stammspielers und die allgemein bekannte Suche nach Verstärkung für die Position des linken Verteidigers, bezeichnete Dirk Schuster seinen Schützling im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den HSV als einen „qualitativ hochwertigen Linksverteidiger mit einem gehörigen Erfahrungsschatz“. Der Cheftrainer ist voll des Lobes für den 32-Jährigen, macht aber keinen Hehl daraus, dass man sich bereits in der Winter-Tansferperiode nach einer Alternative umgesehen habe, da sich bei Ausfall des Linksfußes „das ein oder andere Problemchen“ offenbare. Gleichzeitig gab Schuster zu verstehen, dass ein Konkurrenzkampf keinesfalls schaden könne, da man Zuck so zu Höchstleistungen motivieren und zudem die Breite und Qualität des Kaders weiter erhöhen könne.


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Eines dieser Probleme wird bei der Betrachtung der Leistungsdaten deutlich. Zuck hat nämlich ein grundsätzliches Tempodefizit. Aufgrund seiner fehlenden Schnelligkeit agiert der Linksfuß eher defensiv und dringt nur selten bis zur Grundlinie vor. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Zuck in der Rückwärtsbewegung nicht überlaufen wird und dadurch Lücken in der Defensivreihe entstehen. So saß der Linksverteidiger beispielsweise im Heimspiel gegen Heidenheim zunächst auf der Bank, weil Dirk Schuster befürchtete, dass Zuck mit der Geschwindigkeit des flinken Florian Pick nicht mithalten könne. Entscheidende Zweikämpfe und Laufduelle auf der Außenbahn zu verlieren, konnte Schuster nicht riskieren. In diesem Spiel wurde erkennbar, wie wichtig ein temporeicher und defensivstarker Linksfuß wäre, um nicht einen Rechtsfuß wie Weltmeister Erik Durm auf ungewohnter Position aufstellen zu müssen. Dies würde den FCK auch mit Blick auf die kommende Spielzeit taktisch unberechenbarer machen.

Karriereende beim FCK?


2010 verschlug es Zuck zunächst in die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern, für die er bis 2012 in der Oberliga spielte. Sein Profidebüt feierte der Linksfuß aus heutiger Sicht recht spät im Alter von 22 Jahren und 16 Tagen. Cheftrainer Franco Foda stellte den Debütanten beim 3:3 Unentschieden am ersten Spieltag der Saison 12/13 auf der linken Außenbahn auf und Zuck bedankte sich mit einem Treffer zur zwischenzeitlichen 3:2 Führung. Drei weitere Tore und ebenso viele Vorlagen führten dazu, dass sich der SC Freiburg entschloss, Zuck für eine Ablösesumme von rund 500 000 Euro zu verpflichten. Fast genau ein Jahr nach seinem Profidebüt für den FCK erhielt der gebürtige Püttlinger dann die Chance, seinen Traum von der Bundesliga zu verwirklichen. Am ersten Spieltag der Saison 13/14 stand Zuck unter Trainer Christian Streich beim Auswärtsspiel in Leverkusen in der Startformation der Breisgauer und schnupperte erstmals Luft in Deutschlands höchster Spielklasse. Doch außer einem Kurzeinsatz gegen Werder Bremen sollte für den heute 32-Jährigen kein weiterer Einsatz in der Bundesliga mehr folgen.


Im SWR-Podcast „Nur der FCK“ gestand Zuck kürzlich ein, dass er „vom Kopf her noch nicht bereit für die Bundesliga“ gewesen sei und es ihm rückblickend sicher gut getan hätte, noch ein oder zwei Spielzeiten beim FCK geblieben zu sein. Aufgrund der fehlenden Einsatzzeit beim Sportclub verließ Zuck den Breisgau nach anderthalb Jahren Bundesliga, um in der 2. Bundesliga bei Eintracht Braunschweig wieder in die Spur zu finden und regelmäßig Spielpraxis zu erhalten. Die Eintracht verließ der Linksfuß nach deren Abstieg im Sommer 2018 ablösefrei und kehrte ins Fritz-Walter-Stadion zurück, um dort die wohl sportlich beste Phase seine Karriere zu erleben. Ein erneuter Wechsel zu einem anderen Verein ist eher unwahrscheinlich - gegenüber dem SWR sagte Zuck, dass es für ihn „das Größte“ sei, bei dem Verein die Schuhe an den Nagel zu hängen, bei dem er seine Profilaufbahn begann.


Quelle: Treffpunkt Betze


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