Klatt: "Wir haben uns für das bessere Angebot entschieden"

Neben vielen weiteren bedeutsamen Tagen dürfte der gestrige 17. Mai 2019 gewiss auch geschichtsträchtig gewesen sein. In einer alles entscheidenden Gremiensitzung entschied sich der Beirat der Kapitalgesellschaft für eine Zusammenarbeit mit dem luxemburgischen Investor Flavio Becca, und zeitgleich gegen das Angebot der regionalen Investoren um Hans Sachs und Klaus Dienes. Doch damit nicht genug, eine Entscheidung musste noch getroffen werden. Und diese vollzog Beiratsmitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates des e.V. Michael Littig höchst persönlich, in dem er im Anschluss an die Sitzung seinen Rücktritt erklärte. Wenige Stunden berichtete SWR-Reporter Bernd Schmitt über das mindestens genauso gute Angebot der regionalen Investoren, welches neben dem finanziellen Aspekt auch einen konzeptionellen Ausbau des Fröhnerhofs beinhaltete. Eine erste Stellungnahme seitens der Geschäftsführung war heute in der Online-Ausgabe des Kicker-Magazins zu lesen.

Lizenz auf der Zielgeraden - Kreditverträge mit Quattrex und Lagadère unterschrieben

Michael Klatt begrüßte heute zunächst, dass gestern eine Entscheidung für einen Investor gefallen sei. Dabei bestätigte er, dass die Kreditverträge mit Quattrex und Lagadère gesichert seien. "Ich habe eben meine Unterschrift darunter gesetzt", zeigte sich Klatt zufrieden. Damit sei die Lizenz auf den Zielgeraden, mit einer endgültigen Entscheidung sei aber erst um den 10. Juni zu rechnen.


Zunächst stellt Becca einen Kredit über 2,6 Millionen Euro zur Verfügung, der aber in Eigenkapital umgewandelt werden soll. Die Begründung dafür liegt dafür in der unklaren Unternehmensbewertung. "Es stellt sich immer die Frage, in welcher Situation man Aktien des Vereins verkauft. Wir wollen die Unternehmensbewertung nicht unter Druck lösen", so Klatt. Der FCK und Becca vereinbarten, dass nach der Lizenzvergabe gemeinsam verabredet wird, unter welchen Methoden die Unternehmensbewertung stattfindet. Erst dann wird das Darlehen in Eigenkapital umgewandelt. "Diese Summe soll nicht zurückgezahlt werden. Das hilft uns sehr", so Klatt. Außerdem habe Becca eine sogenannten Letter of Intent -eine Absichtserklärung- abgegeben, die eine Summe über 25 Millionen Euro beinhaltet. Dieser Kooperationsvertrag soll heute oder in den nächsten Tagen finalisiert und schriftlich fixiert werden.

Klatt sieht Vorzüge von beiden Angeboten: "Das Angebot der regionalen Investoren kam zu kurzfristig"

Zu dem Angebot der regionalen Investoren, die nach SWR Recherchen ebenfalls eine Summe von 25 Millionen investieren wollten und dazu Pläne gehabt haben sollen, den Fröhnerhof auszubauen, äußerte sich Klatt ebenfalls. "Das Angebot der regionalen Investorengruppe kam sehr spät, das hat sich als Problem dargestellt. Es ist ein langer Weg zwischen einer Absichtserklärung, einer Ideensammlung und einem Vertragswerk". Laut Klatt wäre der bürokratische Aufwand für die Lizenzierung beim DFB zu groß gewesen. "Der DFB kennt da keine Gnade was Deadlines anbetrifft.


Michael Klatt fügte hinzu, dass das "Eckpunktepapier FCK 2.0" sich ausschließlich auf die kommende Saison bezog, dabei waren alle anderen Aspekte seitens der regionalen Investoren noch nicht einmal niedergeschrieben. "Ich wäre aber froh gewesen, das Angebot wäre einen Monat früher gekommen. Aufgrund der monatelangen Verhandlungen mit Becca, waren wir hier deutlich weiter".

Beide Angebote seien aber beleuchtet worden und man habe sich am Ende für das "bessere von zwei sehr guten Angeboten" entschieden. Klatt machte deutlich, dass beide Angebote Vor- und Nachteile gehabt hätten. "An regionalen Investoren ist immer gut, dass sie hier verwurzelt sind. Sie können einen Dominoeffekt auslösen". Doch zeitlich sei dies einfach nicht mehr umsetzbar gewesen.

Vereinsführung akzeptiert den Rücktritt Littigs - Spieleretat kann erhöht werden

Einzelheiten zur gestrigen Sitzung wollte Michael Klatt nicht verraten. Zur Behauptung, er habe die Forderung Flavio Beccas zum Rücktritt von Michael Littig akzeptiert und sogar unterschrieben, sagte er: "Wir haben grundsätzlich nur die Absichtserklärung unterschrieben und die Forderung zur Kenntnis genommen. Grundsätzlich waren Personalfragen in unseren Verhandlungen nie ein Thema, bis die Geschäftsführung in Frage gestellt worden ist".


Spielraum sieht Klatt derweil für den Lizenzspieleretat. "Martin Bader war nicht untätig, doch jetzt kann er ganz anders planen. Eine genaue Summe kann ich jetzt noch nicht nennen, doch wir werden Verstärkungen für den Kader verpflichten können", so Klatt. Wichtig sei es ohnehin, den sportlichen Erfolg wieder herzustellen. Dies sei nicht allein abhängig von der Höhe des Etats.


Quelle: Treffpunkt Betze


Michael Klatt im Video-Interview (SWR): https://www.swr.de/sport/fussb…erslautern-becca-100.html


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