Rote Teufel setzen Ausrufezeichen

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    Rote Teufel setzen Ausrufezeichen

    Drittligist 1. FC Kaiserslautern unterstreicht den spielerischen Aufwärtstrend und gewinnt gegen KFC Uerdingen hochverdient 2:0.
    45 Jahre nach dem legendären 7:4 gegen die Bayern setzen die Lauterer ein Ausrufezeichen. Theo Bergmann und Christoph Hemlein treffen.


    Da waren’s „nur“ noch fünf: Durch das 2:0 (1:0) gegen den Tabellenzweiten KFC Uerdingen hat der 1. FC Kaiserslautern den Rückstand auf den zweiten direkten Aufstiegsplatz in der Dritten Liga auf fünf Zähler verringert.


    Wenn es nach dem Erfolg etwas zu kritisieren gab, dann die nicht gute Chancenauswertung und eine Schwächephase von der 70. bis zur 80. Minute, als der KFC zu zwei Möglichkeiten kam. Torhüter Wolfgang Hesl verhinderte in der 73. Minute ein Eigentor Janek Sternbergs. „Ich bin erst mal froh, dass wir das erste und das zweite Tor gemacht haben“, mochte Sternberg, der eine herausragende Leistung bot, nicht über die Chancenverwertung klagen. Die Defensive mit Kevin Kraus als Abwehrsäule und dem starken Vorarbeiter Jan Löhmannsröben imponierte.


    Timmy Thiele dürstet nach Toren. Gestern hatte der Lauterer Mittelstürmer innerhalb von sieben Minuten drei Riesenchancen – er vergab sie alle. Löhmannsröben, der wirkungsstarke Zentralverriegler, war Ausgangspunkt der Möglichkeiten. Nach seinem super Pass scheiterte Thiele an René Vollath (26.). Erneut bedient von Löhmannsröben, fand Thiele nochmals in Vollath seinen Meister (32.). Eine Minute später brachten Löhmannsröben und Hendrick Zuck Thiele in Position – vorbei.


    Aber der Mittelstürmer, an dessen Seite der umtriebige Julius Biada viel Betrieb machte, hatte seine Aktie an der Pausenführung. Von Sternberg in Szene gesetzt, lief der Mann mit der Nummer 9 Dominic Maroh weg. Maroh und dann auch Kapitän Christopher Schorch brachten Thiele zu Fall. Den fälligen Elfmeter nutzte der spielstarke Theo Bergmann zwei Minuten vor der Halbzeitpause zur überaus verdienten Führung. Der technisch versierte 21-Jährige bewies Ruhe und Selbstvertrauen beim Nervenspiel. „Nummer 9 und Nummer 16 standen als Elferschützen an der Tafel in der Kabine“, verriet Bergmann, „und Timmy wollte nicht schießen, war der Gefoulte und vom Foul auch noch ein bisschen angeschlagen. Er sagte: ,Berger’, schieß du!“ Und so löste die Nummer 16 die Aufgabe souverän, auch wenn Torwart Vollath die Ecke ahnte. „Wenn ich weiß, dass ich in die Ecke schießen will, dann hält der Torwart den Ball auch nicht“, sagte Bergmann mit Selbstbewusstsein und einem verschmitzten Grinsen.


    Die einzige Uerdinger Chance in den ersten 45 Minuten hatte Torjäger Stefan Aigner, der gute Hesl klärte mit Fußabwehr (26.).


    KFC-Coach Stefan Krämer reagierte zur Pause, brachte Maximilian Beister für Dennis Chessa und Johannes Dörfler für Connor Krempicki. „Die Niederlage geht auf meine Kappe. Mit meiner Aufstellung habe ich danebengelegen, auch die ersten beiden Auswechslungen haben nichts gebracht“, haderte Krämer mit sich selbst. Die Lauterer ließen nichts anbrennen. Die große Chance zum 2:0 servierte der elanvolle, zweikampfstarke Rechtsverteidiger Dominik Schad, der Flugkopfball Christoph Hemleins aber verfehlte knapp das Ziel (47.). Das 2:0 – ein Traumtor, ein Sonntagsschuss: Biadas abgewehrte Flanke nahm Hemlein 17 Meter vor dem Tor mit der Brust an und hämmerte den Ball in die Maschen (56.). „Das war der verdiente Lohn. Viel wichtiger als das Tor war die sehr gute Leistung der Mannschaft, wir hätten gegen einen guten Gegner auch 4:1 oder 5:1 gewinnen können“, sagte Hemlein.


    Thiele nach Biada-Pass (70.) und nach Sternberg-Eingabe (71.) hatte weitere gute Möglichkeiten, seinen engagierten Auftritt zu krönen. „Ich hätte die Mannschaft gerne mit einem Tor belohnt, aber wenigstens den Elfmeter habe ich rausgeholt. Das war der Dosenöffner“, sagte Thiele. Löhmannsröben meinte: „Wir waren aggressiv, sind gut in die Zweikämpfe gekommen, hatten ein gutes Umschaltspiel. So macht Fußball Spaß.“


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    1. FC Kaiserslautern: Hesl - Schad, Kraus, Hainault, Sternberg - Zuck (77. Fechner), Löhmannsröben, Bergmann (87. Albaek), Hemlein (82. Kühlwetter) - Biada, Thiele

    KFC Uerdingen: Vollath - Großkreutz (79. Ibrahimaj), Schorch, Maroh, Dorda - Konrad, Öztürk - Krempicki (46. Dörfler), Kefkir, Chessa (46. Beister) - Aigner

    Tore: 1:0 Bergmann (43., Foulelfmeter), 2:0 Hemlein (56.)


    Gelbe Karten: Bergmann (2) - Konrad (4), Dörfler (2), Kefkir (2)


    Beste Spieler: Kraus, Bergmann, Löhmannsröben, Sternberg - Vollath, Kefkir


    Zuschauer: 21.179


    Schiedsrichter: Koslowski (Berlin)



    Quelle: Rheinpfalz am Sonntag

    „Es ist noch keiner vom Ball erschossen worden!"

    - Gerry Ehrmann -

  • „Die Niederlage geht auf meine Kappe." meint der gegnerische Trainer. Ich sage, nein, die Niederlage ist der Überlegenheit des FCK geschuldet!

    Das Geheimnis des Fußballs ist der Ball (Fußballweisheit von Uwe S.)

  • Vielleicht beides? Ich glaube nicht, dass er damit den Sieg des FCK schmälern oder unsere Leistung nicht anerkennen möchte. Wenn er in der Analyse zum Ergebnis kommt, dass es maßgeblich seine taktischen Anweisungen waren, die dazu geführt haben, dass die Mannschaft gegen unser starkes Auftreten kein Mittel gefunden hat, dann halte ich das für eine korrekte Sichtweise. Vielleicht kann man der Mannschaft weniger den Vorwurf machen als dem Trainer. Ändert doch aber überhaupt nichts daran, dass wir den KFC so gut wie gar nicht haben ins Spiel kommen lassen und in wirklich allen Belangen überlegen waren.