Es geht wieder los: "Die Spieler brennen auf den Re-Start"

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    Es geht wieder los: "Die Spieler brennen auf den Re-Start"

    Fast drei Monate ruhte in der 3. Liga wegen der Corona-Pandemie der Ball. Am Samstag geht es für den FCK nun mit einem Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg weiter.


    Lange musste in der so fußballverrückten Pfalz auf Fußball verzichtet werden. Und auch wenn Fans und Zuschauer noch einige Zeit auf ihren geliebten Betze verzichten müssen, so rollt ab dem Wochenende zumindest der Ball wieder. Ohne Zuschauer und mit vielen Unbekannten. FCK-Trainer Boris Schommers trifft das hart, doch er freut sich auch, dass die Saison fortgesetzt wird. Es ist eben alles anders in Zeiten der Corona-Pandemie. Dies betrifft natürlich auch die jetzt wieder stattfindenden Pressekonferenzen des 1. FC Kaiserslautern. Die Medienvertreter senden ihre Fragen online zu, Pressesprecher Stefan Roßkopf saß nicht auf dem Podium. Und dennoch: Man freut sich, dass die Saison weitergeht.

    Schommers richtet sich an die Fans: "Ich hoffe, Euch geht es gut!"

    Zu Beginn war es Trainer Boris Schommers wichtig, ein paar Worte an die FCK-Fans zu richten, die natürlich besonders unter den anstehenden Geisterspielen leiden. "Ich hoffe vor allem, Euch geht es gut da draußen. Wir bedauern sehr, auf Eure zahlreiche Unterstützung versichten zu müssen, auf Euren geilen Support. Wir werden aber alles dafür tun, erfolgreich in diese letzten elf Spiele zu starten", so der Lautrer Coach.


    Natürlich war für Schommers und seine Mannschaft die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg alles andere als gewöhnlich, wusste man schließlich lange nicht, ob, und wenn ja wann das Spiel überhaupt stattfinden würde. Dennoch sieht Schommers darin keinen großen Nachteil. "Natürlich war es eine andere Vorbereitung, wir konnten lange nur in Kleingruppen trainieren. Von daher war hohe Flexibilität gefragt. Diese Bedingungen hatten aber nahezu alle Vereine. Wir werden sehen, ob Chancengleichheit besteht. Grundsätzlich beginnen auch jetzt alle Spiele bei 0:0", so Schommers.


    Natürlich gebe es vor dem Re-Start somit viele Fragezeichen, denen der Trainer aber zuversichtlich entgegensieht. "Natürlich ist das Spiel am Samstag eine Wundertüte. Unser Fokus wird darauf liegen, gut in das Spiel zu kommen. Magdeburg ist nach dem Trainerwechsel schwer auszurechnen, sie stehen sehr gut gegen den Ball, haben aber auch vorne mehrere Spieler, die schon öfter als zehnmal getroffen haben. Darauf müssen wir achten."

    Geisterspiele schmerzen Schommers: "Wir müssen die Situation annehmen"

    Der FCK ohne seine Fans ist nicht vorstellbar. Und trotzdem muss er die letzten Spiele ohne ihre Unterstützung auskommen. Auch für Boris Schommers ist das ein herber Verlust. "Uns treffen Geisterspiele natürlich besonders hart, vor allem in unserem tollen Stadion aber auch auswärts. Wir müssen die Situation aber annehmen und das Beste daraus machen", so der Lautrer Coach.


    Auf die neue Situation hat sich der Verein bestmöglich vorbereitet. "Wir haben das Szenario zweimal unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen im Elf gegen Elf durchgespielt. Auch die veränderten Abläufe am Spieltag haben wir geprobt", gibt sich Schommers optimistisch.


    Aufgrund der Stille im Stadion entstehen auch neue Gegebenheiten, die der Trainer nutzen möchte. "Ich werde grundsätzlich so coachen, wie ich das immer tue. Aber es besteht natürlich die Möglichkeit, dass ich Spieler durch Zurufe besser erreiche und auch die Spieler können sich untereinander verständlicher coachen und anweisen."

    Keine Bedenken wegen Neustart - Schommers lobt "vorbildliches Verhalten"

    Dass die 3. Liga am Wochenende wieder startet, sieht nicht jeder gern. Nicht wenige Spieler und Funktionäre äußerten Bedenken, dass es in Zeiten einer Pandemie mit Fußball weitergeht. Beim FCK scheint jedoch Einigkeit darüber zu herrschen, dass man froh ist, dass es wieder losgeht. "Ich muss jedem im Verein ein großes Dankeschön aussprechen. Jeder Spieler und Funktionär im Verein hat sich die letzten Wochen vorbildlich verhalten. Alle Jungs halten sich an die Hygiene-Bestimmungen, das spricht für ihr professionelles Verhalten", lobt Schommers.


    Mentale Schwierigkeiten für seine Spieler sieht der FCK-Trainer als kein großes Problem an. "Wir sind ja Gott sei Dank allgemein auf einem guten Weg. Da es weder im Team noch in den Familien Corona-Fälle gab, denke ich, dass wir auf einem guten Weg sind. Die Spieler freuen sich jetzt einfach , dass es wieder losgeht und sind fokussiert."


    Sportlich geht es auch nach wie vor um viel. Der FCK steht nur zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz, Magdeburg lauert nur einen Zähler hinter den Pfälzern. "Uns ist die tabellarische Situation natürlich bewusst. Wir haben die Zeit genutzt, alle Spiele nach dem Winter aufzuarbeiten und Hilfestellungen zu entwickeln, die nächsten elf Spiele konsequenter und abgebrüter zu Ende zu spielen", so der Lautrer Trainer.

    Spieler greifen neu an: "Wir brauchen jetzt den kompletten Kader"

    Die Belastungen für Spieler werden die kommenden Wochen immens sein, die restlichen elf Partien werden schließlich ausschließlich in englischen Wochen absolviert. "Die Jungs fungieren als Mannschaft sehr gut. Sie sind motiviert, manch einer hat neu angegriffen. Dieses Momentum wollte ich sehen. Es ist logisch, dass kein Spieler mit dieser Belastung wird durchspielen können. Von daher brauche ich viele fitte Spieler. Auch wenn ein Spieler gegen Magdeburg noch nicht spielt, kann es sein, dass er drei Tage später schon auf dem Platz steht", so Schommers.


    Bis auf Lukas Gottwalt, der mit einer Fraktur im Sprunggelenk lange ausfallen wird, ist auch Simon Skarlatidis für das Spiel in Magdeburg fraglich.


    Wie seine Mannschaft diese Belastung wegstecken wird, ist eines der Fragezeichen, die auch der Trainer nicht sicher beantworten kann. "Natürlich haben auch wir schon lange kein Spiel mehr über zweimal 45 Minuten absolviert. Das gilt aber für jeden in der Liga. Wir werden sehen, wie die Spieler darauf reagieren. Wenn ein Spieler aber meint, sich für anstehende Partien schonen zu müssen, dann ist er wieder schneller vom Platz, als er gucken kann", warnt der Trainer.

    Gehaltsverzicht als Zeichen der Solidarität

    Unmittelbar vor der Pressekonferenz wurde bekannt, dass die Spieler des FCK auf Teile ihres Gehalts verzichten, um dem wirtschaftlich angeschlagenen Verein zu helfen. "Uns ist allen bewusst, dass es für den Verein eine wirtschaftlich schwierige Situation ist. Jetzt ging es darum, wie der Verein mit den fehlenden Einnahmen wegen der Geisterspiele umgeht. Der Gehaltsverzicht der Mannschaft ist dabei ein tolles Zeichen. Wir stehen zusammen und ziehen alle an einem Strang", so Schommers.


    Die Pressekonferenz im Videostream:



    Quelle: Treffpunkt Betze