FCK-Kaderplanung: Der nächste große Umbruch?

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    FCK-Kaderplanung: Der nächste große Umbruch?

    Rund ein Dutzend Spieler werden den FCK im Sommer aller Voraussicht verlassen. Es bahnt sich ein erneut großer Kaderumbruch an. Ein Überblick.


    Die Saison 2020-21 ist erst seit wenigen Tagen beendet und schon läuft die Kaderplanung für die kommende Spielzeit auf Hochtouren. Das ist bei der kurzen Sommerpause auch nicht verwunderlich. Marco Antwerpen und Frank Döpper laden die Roten Teufel bereits am 14. Juni zum Trainingsauftakt ein. Um die Kaderplanung bis dahin bestmöglich zu gestalten, verzichten Thomas Hengen und Marco Antwerpen gar auf einen Sommerurlaub. Wir geben euch hier einen aktuellen Überblick über die wahrscheinlichen Abgänge und Planstellen.

    13 Verträge laufen aus

    Wie vor dem letzten Heimspiel gegen Verl angekündigt, verabschiedete der 1. FC Kaiserslautern nach Saisonende alle Leihspieler und Spieler mit auslaufenden Verträgen. Dies war allerdings nicht mit endgültigen Entscheidungen über die Zukunft der Spieler verbunden. In der Zwischenzeit haben mit Lukas Gottwalt und Simon Skarlatidis bereits zwei Spieler ihren Weggang vom FCK eigenständig via Instagram kommuniziert. Innenverteidiger Gottwalt verwies trotz seiner langwierigen Verletzungspause auf „vier unglaublich schöne und lehrreiche Jahre“, nach denen er „den Verein immer im Herzen behalten“ wird. Skarlatidis, der im Sommer 2019 von den Würzburger Kickers zum Betze wechselte, verwies in seinem persönlichen Post darauf, dass er mit „vielen Erwartungen und Hoffnungen zum FCK gekommen“ sei, diese jedoch „aufgrund von verschiedenen Ereignissen leider nicht“ umsetzen konnte.


    Auch beim ehemaligen Mannschaftskapitän Carlo Sickinger stehen die Zeichen auf Abschied. Der 23-jährige wechselte im Alter von 14 Jahren ins Nachwuchsleistungszentrum am Fröhnerhof. Im Dezember 2018 schaffte er unter dem damaligen Cheftrainer Sascha Hildmann den Sprung in die Profimannschaft. Nach Informationen mehrere Medienportale wird der gebürtige Karlsruher den Betzenberg im Sommer ablösefrei verlassen. Wohin sein Weg führt, ist indes noch nicht bekannt.


    Anders gestaltet sich die Situation bei Linksverteidiger Hendrick Zuck, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft. Marco Antwerpen sieht in Zuck einen „sehr cleveren und taktisch variablen Spieler“, der auch in der Kabine vorangeht und dort eine enorm wichtige Rolle spielt. Zuck selbst möchte seinen Vertrag verlängern und den FCK wieder in höhere Tabellenregionen führen. Hier bahnt sich also eine Vertragsverlängerung an.


    Daneben laufen die Verträge von Dylan Esmel und Anil Aydin aus. Ob Marco Antwerpen künftig mit den beiden jungen Talenten plant, ist nicht bekannt. Abgänge scheinen hier jedoch wahrscheinlich zu sein.

    Sieben Leihspieler: Wer geht, wer bleibt?

    Am Samstag wurden zudem die sieben Leihspieler (Zimmer, Hlousek, Pourié, Götze, Hanslik, Senger, Ouahim), die noch bis zum 30. Juni unter Vertrag stehen, verabschiedet. Marco Antwerpen würde, wenn es nach ihm ginge, auf alle Fälle Jean Zimmer, Felix Götze und Marvin Senger halten. Alle drei bringen "Qualität in den Kader" und die "Leidenschaft, sich für diesen Verein einzusetzen", wird der Cheftrainer im Gespräch mit der Rheinpfalz zitiert. Während bei Zimmer und Ouahim aufgrund der bestehenden Kaufoptionen die Chancen auf einen Verbleib am größten stehen, dürften alle anderen – wie den bisherigen Verlautbarungen und Stimmen in den sozialen Medien zu entnehmen ist - den FCK wieder verlassen. Möglicherweise haben sich Daniel Hanslik, Felix Götze und Marvin Senger deswegen bereits via Instagram für die Zeit am Betzenberg bedankt und verabschiedet.


    Die Kaufoption nicht ziehen werden die Roten Teufel im Falle Adam Hlouseks. Der 32-jährige Linksverteidiger spielte unter Marco Antwerpen kaum noch eine Rolle und wird im Sommer zu seinem Verein Viktoria Pilsen zurückkehren. Völlig offen hingegen ist die Personalie Marvin Pourié. Der 30-jährige besitzt noch einen gültigen Vertrag beim Karlsruher Sportclub. Allerdings wollen sowohl Spieler als auch Verein die Zusammenarbeit vorzeitig beenden. Im letzten Heimspiel gegen Verl fehlte Pourié laut Angaben des SWR aufgrund von Disziplinlosigkeiten, die der Stürmer selbst inzwischen via Instagram dementierte. "Wie und wo es für mich weiter geht, das wird man sehen", lässt Pourié alle Möglichkeiten offen. Konkret für oder gegen Pourié haben sich bisher weder Antwerpen noch Hengen ausgesprochen.

    Die Suche nach defensiven Leadern

    Die vakanten Positionen für die neue Spielzeit sind bereits bekannt. Dem SWR zufolge sucht der FCK neben zwei Innenverteidigern einen defensiven Mittelfeldspieler. Zu oft wirkte die Abwehrreihe der Roten Teufel brüchig, unkonzentriert und an manchen Tagen nicht einmal drittligareif. "Wir wollen hinten einen Leader haben, der in Schlussphase Dinge organisiert, der der verlängerte Arm auf dem Platz ist", äußert sich Marco Antwerpen im Gespräch mit dem SWR. Weitere Potenziale sieht Antwerpen in der kommenden Saison vor allem im Kopfballspiel. Während viele andere Mannschaften über gefährliche Standardsituationen punkten, erzielten die Roten Teufel in den vergangenen Wochen viele Tore aus dem Spiel heraus. Deswegen sieht das Trainerteam besondere Bedarfe im defensiven Kopfballspiel, verbunden mit körperlicher Robustheit.


    Sollten Marvin Pourié und Daniel Hanslik den Verein tatsächlich verlassen, müssten sich die Roten Teufel zusätzlich noch in der Offensive verstärken. "Wenn du in Kaiserslautern spielst, dann weißt du, dass du zuhause eine gewisse Intensität an den Tag legen musst. Wir wollen ein aggressives, forderndes und aktives Auftreten", verkündet Thomas Hengen die Attribute, die Neuzugänge unbedingt mitbringen müssen.


    Auf Thomas Hengen und Marco Antwerpen warten spannende Wochen. Einerseits muss es ihnen gelingen, den aufgeblähten Kader zu verkleinern, gleichzeitig jedoch auch "den Stamm, der sich herauskristallisiert hat, der in der Lage ist, Spiele zu gewinnen" zu behalten. Vor dem Hintergrund der finanziellen Möglichkeiten kommt dieses Vorhaben wieder einmal einer Mammutaufgabe gleich. Und mit rund einem Dutzend an potentiellen Abgängen steigt die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Kaderumbruchs.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.