Wird das Südwestderby zum vorzeitigen Endspiel?

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    Wird das Südwestderby zum vorzeitigen Endspiel?

    Beim FCK herrscht Abstiegskampf statt Euphorie. Das bevorstehende Südwestderby gegen Waldhof Mannheim könnte Energien frei setzen oder den Trainer den Job kosten.


    Das Derby gegen Waldhof Mannheim am Samstag (14 Uhr) wird für Mannschaft und Trainer zum Schicksalsspiel. Kann sich der FCK mit einem Sieg aus der Krise hieven?


    Bei der 0:1-Niederlage des FCK in Magdeburg konnte das Team von Trainer Marco Antwerpen den Erwartungen wieder nicht gerecht werden und offenbarte insbesondere große Schwächen in der Spielanlage und im Angriffsspiel: Gegen den derzeitigen Tabellenführer gelang es dem FCK nicht, innerhalb der gesamten Spielzeit mehr als nur eine einzige Chance durch Mike Wunderlich (86. Minute) herauszuspielen. Somit reichte der quirligen und effizienten Mannschaft von Trainer Christian Titz das einzige Tor des Spiels durch Luca Schuler in der Anfangsphase, um gegen die Roten Teufel einen letztlich ungefährdeten Sieg einzufahren.

    Gute Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen

    Der 1. FC Kaiserslautern steht vor dem Derby gegen Waldhof Mannheim also mal wieder mit dem Rücken zur Wand - auch Antwerpen ist nun mächtig gefordert. Gelingt auch gegen den Nachbarn aus der Kurpfalz wieder kein Sieg, dürfte auch intern erfahrungsgemäß über eine Nachfolge des sich erst seit Februar diesen Jahres im Amt befindenden Trainers diskutiert werden. Dies hat vor dem Hintergrund, dass ausgerechnet Antwerpen in seinem ersten Spiel für den viel umjubelten 2:0 Auswärtssieg der Roten Teufel beim letzten Derby in Mannheim sorgte, einen besonderen Beigeschmack.

    Die Bilanz spricht eindeutig für ein Remis

    Die letzten Duelle zwischen beiden Rivalen zeigten sich jedoch als äußerst ausgeglichen, von den letzten vier Spielen endeten gar drei Unentschieden. Und auch insgesamt fällt beim Blick auf die Statistik der bisherigen Duelle auf, dass sich beide Vereine oft auf Augenhöhe bewegten: Acht FCK-Siegen stehen sechs Siege von Waldhof Mannheim gegenüber, dazu kommen weitere acht Unentschieden.


    Nach dem überzeugenden 3:0 Sieg der Waldhöfer am vergangenen Samstag gegen Türkgücü München dürfte die Mannschaft von Patrick Glöckner jedoch mit einigem Selbstvertrauen in das Derby gehen. Außerdem spielt der SVW - anders als der FCK - in der zweiten Saison in Folge in der oberen Tabellenhälfte mit. Und das trotz eines finanziell kleineren Budgets als der “große” FCK, der sich seinen Kader fast zwei Millionen mehr kosten ließ. Doch in Sachen Neuzugängen ließ auch Mannheim in diesem Sommer mit dem Transfer des “ewigen” Heidenheimers Marc Schnatterer aufhorchen, den man für die Aufgabe in der Dritten Liga gewinnen konnte. Und auch der defensive Mittelfeldspieler Marco Höger, vom 1. FC Köln gekommen, spielt seit Sommer in Mannheim.

    Derby-Atmosphäre auf dem Betzenberg

    Doch was macht nun aus FCK-Sicht überhaupt Hoffnung für das Spiel am Samstag? Sicherlich erstmal, dass das Südwestderby kein “gewöhnliches” Spiel ist, sondern bei Spielern, Verantwortlichen und Fans in den vergangenen Jahren stets große Emotionen weckte. Zudem werden wieder bis zu 20.000 Zuschauer auf dem Betzenberg dabei sein dürfen. Diese Partie kann für den FCK eine Chance sein, weil die Euphorie vor dem Derby trotz des miserablen Saisonstarts groß ist und ein Derbysieg, wie man beim Antwerpen-Einstand letzte Saison sehen konnte, für einen Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans sorgen kann. Dafür sollten jedoch vor allem Teamgeist und Wille zu sehen sein - zwei Eigenschaften, ohne die man kein Derby wird gewinnen können.

    Spielerischer Nachholbedarf

    Auch spielerisch muss sich im Vergleich zum vergangenen Spiel beim FCM einiges tun: Antwerpens Team muss sich im Kombinationsspiel steigern, um die Mannheimer am Samstag vor ernsthafte Probleme zu stellen. Die Magdeburger machten am Samstag vor, wie man von hinten raus mit einer klaren spielerischen Idee den Gegner immer wieder in Gefahr bringen kann. Doch auch über eigene Standards sollte deutlich mehr Gefahr entstehen als in den bisherigen Saisonspielen. Denn wie der Kopfballtreffer von Kevin Kraus im ersten Südwest-Derby (2019) in der Dritten Liga zeigte, können ruhende Bälle vor allem bei aufgeheizter Atmosphäre für entscheidende Wendungen im Spielverlauf sorgen. Jener Kevin Kraus dürfte auch für das Spiel am Samstag wieder große Chancen haben in der Startaufstellung stehen, da Neuzugang Max Hippe mit einer Fußverletzung weiter außer Gefecht gesetzt ist. Der 23-Jährige, aus der zweiten Mannschaft vom BVB gekommen, verletzte sich beim Spiel in Magdeburg unglücklicherweise in der letzten Phase des Aufwärmens und musste kurzfristig von Kraus vertreten werden. Wohingegen mit Hippe ein Verteidiger fehlt, ist mit Felix Götze am Sonntag eine wichtige Säule ins FCK-Mannschaftstraining zurückgekehrt - ein Einsatz im Derby ist für ihn jedoch noch nicht möglich.


    Schlussendlich bleibt zu hoffen, dass die Roten Teufel die schmerzhafte Niederlage in Magdeburg gut verkraftet haben und die Unterstützung von den Rängen am Samstag in positive Energie ummünzen können. Doch sollte die Mannschaft spielerisch enttäuschen und man am Ende wieder mit leeren Händen dastehen, so wird die Luft für Antwerpen am Betzenberg erfahrungsgemäß dünn werden - was gerade mit dem Blick auf den enormen Trainer-Verschleiß beim FCK in den letzten Jahren fatal wäre. Alle FCK-Fans hätten sicherlich nichts dagegen, wenn sich durch einen Erfolg im Derby wie im vergangenen Februar eine neue Energie in Verein und Umfeld breitmacht und Antwerpen in seinem Traineramt gefestigt wird.


    Quelle: Treffpunkt Betze

  • Ich bin mal gespannt,wie viele Zuschauer kommen werden.Und sollte man wirklich gewinnen,wird dies sicherlich nur eine Momentaufnahme sein. Anschließend verfällt man wieder in alte Muster,und eiert beim nächsten Spiel wieder so vor sich hin.Das wäre ja nix neues.

    Wer die Schorle nicht ehrt,ist des Rausches nicht wert!