Auf ein neues Jahrzehnt!

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    Auf ein neues Jahrzehnt!

    In den 2010er Jahren ging es für den 1. FC Kaiserslautern nur bergab. Doch in den 20ern soll alles anders werden. Auf in ein neues Jahrzehnt. Auf in die goldenen 20er des FCK.


    Abstieg, Pokalsieg, Aufstieg, Meisterschaft. Der 1. FC Kaiserslautern schaffte binnen zwei Jahren etwas, was andere Vereine nicht in zehn Jahren schaffen. Der FCK ist ein Verein der Extreme - fast schon eine Anomalie im deutschen Fußball. Hier in dieser kleinen vom Pfälzerwald umschlossenen Stadt, in der sich viele Dinge eigentlich nur langsam ändern, pflügt der Verein vom höchsten Fußballberg Deutschlands mal hierhin, mal dorthin. Das einzige, was konstant ist, ist die Inkonstanz. Bis zum Jahr 2012, als mit der Entlassung von Marco Kurz ein Kapitel des Erfolgs mal wieder zu Ende ging.

    Ein Verein der Extreme


    Doch so lange wie ab diesem Zeitpunkt mussten die Anhänger und Anhängerinnen der Roten Teufel noch nie auf einen weiteren Erfolg warten. Dem Abstieg in die zweite Liga folgten mehrere verpasste Wiederaufstiege. Danach kam der Absturz in die untere Tabellenhälfte und der daraus resultierende Abstieg in Liga 3. "Der FCK geht nicht runter. Wir nehmen Anlauf", hieß es. Doch schon nach einem halben Jahr in Deutschlands niedrigster Profi-Liga war der direkte Wiederaufstieg vom Tisch. Und als der Betze zwei Jahre später drauf und dran war, selbst diese niederste aller Profi-Ligen zu verlassen, stand das Herz eines jeden Pfälzers still. Dass auf Vereine wie den SC Verl, den FSV Zwickau oder Waldhof Mannheim Clubs wie die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, die TSG Balingen oder der TSV Steinbach Haiger folgen sollen, war eigentlich unvorstellbar. Der vielleicht einzige Vorteil wäre gewesen, endlich Magenta Sport zu umgehen. Doch zu welchem Preis?

    Ein neues Jahrzehnt


    In dieser fast zehnjährigen Talfahrt war beim FCK längerfristiges Planen unmöglich geworden. Schadensbegrenzung folgte auf das Verkaufen des jährlichen Tafelsilbers. Gestandene Spieler wie Tobias Sippel oder Markus Karl wurden unnötigerweise abgegeben. Und auf einen unfähigen Trainer folgte der nächste. Man verstrickte sich in „was wäre wenns“ und schaute auf die Mannschaft von 2014, in der nahezu alle Spieler in ihrer späteren Karriere gestandene Bundesliga-Profis wurden. Häme machte sich breit, die Insolvenz kam immer näher und das Stadion wurde immer leerer. Auf den allerersten Abstieg 1998 folgte das größte Wunder der Bundesliga-Geschichte. Nach dem Abstieg 2006, dem Herzblutfinale 2008 und dem Wiederaufstieg 2010 hatte man wieder einmal alle Gefühle, die ein Fußballfan haben kann, in ein halbes Jahrzehnt komprimiert.


    Doch eine zehn Jahre lange Talfahrt? Ja, verhindern hätte man sie können, erahnen jedoch nicht. Aber wie schon mehrfach gefloskelt: Der FCK ist nun mal ein Verein der Extreme. Und so nahm auch diese Talfahrt ein extremes Ende. Natürlich musste auf den Beinahe-Abstieg in die Niederungen des Amateurfußballs der direkte Wiederaufstieg folgen. Natürlich auch über den dramatischsten aller Wege – der Relegation gegen Dresden. Und natürlich steht der FCK ein halbes Jahr später in Reichweite eines Aufstiegsplatzes in die Bundesliga. Wer diesen Verein kennt, der hätte genau damit rechnen müssen. Denn der Betze ist der unnormalste Verein von allen. Die Lautrer werden als Fahrstuhlmannschaft Meister. Der FCK kommt nach schlechten Saisons stärker zurück, als es alle Gegner für möglich halten. Und egal wo dieser Verein in den letzten zehn Jahren war: Er ist wieder da!

    Don Hengen und die Masterclass


    Und wie er wieder da ist und sich seit nunmehr anderthalb Jahren durch Derbysiege, Spitzentransfers und Vertragsverlängerungen auszeichnet. Es scheint, als könnte Thomas Hengen - den die Online-Community der Lautrer schon längst nur noch Don Hengen nennt - nichts falsch machen. Marlon Ritter, Boris Tomiak und Kenny Prince Redondo verlängerten ihre Verträge vorzeitig. Somit steht bereits im Januar ein Gerüst für die nächste Saison, auf dem sich aufbauen lässt. Wo der FCK einst seine talentiertesten Spieler weder behalten konnte noch es leistbar gewesen wäre, sie nicht zu Geld zu machen, verlängern im Jahr 2023 mal eben so drei Leistungsträger. Es ziehen seit wirklich langer Zeit mal wieder alle an einem Strang. Auf dem Platz ein Team aus erfahrenen Profis, jungen hungrigen Spielern und ehemaligen Bundesligisten, die noch etwas zu beweisen haben. Dazu ein Weltmeister, was soll da noch schiefgehen?


    Abseits vom Platz herrscht Ruhe wie schon lange nicht mehr. Keine unlauteren Gerüchte und keine Grabenkämpfe mehr. Und die Ränge des Fritz-Walter-Stadions sind wieder voll. Und werden immer voller. Es war seit 2011 nicht mehr so leicht ins Schwärmen zu geraten und zu träumen. Wo zu Saisonbeginn der Klassenerhalt mit 40 Punkten als festes Ziel ausgegeben wurde, reden Fans jetzt vom Durchmarsch. Unrealistisch? Ja! Möglich? Irgendwie auch ja! Dieser Mannschaft ist alles zuzutrauen. Dieser Trainer hat bereits gezeigt, dass es geht. Dieser Manager plant wahrscheinlich jetzt schon für die Euro League. Und diese Fans, die wissen, dass es beim FCK ganz schnell gehen kann. Anders eben, als in den letzten zehn Jahren, als es nur bergab ging. Der FCK ist wieder da. Und er brennt heißer als je zuvor. Auf das nächste Jahrzehnt: Möge es nur noch bergauf gehen.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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