Beiträge von hartmut

    In einem Forum geht es nicht um Rechthabereien oder Besserwissereien gegenüber Vereinsverantwortlichen. Aber was eine Anleihe ist, wissen inzwischen alle Tagesschauseher seit dem Thema "Griechenland - Verschuldung". Schlicht ist die Grünewald-Aussage "wir sind schuldenfrei" falsch. Vielleicht schuldenfrei bei der Bank, aber mit 6 Mio verschuldet ( durch die Anleihe) bei den eigenen Fans. Ich denke, man darf in einer verantwortungsvollen Position in einem Großunternehmen (FCK) nicht glauben, viele Anhänger würden ihre Hose mit der Beißzange anziehen.

    Dieses Politikerschönrednergeschwätz von Kuntz, Grünewald und Foda erzürnt mich allmählich. Heute sehen Tausende miserables und konzeptloses Gegurke auf dem Platz. Die einzigen, die einen überlegenen FCK gesehen haben, gute Spielzüge loben und die hervorragende Ausgangsbilanz hervorheben, sind die Herren Kuntz und Foda. Die Idee mit der Anleihe war excellent und die Resonanz der Fans einmalig. Trotzdem kommt mir aus dem Interview mit Grünewald ein etwas langsamer Prozess in mein Bewußtsein. Bedenken muß man ja auch, daß am Ende der Laufzeit die Millionen an die Anleihezeichner zurückbezahlt werden müssen ( wie, wenn wir im schlimmsten Fall immer noch Zweitligist sind?). Bei den momentanen Zinsen, die Banken für Festgeld ausschütten und dem Zinssatz, den die Anleihe bringt, ermitteln sich weitere Kosten für den FCK in sechstelliger Höhe. Ich will die tolle Idee und die Resonanz nicht schlecht reden, ich fühle mich nur nicht ausreichend informiert. Schönrederei und Deckelung von Informationen schafft immer Zeitgewinn.
    Momentan bleiben aus allen Statements der Verantwortlichen nur die Hinweise haften, die aussagen, daß das "Volk" alles zu negativ sieht. Schade.

    Wir laufen auf schmalstem Grad. Wenn man unsere Mannschaft betrachtet, haben wir 2 Stammspieler ( Dick, Sippel), die konstant einige Jahre bei uns sind. Von der Masse der alljährlich kommenden und gehenden Söldner ist keine ernsthafte Identifikation zu erwarten. Jeder dieser Spieler, muß zwangsläufig an sich denken, wenn er das Transferverhalten unseres Vereins betrachtet. Denn allen kann blühen, daß sie nach 6 Monaten unerwünschte Gesellen sind. Wir haben zu viele unterdurchschnittliche Spieler unter Vertrag genommen bzw. verliehen. Welche gigantischen Personalkosten ( nämlich für die Spieler, die kein ernsthaftes 2. Bundesliganiveau haben) sich da bilden, läßt einen für die Zukunft schon besorgt machen. Mir fehlt das Konzept ( wie z.B. Mainz, Freiburg), mit dem man gezielt Spielerpositionen besetzt, statt zu kaufen, was auf dem Markt ist ( z. B. lt. Presse Argumenent FCK: "wenn ein Yahia oder Böme auf dem Markt ist, muß man zuschlagen".
    Sollten wir die Relegation nicht schaffen, ist auch in der finanziellen Vereinsentwicklung mit enormen Problemen zu rechnen.

    Vielfach wird gerätselt, welches System hinter unserem Mannschaftsspiel steckt. Nach meinem Empfinden das ( wenn man es so nennen kann) österreichische System. Mit Ausnahme von RB Salzburg und Austria Wien ( die auch spielerische Akente setzen) spielen alle anderen Klub`s mit verstärkter Deckung, wenig Spielaufbau und weit nach vorn geschlagenen Bällen. Wie erfolgreich dieses "System" ist, sieht man alljährlich beim Abschneiden der Österreicher in der Europa Leage oder bei den Wundertaten der österreichischen Nationalmannschaft. Mir ist auch spontan kein Erfolgstrainer bekannt, der aus der österreichischen Liga kam. Ernst Happels Zeit ist Historie.
    Foda ohne wenn und aber eine Fehleinstellung. Angesichts seiner Körperhaltung und den unendlichen Phrasen in seinen Interviews ist bereits Resignation zu erkennen. Ich denke schon, daß er von Kuntz mehr hinterfragt wird, als wir wissen.

    Wenn die Interessen und Fragen der Teilernährer ( Fans) dem Verein eine Last sind, sollte er sie gar nicht ermöglichen. Wenn am St. Nimmerleinstag nur noch wenige Fragen gestellt werden, weil man bedeutungslos ist, wäre man glücklich Interesse zu finden. Auch einige Fragende so hinzustellen, daß sie intellektuell den Erwartungen mit ihren Fragen nicht genügen, ist schon ein wenig abgehoben. Das erinnert mich an die Zeit mit Jäggi, der jede unangenehme Frage entweder niederbügelte oder ironisch beantwortete.

    Ich bin nach wie vor der Meinung, daß unser größter Fehler der fehlende Manager bzw. Sprotdirektor ist. Die Fülle an "drumherum" von Spielereinkäufen und Verkäufen sowie sonstige Mnagementaufgaben um die Mannschaft herum ist niemals hauptverantwortlich durch einen Vorstandsvorsitzenden zu schaffen. Zuviele Entscheidungen müssen zwischen Tür und Angel getroffen werden und bergen gorße Fehlergefahren.
    Ein Beispiel, was herauskommen kann, wenn man mit entsprechender Zeit und Ruhe Transfers abwickelt, zeigt der Artikel im Montagskicker über Manager Heidel von Mainz 05, es wird berichtet, daß man den Spieler Hassan Ali Kaldirim von Kaiserslautern 2009 verpflichtet hat und in der Mainzer Regionalligamannschaft 6 Monate spielen lies. Danach wechselte der Spieler in die Türkei zu Kajserispor. Heidel lies eine Klausel einbauen bei weiterem Wechsel, der bei zukünftigen Transfers 20% für Mainz bei der Ablöse sicherte. Der Spieler entwickelte sich prima, wechselt jetzt zu Fehnerbace für 4 Mio Ablöse und in Mainz treffen 800.000 € ein. Für einen Player, der von uns kam, 6 Monate in der Zweiten gekickt hat und inzwischen Nationalspieler der Türkei ( Linksverteidiger) ist. Nur ein Beispiel, wie weitreichend Entscheidungen sein können und wie schnell sich auch ein Sportdirektor refinanziert, bei glücklichen Entscheidungen.

    Meine Ernüchterung steigt von Tag zu Tag mehr. Auf der AMV rief Rombach leidenschaftlich den sofortigen Wiederaufstieg aus. Grünewald stellte leidenschaftlich fest, daß wir sinngemäß keine wesentlichen Finanzprobleme hätten und in die Mannschaft investiert werden könne. SK schließlich sagte, daß die vorjährige Einkaufspolitik fehlerhaft gewesen wäre und man dieses Jahr versuche alles besser zu machen. Was ist bis 4 Wochen vor Saisonstart passiert? 2 zwar bekannte ( aber im Vorjahr Langzeitverletzte) wurden geholt, ergänzt durch 3 Perspektivspieler aus unteren Klassen. Im Testspiel gg. Offenbach spielt ein Drittligastürmer auf Probe in einer Außenposition. Einzig Alushi sehe ich als Verstärkung an. Die anderen sollen es mit den verbliebenen des Vorjahres schaffen. Beklagt wurde von der Vereinsführung mit Recht, fahlende Führungsspieler im Vorjahr. Bei den Neuzugängen erkenne ich aber leinen Führungsspieler. Wir werden wahrscheinlich mit dem Vorjahresstamm ( immerhin Tabellenletzter mit einer Mannschaft ohne Torgier und Zweikampbiss) die Runde bestreiten. Ich hoffe, daß ich mich irre, aber, wenn nichts Außergewöhnliches passiert in der Transferpolitik, glaube ich lediglich an einen Mittelfeldplatz in Liga 2. Ich vermute, wir haben uns im Vj mit den vielen Fehlinvestitionen verzockt und es fehlt doch mehr Geld zur Handlungsfähigkeit als in der AMV zum Ausdruck gebracht. Das jetzt viele user meinen post als Netzbeschmutzung und Nörgelei beurteilen ist mir klar. Aber die Sorge um meinen FCK läßt meinen Mund nicht verschlossen.

    Wenn er so eine Flasche gewesen wäre, wie deine Heimspielbeobachtungen ausdrücken, hätte er sicher bei Gerry keine 3 Jahre spielen können.
    Die Unart, daß man Spielern, die uns verlassen, eine schlechte Zukunft wünscht, kann ich sowieso nicht verstehen.