JENA.„Der Knoten wird auch wieder platzen“, sagte Michael Frontzeck, Trainer des seit sieben Spielen sieglosen Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern, nach dem 3:3 (1:1) beim FC Carl Zeiss Jena. Für die Roten Teufel hatte gestern ein niederschmetterndes Ende, was einen vielversprechenden Anfang genommen hatte.
Jung, frech, schnell und gut: Christian Kühlwetter, überzeugender Drittliga-Debütant im FCK-Dress, sah nach 14 Minuten Gelb und feierte in der 38. Minute seinen ersten Treffer in einem Profi-Pflichtspiel. Perfekt bedient von Mads Albaek, schob der Torjäger der Lauterer Oberliga-Mannschaft den Ball über die Linie. Das Fernsehbild bewies – er stand hauchzart im Abseits. „Morgen ist es ein Jahr her, dass ich gegen Salmrohr den Wadenbeinbruch erlitten habe. Als Kühne angeflogen kam, hatte ich Angst, dass es wieder passiert. Gut, dass der Nagel noch drin ist“, sagte Kühlwetter grinsend, glücklich über sein Tor, enttäuscht, dass der Sieg erneut verspielt wurde.
60 Sekunden vor dem Seitenwechsel hatte Firat Sucsuz mit perfekter Direktabnahme nach einer Flanke von Matthias Kühne über den gesamten Abwehrblock egalisiert und die FCK-Offensive völlig aus dem Takt gebracht. Wolfgang Hesl, erstmals im Lauterer Tor, war geschlagen. In der 15. Minute hatte der 32-Jährige gegen Phillip Tietz klasse pariert, nachdem Manfred Starke ein Laufduell gegen Jan Löhmannsröben gewonnen hatte. „Ich bin stolz, das FCK-Trikot zu tragen“, sagte Hesl: „Wir haben in der zweiten Halbzeit schlecht gespielt, so gesehen einen Pluspunkt geholt.“
An alter Wirkungsstätte verlor Löhmannsröben nach starken 30, 35 Minuten den Zugriff, war ungewohnt oft zweiter Sieger in den Zweikämpfen und büßte seine Passsicherheit ein. Christoph Hemlein wollte partout nichts gelingen. Erst in der 69. Minute kam der FCK zu seiner ersten Möglichkeit nach der Pause, nach Kühlwetter-Pass landete Hendrick Zucks Schuss aber auf der Torlatte. Einen Blackout von Abwehrchef Kevin Kraus nutzte Starke zum 2:1 für Jena (77.). Dann kam Elias Huth – und der Joker traf nach Zucks Zuckerpass per Fuß (82.) und nach Janek Sternbergs feiner Flanke per Kopf (88.). „Ein tolles Gefühl, mit den Fans zu feiern“, sagte der Lauterer Lichtblick Huth, der zuvor zwei weitere Chancen nach Eingaben von Timmy Thiele und Kühlwetter besaß. „Da hat eine Fußspitze gefehlt“, haderte Huth.
In der Nachspielzeit stürmte Jenas Torwart Jo Coppens mit, Felix Brügmannn bugsierte den „Ping-Pong-Ball“ (FCK-Trainer Michael Frontzeck) zum 3:3 ins Tor. „Der Ball wurde in die Mitte geköpft, ich komme raus, werde berührt, der Ball ist drin“, schilderte Hesl das unglückliche Ende. Wieder das 3:2 in der 88. Minute, wieder das 3:3 in der Nachspielzeit. „Geschichte wiederholt sich doch“, sagte Hesl.
Kollege Thiele stimmte ein. „Es tut einfach wahnsinnig weh. Es ist immer das Gleiche“, sagte der Stürmer mit Blick auf die dritte Partie in Folge, in der der FCK sich eine Führung in der Nachspielzeit noch nehmen ließ nach dem 1:1 in Zwickau und dem 3:3 gegen Fortuna Köln. So kurz nach dem Spiel war es ihm ein schwacher Trost, dass er zuvor als „Spieler der Saison 2017/18“ beim FC Carl Zeiss ausgezeichnet worden war. Eine Fotokollage auf einer Leinwand darf er samt Pokal zu Hause ins Wohnzimmer stellen. Er hätte die Trophäen gegen den zweiten Saisonsieg mit dem FCK eingetauscht. Debütant Kühlwetter meinte mit Blick auf die direkte Weiterreise des Teams Richtung Braunschweig, wo am Dienstag (19 Uhr) die nächste Aufgabe wartet: „Das schweißt uns noch mehr zusammen.“
FC Carl Zeiss Jena: Coppens - Kühne (75. Bock), Slamar, Grösch, Cros - Erlbeck (60. Pannewitz) - Wolfram, Eckardt, Starke, Sucsuz - Tietz (46. Brügmann)
1. FC Kaiserslautern: Hesl - Dick, Gottwalt, Kraus, Sternberg - Löhmannsröben (78. Huth) - Hemlein (66. Zuck), Albaek (66. Fechner), Bergmann, Kühlwetter - Thiele
Tore: 0:1 Kühlwetter (38.), 1:1 Sucsuz (44.), 2:1 Starke (77.), 2:2 Huth (82.), 2:3 Huth (88.), 3:3 Brügmann (90. +1)
Gelbe Karten: Kühne, Tietz - Bergmann, Kühlwetter
Beste Spieler: Starke, Eckardt, Kühne - Huth, Zuck, Kühlwetter
Zuschauer: 8093
Schiedsrichter: Börner (Iserlohn)
Quelle: Rheinpfalz am Sonntag
Antworten 3
LauternFan25
Dieses Gelaber kann man doch echt nicht mehr hören.Der Knoten wird erst platzen wenn Sie endlich weg sind Herr Frontzeck. Da bin ich mir ziemlich sicher.
weschdkurv
Ich hoffe wir sehen Kühlwetter am Dienstag in Braunschweig wieder von Beginn an. Der Junge hat mich absolut überzeugt, bewegt sich unheimlich effizient und intelligent. Das geht dem Rest des Teams leider ein wenig ab.
herrmann
Ja die Geschichten wiederholen sich in der Tat..
Saison 1995/96 hatten WIR nach 8 Spieltagen.. 10:14 Toren und 7 Punkte.
Schon damals hieß es man solle der Mannschaft Zeit geben und Ruhe bewahren.
Wo wir am Ende der Saison 1996 waren, weiß eigentlich jeder.
Saison 2005/206 hatten WIR nach 8 Spieltagen .. 10:15 Tore und 7 Punkte.
Schon damals hieß es man solle der Mannschaft Zeit geben und Ruhe bewahren.
Wo wir am Ende der Saison 2006 waren, weiß auch jeder.
Saison 2011/12 hatten WIR nach 8 Spieltagen... 5:12 Tore und 5 Punkte.
Schon damals hieß es man solle der Mannschaft Zeit geben und Ruhe bewahren.
Wo wir am Ende der Saison 2012 waren, weiß auch jeder.