Jena. Knorpelschaden im durch zwei Kreuzbandrisse vorgeschädigten rechten Knie: Lukas Spalvis, Stürmer Nummer eins des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern, wird monatelang fehlen. Der Zeitpunkt des Comebacks ist ungewiss.
Am 25. August schied der litauische Nationalstürmer, bis 30. Juni 2022 an den FCK gebunden, im Derby gegen den Karlsruher SC mit einer Knieverletzung aus. Der Heilungsverlauf kam nicht voran, eine Arthroskopie am Freitag brachte nun endlich Klarheit über die Schwere der Verletzung. Der Knorpelschaden sei sofort behoben worden, die anstehende Reha werde mit Spalvis besprochen, sagte FCK-Sportvorstand Martin Bader gestern.
„Das ist bitter für Lukas. Es ist seine Karriere. Es ist aber auch ein schwerer Schlag für den Verein“, sagte Bader. Die Hiobsbotschaft übermittelte Trainer Michael Frontzeck gestern Vormittag der Mannschaft. „Lukas ist beliebt beim Publikum, er ist beliebt in der Mannschaft. Sie muss es jetzt ohne ihn richten – oder auch für ihn spielen“, erklärte Bader.
Sechs Tore in den beiden Spielen dieser Woche – und doch ist der 1. FC Kaiserslautern seit sieben Spieltagen sieglos. Kopflos und irgendwie naiv kassierte die Mannschaft in der Nachspielzeit am Samstag beim FC Carl Zeiss Jena das 3:3. Die Sage erzählt, früher sei – vor allem auf dem „Betze“ – so lange gespielt worden, bis der FCK gewonnen hatte. Heute kicken sie offenbar so lange, bis sich der FCK selbst abschießt. Wie das 3:3 am Montag gegen Fortuna Köln wirkt auch dieses Remis wie eine Niederlage. Das weiß auch der Trainer, der vor der Begegnung bei Eintracht Braunschweig morgen (19 Uhr) im Drittligakeller auch als Seelenmasseur gefragt ist. „Obwohl ich natürlich viele mit hängenden Köpfen gesehen habe, habe ich auch schöne Spielzüge, viele positive Sachen bei uns gesehen, Elias Huth gehört dazu“, sagte Frontzeck.
Huth, Stürmer von Beruf und aus Berufung, 21 Jahre alt, stand zur Einwechslung bereit, als die FCK-Defensive in Unordnung geriet, Kevin Kraus auf der Suche nach dem Spielgerät durch die Botanik irrte, die Abstimmung mit dem an sich guten Lukas Gottwalt nicht stimmte und Manfred Starke Jenas erste Chance nach der Pause zum 2:1 nutzte (77.). Huth kam unmittelbar danach, traf nach einem perfekten Pass des eingewechselten, viel Schwung bringenden Hendrick Zuck zum 2:2 (82.) und nach feiner Flanke des formverbesserten Janek Sternberg zum 3:2 (88.).
„Ich bin froh, dass ich diese 15 Minuten Einsatzzeit bekommen habe“, sagte Huth nach seinem Doppelschlag. Er hatte zwei weitere Chancen bei seinem beeindruckenden Auftritt, feierte nach dem 3:2 euphorisiert vor der Fankurve und war am Ende doch naturgemäß bitter enttäuscht über das Resultat: „Wir hätten den Sieg gebraucht!“
„Zwei wunderbar herausgespielte Tore“, schwärmte Frontzeck, der sich auch über das ansprechende Debüt Christian Kühlwetters freuen durfte. Der schoss das 1:0 (38.), brachte Zuck vor dem 2:2 ins Spiel, beflügelte über links, ging weite Wege und half seiner Mannschaft so auch im Rückwärtsgang. „Es war erst einmal super für mich, dass der Trainer mir das Vertrauen geschenkt und mich einfach reingeworfen hat“, sagte Kühlwetter: „Elias macht zwei sehr schöne Tore, wir führen 3:2, eigentlich ein perfektes Spiel. Klar ist das Pech, dass wir wieder in der Nachspielzeit ein Gegentor kriegen. Aber man fragt sich natürlich auch schon, woran das liegt, wenn das dreimal hintereinander passiert.“
„Die Mannschaft beißt sich zurück. Dann musst du das so zu Ende spielen, dass du die drei Punkte behältst. Es tut mir schon ein Stück weit leid für die Mannschaft“, sagte der Coach. „Das 3:3 war ein Ping-Pong-Tor, ein langer Ball, den wir nicht klären können, unglücklich“, sagte Frontzeck. Erneut ein sehr schmerzhafter Gegentreffer. Das Unheil nahm nach einem überflüssigen Foul von Florian Dick seinen Lauf. Beim Ausgleich Felix Brügmanns sah auch Wolfgang Hesl, sonst sicher und überzeugend bei seinem Debüt im Lauterer Tor, schlecht aus. „Es wird mir keiner erklären können, warum wir eine Minute vor Schluss nicht den Ball halten und stattdessen versuchen, das vierte Tor zu machen“, haderte Bader.
Morgen in Braunschweig wird Julius Biada noch fehlen, am Samstag (14 Uhr) gegen die Sportfreunde Lotte sollte seine Wadenblessur auskuriert sein und er wieder stürmen. Elias Huth und Christian Kühlwetter tun uns gut,“, sagte der Sportvorstand. Viel hängt aber auch von Routinier Timmy Thiele ab. Der vergab in Jena einmal, weil er zu schnell abschloss, dann verzog er bei einer Top-Möglichkeit, nach der Pause fehlte ihm lange die Unterstützung aus dem Mittelfeld und von den Flügeln. „Der Empfang in Jena war gut, war schön. Aber das Ergebnis lässt mich nicht zufrieden sein. Wir haben unseren Geschwindigkeitsvorteil, unsere spielerische Stärke nicht ausgespielt“, klagte Thiele, der Spieler des Jahres in Jena 2017/18.
Nach der Partie nahm der Lauterer Bus Kurs Richtung Braunschweig, wo morgen (19 Uhr) die nächste Drittliga-Aufgabe der englischen Woche wartet. Ein Kurz-Trainingslager, wie es FCK-Kapitän Florian Dick nannte.
Quelle: Die Rheinpfalz
Antworten 10
LauternFan25
Wenn man sich die Kommentare so anhört dann scheint es ja für uns richtig gut zu laufen.Nur der Tabellenplatz lügt halt nicht.Laut Notzon hat man sich ja für diese Woche vorgenommen gewisse Punkte zu holen.Für mich kann es nur ein Ziel geben in den 3 Spielen mindestens 7 Punkte zu holen.Müssen also jetzt 2 Siege her.
Exil Wingerter
"Klar ist das Pech, dass wir wieder in der Nachspielzeit ein Gegentor kriegen. Aber man fragt sich natürlich auch schon, woran das liegt, wenn das dreimal hintereinander passiert.“
Das ist einfach nur Dummheit und Unvermögen!
LauternFan25
Mit Pech hat das nix mehr zu tun.Einfach nur Dummheit.Was mir auch große Sorgen bereitet dass wir so viele Gegentore bekommen.Sieht der Trainer das auch so?
Ronnie Wendt
Wir haben im Grunde 4 Punkte durch Torwartfehler in den letzten Sekunden der Spiele liegenlassen.
Also, individuelle Fehler.
So was kann man weder einem Trainer noch einer gesamten Mannschaft anlasten.
Ich glaube eher wir haben ein Problem den Platz zwischen den Pfosten so zu besetzen das da auch ein verlässlicher Rückhalt ist, der bis zum Spielende hellwach dabei ist und seine Nerven im Griff hat.
Das ist aber mein eigener Eindruck!
Exil Wingerter
Klar lag es bei den letzten beiden Spielen am Torwart das wir keine 3 Punkte bekommen haben. Nur wenn vorher TT bzw. die Offensive mal seine Chancen nutzen würde, wäre auch ein Patzer des Torwarts zu verzeihen.
Ronnie Wendt
Die Offensive hat 2 Mal hintereinander drei Tore gemacht.
Drei Tore zuhause und Auswärts sollten eigentlich reichen um die volle Punktzahl einzuheimsen.
Dies gilt jetzt aber nur für die beiden letzten Partien zuvor war die Offensive eher ein laues Lüftchen.
Und wenn man nach Chancen schaut, die hatten die Gegner in den beiden Partien zuvor auch.
weschdkurv
Ich denke auch dass unsere Offensive trotz des Ausfalls von Spalvis sehr gut ist und immer besser in Fahrt kommt. Gleiches gilt für das Mittelfeld und mit Kühlwetter sind auch meine Bauchschmerzen auf den Aussen etwas besser.
Was mir allerdings überhaupt nicht gefällt, sind die Torwartleistungen in den letzten Spielen. Hier habe ich die Hoffnung aber noch nicht verloren dass dies tatsächlich nur eine kurze Negativserie ist und das bald besser wird. Was mir aber gar nicht gefällt und ich kaum Hoffnung auf Besserung habe, sind unsere beiden Aussenverteidigerpositionen.
Dick ist nur noch ein Schatten seiner selbst und bekommt kein Bein mehr auf den Platz. Selbst bei einem Spiel in Halle, wo allesamt unterirdisch waren, stach Dick noch negativ heraus. Die Bälle werden selbst ohne Bedrängnis als nur stupide nach vorne gebolzt und im Rückwärtsgang merkt man ihm sein Alter so richtig an. Schade eigentlich weil ich ihn sehr mag. Aber von der Leistung her muss man klar sagen: das reicht halt nicht. Nicht mal in Liga 3!
Und links, wie heißt der Bursche? Sternberg? Wohl eher Schwarzes Loch. Denn das sehe ich jedes Mal auf seiner Seite aufs Neue klaffen. Bundesligaerfahren? Scheint wohl schon lange kein Qualitätssiegel mehr zu sein. Seine Leistungen mit Ausnahme des ersten Spieltags sehe ich als eingefleischter Lauternfan als blanker Hohn!
BoldSalad278
Das ist mir nun eine zu sehr auf die Torleute hin ausgerichtete Kritik.
Wenn die Abwehrspieler sich mehr auf den Ball statt auf die Knochen der gegnerischen Spieler konzentieren würden, dann .....
Wenn das Mittelfeld mehr Chancen vorbereiten und die Stürmer solche Chancen verwerten würden, dann .....
(ist alles schon 1000-fachgeschrieben worden).
Vielleicht würde uns (besser den Spielern!) auch ein Mentaltrainer weiterhelfen.
Es ist noch viel Zeit, um sich auf die nächste Saison in der dritten Liga einzustellen. Allerdings steht auch viel Arbeit für das Trainerteam, die Scouts, die sportliche Leitung und die Finanzjongleure auf dem Plan!
Einzig allein wichtig ist in dieser Liga zu verbleiben! Damit wir endlich mal wieder einen Neubeginn starten können. Den haben wir ja seit Jahren nicht mehr erlebt. Ich meine selbstverständlich einen erfolgreichen, nicht einen wie in den letzten Jahren!
weschdkurv
Wenn sich die Mannschaft noch rechtzeitig stabilisieren sollte, vor allem defensiv, dann ist in dieser Runde noch lange nichts entschieden. Acht Punkte bis Platz eins und jeder patzt in dieser Liga regelmäßig. Aber das mit dem Stabilisieren müsste dann halt auch langsam mal eintreten. Eine starke Rückrunde alleine wird kaum ausreichen.
Betze-Pelé
Das ist natürlich kompletter Blödsinn mit dem Pech. Ich hoffe nur die Jungs bekommen das nicht auch noch von Frontzeck erzählt, bei den Spielnachbesprechungen (sofern es welche gibt).