Einen schönen Tag in der Pfalz wollen sich die Sportfreunde Lotte machen: Für die Fußball-Drittliga-Partie morgen (14 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern gibt es erstmals in der Geschichte des Westfälischen Klubs einen Sonderzug – 500 „Schlachtenbummler“ werden erwartet. Insgesamt sind knapp 16.000 Tickets für das Spiel des Elften gegen den 13. verkauft.
Beide Mannschaften haben nach neun Spieltagen elf Punkte auf dem Konto, die Lauterer nehmen jede Menge gute Laune mit in die Partie. Sie haben nach vier Unentschieden in Serie mit meist sehr späten Gegentreffern am Dienstag mit dem 4:1 bei Zweitliga-Mitabsteiger Eintracht Braunschweig den ersten dreifachen Punktgewinn seit dem 28. Juli gefeiert. Vor nunmehr zwei Monaten erzielte Linksverteidiger Janek Sternberg den 1:0-Siegtreffer gegen den TSV 1860 München.
Sternberg blickt optimistisch auf Samstag und betrachtet die Sache nach schwierigen sieglosen Wochen mit unglücklichen Nackenschlägen in der Nachspielzeit mal von der anderen Seite. „Man kann auch sagen, wir haben seit fünf Spielen nicht verloren“, meint der 25-Jährige. Dieser Gedanke lässt sich nach einem 4:1 wie dem am Dienstag bei der Eintracht jetzt leichter formulieren als ohne diesen ersten Auswärtssieg, den zweiten „Dreier“ dieser Spielzeit. „Diese drei Punkte waren enorm wichtig, dadurch sind wir etwas von den Abstiegsplätzen weggekommen und nach oben gerutscht“, sagt Sternberg, der mit seinem Einwurf das 1:0 (11.) in Braunschweig einleitete.
Vollstreckt hat sein neuer Vordermann auf der linken Seite: Christian Kühlwetter. Der 22-Jährige erzielte so seinen zweiten Treffer im zweiten Pflichtspieleinsatz bei den Profis, später ließ er das 3:1 (61.) folgen. „,Kühli’ ist einer, der immer 100 Prozent gibt. Und er ist nie am Meckern, höchstens mal mit sich selbst“, lobt Sternberg den jungen Mann der Stunde beim FCK, „ich hoffe, dass es bei ihm möglichst lange so weitergeht. Das hilft uns ja allen.“ Weil Kühlwetter als gelernter Stürmer auf der linken Außenbahn sehr offensiv ausgerichtet ist, kann Sternberg sich mehr auf die Defensive konzentrieren. Das wird auch morgen gegen Lotte nötig sein – die Sportfreunde haben nach drei Siegen aus den letzten vier Spielen ebenfalls Rückenwind. Nach einem krassen Fehlstart setzte das Team von Trainer Nils Drube (40) mit der 3:0-Führung beim Karlsruher SC ein erstes dickes Ausrufezeichen, gewann im Wildpark schließlich mit 3:1. „Das muss allen Warnung genug sein, den absoluten Fokus auf Lotte zu richten“, betont FCK-Coach Michael Frontzeck. „Wir werden zu Hause gefordert sein, das Spiel zu machen“, sagt der 54-Jährige, „Aber wir dürfen keine Sekunde zu lange in der eigenen Aktion verweilen“, mahnt der FCK-Trainer zu schnellem Umschalten.
Sonst kann auch Linksverteidiger Sternberg unter Druck geraten, wie es schon bei einigen Kontern in dieser Saison passiert ist. „Wir müssen aufpassen, dass wir da wirklich auch kompakt stehen“, weiß Sternberg.
Wer sein Pendant auf der rechten Abwehrseite gibt, ist offen. Kapitän Florian Dick ist wieder fit und eine Option, sein junger Vertreter Dominik Schad hat seine Sache aber gut gemacht. Im Offensivzentrum steht Julius Biada wieder zur Verfügung, wird wohl aber zunächst auf der Bank sitzen. „Es wäre schön, jetzt einen Heimsieg nachzulegen“, sagt Sternberg, „für unsere Fans und auch für uns.“ Der Ausflug der Anhänger aus Westfalen indes würde dann nicht ganz so schön zu Ende gehen.
Quelle: Die Rheinpfalz