Roundhouse-Kick: Klassisch weggewetzt

Philipp Hercher bejubelt seinen Treffer

Unser Hashtag der Woche: #wirwarenhelden. Wie schnell die Zeit vergeht, erkennen die meisten immer dann, wenn ihnen uralte Kamellen präsentiert werden, an die sie sich erschreckenderweise selbst noch gut zurückerinnern können. Es gibt Gesichter und Geschichtchen, die lassen sich zwar verdrängen, aber nie vergessen. An die einen denkt man gern zurück, bei anderen hätte man das Licht der Erinnerung lieber ausgelassen. Wer bei wem für was tendiert, bleibt einem selbst überlassen. Alles was in der letzten Woche wichtig war. Unser Wochen-Rückblick.


1. Ein Freund, ein guter Freund: Bitter, wenn einem so gnadenlos die Transferflops von 15 Jahren FCK vor Augen geführt werden. Zwischen 1999 und 2014 waren viele begnadete Fußballer auf dem Betzenberg beschäftigt – einige zeigten dies aber leider nur neben dem Platz oder zu einem Zeitpunkt, an dem das Arbeitsdress nicht aus einem FCK-Trikot bestand. Eine Aneinanderreihung abgehalfterter Ex-Stars, völlig überschätzten Top-Talenten und Diven. Es ist wohl kein Zufall, dass die Roten Teufel genau in dieser Zeit zu einer furiosen Talfahrt ansetzten.


Prediger, "Fußball-Depp", Drogenhändler: Das waren die größten FCK-Flops


2. Karl, der Große: Es ist schon eine Zeit lang her, dass Markus Karl für den FCK auf dem Platz stand. Nach drei Betze-Jahren wechselte der 1,92m-Hüne 2016 nach Sandhausen, vergessen hat er den Pfälzer Wald aber nie. Mittlerweile kickt er für den SV Alsenborn zwar ein paar Klassen tiefer, aber wenn es um die Roten Teufel geht, leuchten seine Augen immer noch. Und wenn der Chefcoach der Alsenborner, kein geringerer als SWR-Dauergast Thomas Riedl, nicht zur Verfügung steht, muss eben sein „Co“ herhalten, wenn der Mainzer Lokalsender mit einem reden will. Und der Dauerkartenbesitzer Karl weiß bestens, was rund um den FCK gerade so vor sich geht.


Karl: "Das Gesamtgefüge beim FCK ist jetzt richtig gut"


3. Auf geht's Harald schieß ein Tor: Harald Kohr wird 60. „Harald wer?“. Der Mann aus Trier war einer der besten Bundesliga-Torschützen des FCK. Er kam in 86 Spielen auf stattliche 45 Treffer und galt Ende der 80er-Jahre als einer der besten deutschen Stürmer. Der ehemalige Angreifer ist ein Vollblutfußballer und gab diese Gene auch an seine Kinder weiter. Tochter Karoline spielte für den 1. FC Köln und Sohnemann Dominik hat mittlerweile schon über 200 Bundesligaspiele für verschiedene Clubs auf dem Buckel. Dass darunter auch Mainz 05 fällt, spricht jedoch nicht gerade für einen guten Einfluss des Daddys. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Für's Erste: Happy Birthday, Harald!


Das FCK-Gen trägt er immer noch in sich


4. Don't worry, be happy: Patrick Ittrich hat sich am Samstag noch ganz Schiri-like schwarzgeärgert. Er hat das Handspiel von Philipp Hercher vor dem 1:0 für die Roten Teufel übersehen und sich im Nachgang bei den Havelsern entschuldigt. Schön, wenn ein Unparteiischer zu seinen Fehlern stehen kann - und willkommen im Club der „Schwarzärgerer“ nach Fehlentscheidungen. Noch liegt der FCK nämlich auf Platz 1 der „Benachteiligungstabelle“ in Liga drei. Der Frust des Hamburgers ist aus Lautrer Sicht dementsprechend gut zu verstehen.


Ittrich gesteht Fehlentscheidung ein: "Ich ärgere mich maßlos"


5. Drei, zwei, eins – meins: Wer schon immer mal ein verschwitztes Trikot kaufen wollte, ist beim FCK aktuell goldrichtig. Was im ersten Moment im wahrsten Sinne des Wortes etwas anrüchig daherkommt, hat einen sehr ernsten und wohltätigen Hintergrund. Bis Mittwoch können die matchworn Trikots aus dem Heimspiel gegen Havelse ersteigert und so die Spendensammlung zu Gunsten von Menschen, die aus der Ukraine flüchten mussten, unterstützt werden. Eine tolle Aktion des Verein in Zusammenarbeit mit dem Fanbündnis und dem Fanbeirat des 1. FC Kaiserslautern!


Trikots ersteigern für den guten Zweck


6. Happy Hippo: Nach Anil Gözütok und Anas Bakhat ist mit Max Hippe der dritte Langzeitverletzte auf den Trainingsplatz der Roten Teufel zurückgekehrt. Sein Engagement auf dem Betzenberg stand bisher unter keinem guten Stern. Absolutes Potenzial zum Defensivstabilisator ist vorhanden, aber leider wurde er immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Hoffentlich ist er nun runderneuert und kann im Saisonendspurt noch einmal voll angreifen.


Max Hippe nach drei Monaten wieder auf dem Platz


7. 120 Jahre Real Kredit, äääh Madrid: In einem Land vor unserer Zeit – oder um genau zu sein am 06. März 1902 in Madrid – wurde der erfolgreichste Verein der Welt gegründet. Damals noch unter dem Namen Madrid FC ins Leben gerufen, sollte der Club im Laufe der Zeit als Real Madrid einer der berühmtesten weltweit werden. Das weiße Ballett tanzte mittlerweile zu insgesamt 24 internationalen Titeln und erlangte Kultstatus. Die Königlichen wurden von der FIFA zum „Besten Fußballverein des 20. Jahrhunderts“ gekürt und 2020 als „Bester Fußballverein des bisherigen Jahrhunderts“ geehrt. Man muss zugeben, das ist nicht schlecht. Aber trotzdem hat Boris Tomiak mehr Drittligatore geschossen als Raúl und der FCK weniger Schulden als die „Königlichen“.


120 Jahre Legende


8. Der Mount Magath und Medizinball-Felix sind zurück: Fredi Bobic macht ernst. Nachdem sich, hinsichtlich der Punkteausbeute, der Tayfun eher als laues Lüftchen erwiesen hat, fährt der Sportdirektor der Hertha ein richtig schweres Geschütz auf. Felix Magath beerbt den Ex-Lautrer Korkut auf dem Trainerstuhl in Berlin und soll den „Big City Club“ vor dem kompletten sportlichen Niedergang bewahren. Neun Punkte aus 13 Spielen und der Absturz auf Platz 17 entsprachen wohl weniger den ambitionierten Vorstellungen von Geldgeber Windhorst. Dieser hat nach eigenen Angaben schon 375 Millionen Euro in Hertha BSC gepumpt und hat wohl Angst, dass nun noch mehr Geld verbrannt wird. Da hat er aber Glück, dass der Magath-Coup erst unter Dach und Fach gebracht wurde als das Transferfenster schon geschlossen war.


Felix Magath wird neuer Trainer bei Hertha BSC


Quelle: Treffpunkt Betze


Quelle: Treffpunkt Betze


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