Im Heimspiel gegen die U23 von Borussia Dortmund erwartete der Lautrer Anhang eine Reaktion auf die Niederlage in Wiesbaden eine Woche zuvor. Doch anstatt eines Fußballfestes sahen die über 48.000 Zuschauer den vielleicht schlechtesten Auftritt der Roten Teufel in der zweiten Saisonhälfte. Ausgerechnet in der wichtigsten Phase der Saison zeigte sich die beste Abwehr der Liga so anfällig wie sonst nie - auch offensiv konnte keiner der Leistungsträger sein Potenzial auf den Platz bringen. Das Spiel verloren die Hausherren folgerichtig mit 1:3, da half auch Götzes Ehrentreffer in der Nachspielzeit nicht mehr.
Eine ganze Region baut Druck auf
Der FCK hat mit dieser Niederlage endgültig alle Trümpfe im Kampf um Platz zwei verspielt. Die große Erwartungshaltung aber auch der eigene Leistungsdruck haben sich als großer Negativfaktor herausgestellt. Obwohl sich die Mannschaft unter Marco Antwerpen in der Vergangenheit im Regelfall als druckresistent bewies und wichtige Duelle wie diverse Derbys oder Spitzenspiele für sich entschied, scheint nun der Druck zu groß geworden zu sein. Damit müsse man allerdings umgehen, meinte Réne Klingenburg nach Abpfiff bei MagentaSport: „Wir sind alles gestandene Profis (…) und Braunschweig hat genau die gleiche Situation und die gewinnen ihre Spiele.“ Doch gerade dann, wenn es auf die Zielgerade gehe und man Siege erzwingen müsse, "würde sich die Mannschaft schwertun", erklärte Marco Antwerpen.
Applaus anstatt Pfiffe
Auch die Saison-Rekordkulisse mit 48.416 Zuschauern konnte die Heimpleite nicht abwenden. Dennoch zeigten die Fans nach Abpfiff ein wichtiges Zeichen an die Mannschaft, denn anstatt zu pfeifen applaudierte und sang die Westkurve. „Das ist einmalig, (…) wenn man da hochschaut und keiner pfeift, sondern man noch gefeiert wird.“ Terrence Boyd tat es besonders weh, diese Atmosphäre nicht mit einem Sieg belohnen zu können: „Das ist einfach nur traurig. Wir können denen nichts zurückzahlen.“
Alle Konkurrenten punkten, nur der FCK nicht
Die große Hoffnung aller FCK-Fans, der große Konkurrent aus Braunschweig könnte gegen den Tabellenführer Magdeburg Punkte liegen lassen, löste sich am Freitagabend schnell in Luft auf. Der BTSV gewann mit 2:1, wobei Schiedsrichter Daniel Siebert eine entscheidende Rolle spielte, als er den Treffer der Magdeburger zum 2:2 zurücknahm - eine durchaus strittige, aber trotzdem vertretbare Entscheidung. Somit liegt Braunschweig mit 64 Zählern und und einem Spiel mehr von den Lautrern. Auch 1860 München konnte gegen den bereits abgestiegenen TSV Havelse dank eines 3:0 Sieges drei Punkte mitnehmen und rückte bis auf fünf Punkte an den FCK heran.
Verlieren verboten bei Viktoria Köln
Das verfrühte Saisonfinale in Köln wird also nicht zur großen Aufstiegsparty des 1. FC Kaiserslautern. Vielmehr geht es nun um die Absicherung des dritten Platzes und damit die Teilnahme an der Relegation gegen Dynamo Dresden. Dafür ist mindestens ein Unentschieden von Nöten, vorausgesrtzt die Münchner Löwen gewinnen am Samstag in Magdeburg. Doch trotz des Frustes, der nach zwei Niederlagen aufgekommen ist, ist Platz zwei rein rechnerisch noch immer möglich. Dafür dürfte Braunschweig in den letzten beiden verbliebenen Spielen lediglich zwei Punkte holen - die Roten Teufel müssten in Köln gewinnen.
Quelle: Treffpunkt Betze