Geldregen in Kaiserslautern: Sechs steile Thesen zum Saisonauftakt
- Matthias
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Unser Redakteur Matthias ist mal wieder in die Zukunft gereist, um Euch so früh wie möglich die Spannung zu nehmen und Euch zu verraten, wie die Saison 22/23 enden wird. Natürlich sehr seriös wie immer. Sechs steile Thesen zum Start der zweiten Bundesliga. Here we go!
These 1: Terrence Boyd fährt zur WM
Wer hätte damit rechnen können. Eigentlich niemand. 17 Tore in den ersten elf Spielen. WM-Torschützenkönig. Und ein Ticket in die Bundesliga. Alles beginnt mit dem Spiel in Kiel, zu dem der FCK mit hängenden Köpfen anreist. Ein 0:4 im Auftaktspiel gegen Hannover 96, das kommt vielen FCK-Fans bekannt vor. Doch was der Zyklop gegen Kiel abreist, sprengt die Grenzen jeder Vorstellungskraft. Sechs Tore und eine Vorlage beim 7:2 gegen die Nordlichter bilden den Auftakt für das beste halbe Jahr des Deutsch-Amerikaners. Gegen Ende Oktober – Boyd inzwischen bei 14 Toren – vermeldet die US-Amerikanische Presse die Verletzungen von Paul Arriola und Jordan Morris. Die Amis ohne Stürmer. Und Nationaltrainer Gregg Berhalter nominiert doch tatsächlich den Lautrer Stürmer für das Turnier in Katar. Es folgen Spiele gegen England, Wales, den Iran und den Senegal. Sieben Tore allein in der Vorrunde. Im Viertelfinale gegen Frankreich ist zwar Schluss, doch die insgesamt acht Tore reichen am Ende für den goldenen Schuh.
These 2: Der 1. FC Kaiserslautern macht im Januar ein Transfer-Plus von 27 Mio. Euro
Kurz vor Weihnachten schaut die gesamte Fußballwelt nach Katar. Nur einer – nämlich Thomas „Masterclass“ Hengen – sitzt in seinem Büro und grübelt, wie er den Kader durch den harten Winter bringt. Denn der wird nicht nur wegen fehlender Gaslieferungen ziemlich hart, sondern auch weil die Mannschaft vor einem Ausverkauf steht. Wieso? Weil sie zu gut ist. Phillipp Hercher wechselt für sieben Mio. Euro zu Red Bull Salzburg. Boris Tomiak, den Hengen unter allen Umständen halten wollte, für 28 Mio. zu Manchester United. Und der WM-Torschützenkönig Terrence Boyd ersetzt den schwer verletzten Simon Terrode auf Schalke. Alles in allem nimmt der FCK über 40 Mio. Euro im Januar 2023 ein. Viel Geld zum Ausgeben. Für den Rückkauf des Stadions reicht es noch nicht. Aber hier ein Außenverteidiger aus der zweiten englischen Liga, da ein erfahrener Bundesliga-Spieler und natürlich die Rückholaktion des in Union Berlin unglücklichen Dominique Heintz sollen dem FCK eine fantastische Rückrunde bescheren.
These 3: Torhütertausch mit dem HSV, Gladbach, Union und Lyon
Andreas Luthe bekommt in seinen ersten 18 Spielen für den FCK nur acht Gegentore. Die Gemüter schaukeln sich im Januar so hoch, dass sogar eine Rückhol-Aktion von Union Berlin im Raum steht. Doch niemand hat mit Thomas Hengen und seinem Netzwerk aus PMG-Spionen gerechnet. Am Ende geht Luthe zurück zur Union, Grill zu Gladbach, Sippel zum FCK und aus irgendeinem unerfindlichen Grund tauschen Lyon und der HSV die Ersatzkeeper. Lautern hat seinen Sohn wieder, im Osten Frankreichs geht es um den ganzen Grill und Pollersbeck spielt Walter-Ball. Chapeau Thomas Hengen. Chapeau. Was so richtig passiert ist in diesem Januar, weiß bis heute niemand.
These 4: Der FCK beendet die Saison mit 22 Spiele ohne Gegentor
Dass die Abwehr des 1. FC Kaiserslautern gut ist, wussten die Fans bereits vor der Saison. Doch was Trainer Miroslav Klose, der Dirk Schuster nach der Niederlage im ersten Saisonspiel ersetzt, aus dieser Mannschaft rausholt, sucht seinesgleichen. Die Umstellung auf seine Sechserkette - bestehend aus Durm, Zuck, Tomiak, Kraus, Zimmer und Hercher - entpuppt sich als Geniestreich und eine taktische Aufstellung, der die Fußballwelt in den nächsten Jahren noch häufiger begegnen wird. Das 6-3-1 wird sich bewähren, sagt Klose nach dem 7:2-Sieg gegen Kiel und entschuldigt sich demütigst für die beiden Gegentore.
These 5: Der Betzenberg brennt
Und zwar buchstäblich. Denn im Viertelfinale des DFB-Pokals begrüßen die Roten Teufel Dynamo Dresden. Und die sinnen auf Rache für die verlorene Relegation vor fast einem Jahr. Aus sicherheitstechnischen Gründen sind nur 14 Dresdner Fans im Stadion erlaubt, doch diese schaffen es tatsächlich 74 Leuchtfackeln in die Ostkurve zu schmuggeln. Da das Bewässern des Rasens dank der Inflation nahezu unbezahlbar wurde, fängt dieser schnell Feuer. Alle Spieler schaffen es dank ihrer Fitness und Schnelligkeit unverletzt vom Feld, sogar Kevin Kraus. Den Rest der Saison 22/23 wird der 1. FCK auf Asche zu Ende bringen müssen. Aber das ist, nachdem der harte Winter die meisten Rasen verenden hat lassen, in Deutschland nichts besonderes mehr. Es kann sich einfach niemand mehr eine Rasenheizung leisten.
These 6: Der Aufstieg wird vertagt – bis August
Am Ende der Saison steht ein sechster Platz. Solide für einen Aufsteiger. Fast schon etwas schwach für die „neureichen Insolvenzverschlepper“, wie die BILD titelt. Am Ende stellt der FCK mal wieder die beste Abwehr der Liga und bereitet sich auf die Sommerpause vor. Bis Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß verkünden, dass der FC Bayern München ab September in der neugegründeten Quatar Airways Flyeralarm European Superduper League antritt und die Bundesliga für immer verlässt. Natürlich zogen der BVB, RB Leipzig und der FC Augsburg direkt nach. Die nun freigewordenen Plätze in der Bundesliga erspielen sich die Plätze drei bis sieben in einem Relegations-Turnier. Thomas Hengen hat in weiser Voraussicht Miroslav Klose entlassen, um in die Mannschaft neue Impulse für die Relegationsspiele zu bringen. Die unpopuläre Entscheidung fiel ihm natürlich nicht leicht, aber er denkt, dass Marco Antwerpen genau der richtige Mann für den Job ist.
Quelle: Treffpunkt Betze