„Endlich war der KSC dran“ - Derbys kann der FCK!
- Leonard
- 0 Kommentare
- 1.192 Mal gelesen
- 4 min Lesezeit
- Empfohlen
30:70 Prozent Ballbesitz, 8:20 Torschüsse, 65:83 Prozent Passquote. Zahlreiche Statistiken sprachen am Dienstagabend für den Karlsruher Sportclub. Bei einem Wert allerdings lagen die Roten Teufel vorne: Der FCK schoss zwei Tore und gewann somit das Südwestderby. Ein hart erkämpfter Sieg, der nur möglich war, weil die Lautrer brutal effektiv agiert haben. „Gefühlt hatten wir 10 Prozent den Ball, aber wir hatten die klareren Torchancen“, resümmierte Torschütze Terrence Boyd, der nach großartiger Vorarbeit von MR7 aus wenigen Metern zum 1:0 einschob. Auch FCK-Trainer Dirk Schuster schrieb den Sieg vor allem der Effizienz zu. „Wir dürfen uns auch nicht beschweren, wenn wir das Spiel nicht gewinnen.“ Trotzdem hatte Schuster einiges an Lob für seine Spieler übrig. „Die Mannschaft hat sich mit allem was sie hatte, gegen diese spielerische Übermacht der Karlsruher gewehrt.“ Neben der Effizienz hob Schuster vor allem den Kampfgeist und die Moral als Grund für den Sieg hervor.
Zuschauer als 12. Mann
43.852 Zuschauer an einem Dienstagabend, sensationell. Die Stimmung war mehr als derbywürdig. Bereits vor Anpfiff zeigten beide Fanlager sehenswerte Choreographien und bereiteten somit die Bühne für diese prestigeträchtige Duell vor. Die besondere Stimmung half auch der Mannschaft. „In jeder einzelnen Aktion hast du gesehen, wie die uns nach vorne peitschen, wie sie mitgefiebert und mitgelitten haben“, so Kenny Prince Redondo, der in der 86. Minute mit seinem Tor zum 2:0 die Entscheidung lieferte. Auch Verteidiger Robin Bormuth, der in der vergangenen Saison noch die Schuhe für den Sportclub schnürte, zeigte bei seinem ersten Derby auf dem Betzenberg eine hinreißend gute Leistung und verteidigte gemeinsam mit Boris Tomiak alles weg. Auch neben dem Rasen glänzte Bormuth mit Gelassenheit. Auf die Frage, wie anstrengend das Verteidigen während der englische Woche war, zuckte die Leihgabe aus Paderborn nur mit den Schultern. „Das ist unser Job.“
FCK klopft oben an
Mit zehn Punkten aus den letzten vier Spielen ist der 1. FC Kaiserslautern aktuell in Topform. Das spiegelt auch die Tabelle wider. Zwar konnte der FCK seinen Tabellenrang nicht verbessern und verbleibt auch nach dem 16. Spieltag auf Platz sieben, hat dennoch nur vier Punkte Rückstand auf den Drittplatzierten Heidenheim. Statistikfreunde aufgepasst: Als Dirk Schuster in der Saison 2014/15 mit Darmstadt aufstieg, hatten die 98er nach 16 Spieltagen 26 Punkte (6 Siege, 8 Remis, 2 Niederlagen) - also identische Werte wie die Roten Teufel heute. Währenddessen ist aber auch der Abstand zum Tabellenkeller weiter angewachsen. Zehn Punkte Vorsprung hat der FCK aktuell auf dem 16. Tabellenplatz - eine beinahe luxuriöse Situation. In der unteren Tabellenhälfte spitzt sich der Abstiegskampf hingegen zu. Die Plätze 9 und 18 trennen gerade einmal fünf Punkte. Und obwohl manch einer bestimmt höhere Ambitionen hegt, ist Träumen trotzdem nicht erlaubt, zumindest laut Dirk Schuster nicht. Für den 54-Jährigen liegt die höchste Priorität immer noch im Klassenerhalt. „Ich hoffe so schnell wie es geht auf 40 Punkte.“
In Düsseldorf die Hinrunde vergolden
Zum Hinrunden-Abschluss reisen die Roten Teufel bereits am Freitag in die Merkur Spiel-Arena nach Düsseldorf. Es wird das letzte Spiel vor der langen Winterpause. Die Fortuna, die auf Rang sechs liegend direkter Tabellennachbar des FCK ist, musste am Dienstag nach zuletzt vier Siegen in Folge eine 0:2 Niederlage in Hannover hinnehmen. Die Lautrer können sich in Düsseldorf auf ihre starke Form in der Fremde verlassen. Schließlich liegen die Pfälzer in der Auswärtstabelle mit drei Siegen und vier Remis auf Platz drei. Der Sieger dieser Partie klopft direkt bei den Aufstiegsrängen an. Für den 1. FC Kaiserslautern dürfte dies allerdings zweitrangig sein. Es geht weiterhin darum, die 40-Punkte-Marke so schnell wie möglich zu knacken.
Quelle: Treffpunkt Betze