Ein Golfer, drei Punkte und 8.000 "absolut irre" Betze-Fans
- Leonard
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Der 1. FC Kaiserslautern macht in 2023 da weiter, wo er 2022 aufgehört hat. Mit einem 3:1 Auswärtserfolg gegen Hannover 96 fahren die Roten Teufel den vierten Sieg in Folge ein. „Mit dem Start ins neue Fußballjahr bin ich natürlich sehr zufrieden“, äußert FCK-Trainer Dirk Schuster im ARD-Interview. Und nicht nur das Ergebnis betreffend knüpfen die Roten Teufel an die Hinrunde an - auch die Art und Weise wie Siege zustande kommen bleibt gleich: Erst mit mäßiger Leistung in Rückstand geraten, um dann mit Moral und Willen die Partie zu drehen: „Das ist krank, dass wir bei einem guten Gegner wieder auswärts das Spiel drehen. (…) Einen besseren Teamgeist gibt es kaum als bei uns momentan“, so Terrence Boyd, der den Führungstreffer zum 2:1 in der 66. Minute per Volley erzielte.
Terrence Boyd: Mit 300 km/h in den Winkel
Für Boyd war es das neunte Saisontor und wahrscheinlich auch das Schönste. Hendrick Zucks butterweiche Flanke veredelte der 31-Jährige per Direktabnahme mit der Innenseite und ließ Zieler keine Chance. „Ich bin eigentlich der Typ, der so ein Ding Vollspann nimmt. Dann schlägt er entweder mit 300 km/h im Winkel ein oder fliegt halt aus dem Stadion raus. Öfter aber aus dem Stadion raus", meint der Toptorschütze des FCK augenzwinkernd. Doch dieses Mal entschied sich Boyd gegen den Vollspann und für die sichere Variante. Sehr zur Freude von Vorlagegengeber Zuck: „Ich bin froh, dass der Terrence jetzt mal einen gemacht hat von mir. Er hatte ja vorher schon 2–3 Mal die Chance.“
Betze-Invasion in Hannover
„Wir haben eigentlich gar keine Auswärtsspiele“, urteilte Julian Niehues nach der Partie mit Blick in Richtung Gästeblock. Über 8000 Lautern-Fans hatten sich in Richtung Hannover aufgemacht und sorgten wieder einmal für eine hervorragende Kulisse. Auch Aaron Opoku schwärmte von den Fans: „Es ist überragend, was für eine Kulisse jedes Mal dabei ist. Du denkst immer, du spielst zu Hause. Ich hatte Gänsehaut.“ Auch wenn eine Mannschaft eine solche Kulisse nie für selbstverständlich halten darf, ist davon auszugehen, dass diese Energie von den Rängen in den kommenden Wochen noch das ein oder andere Mal deutlich spürbar sein wird. Denn auch das Kontigent für das Spiel gegen den FC St. Pauli war innerhalb weniger Minuten vergriffen.
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Andreas Luthe: From Zero to Hero
Eine der prägenden Figuren des Spiels war Andreas Luthe. Beim 1:0 Führungstreffer von Hannover, erzielt von Derrick Köhn, sah der FCK-Keeper mehr als unglücklich aus. Seinen Fehler ließ er jedoch spätestens dann vergessen, als er in der Nachspielzeit einen Kopfball von Hendrik Weydandt mit einem überragenden Reflex abwehrte und somit das 2:1 wahrte. Auf die Frage, ob ein solcher Fehler den Routinier verunsichern würde, antwortete Terrence Boyd: „Sie müssen wissen, der Andi Luthe ist gar kein Fußballprofi, der ist in Wirklichkeit Golfer. Den bringt nichts aus der Ruhe.“ Zusätzlich postete Boyd auf Twitter ein Bild, auf dem er zusammen mit Florian Dick und Andi Luthe zu sehen ist. Darunter steht: „2 Golfer und einer der es gern wäre."
FCK in absoluter Bestform
16 Punkte aus den letzten sechs Spielen, dazu weiterhin als einziges Team im deutschen Profifußball auswärts ungeschlagen. Es könnte im Moment nicht viel besser laufen. „Natürlich hört man hier Aufstieg, da Aufstieg“, sagt Opoku, aber die Mannschaft konzentriere sich immer nur auf das nächste Spiel. Ein bisschen träumen wird der ein oder andere Fan dennoch, schließlcih rangiert der FCK vorerst weiterhin auf Platz 4. Der Abstand nach vorne bleibt allerdings gleich, da die Top 3 der zweiten Liga - Heidenheim, HSV und der SV Darmstadt - ebenfalls siegreich waren. Mit bereits 32 Punkten machen die Roten Teufel auch in Sachen 40-Punkte-Ziel einen großen Schritt und vergrößern den Abstand auf Platz 16 auf 14 Punkte. Am bevorstehenden 19. Spieltag empfängt der 1. FC Kaiserslautern die Störche aus Kiel. Der KSV startete mit einem Sieg gegen Fürth ähnlich erfolgreich in die Rückrunde - damit sind auch die Kieler seit vier Spielen ungeschlagen. Ob es diesmal für mehr reicht als ein 2:2 Remis, wird sich ab 13 Uhr zeigen. Hoffentlich mit Philipp Klement, Nicolai Rapp, Ben Zolinski und einem pickepackevollen Betzenberg.
Quelle: Treffpunkt Betze
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