Spieltagsrückblick: Punkt gewonnen oder zwei verloren?
- Leonard
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Der 1. FC Kaiserslautern verpasst zum zweiten Mal den Sprung über die 40-Punkte-Marke. Im Heimspiel gegen den SV Sandhausen kamen die krankheitsgeschwächten Roten Teufel nicht über ein 2:2 hinaus. „Sandhausen hat es uns extrem schwer gemacht, in einem kampfbetonten, leidenschaftlichen und extrem intensiven Spiel“, lautete Dirk Schusters Fazit, der mit dem Punkt alles in allem gut leben konnte. Wie schon im Hinspiel bekamen die rund 40.000 anwesenden Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion keinen fußballerischen Leckerbissen geboten. Zu sehen gab es vor allem einen echten Abnutzungskampf ohne Schönheitspreis. „Gegen Sandhausen gibt es auf die Knochen“, kommentierte Torschütze Kevin Kraus die vielen körperbetonten Zweikämpfe. Am Ende war das Unentschieden leistungsgerecht und verdient, erklärte Schuster. „Trotzdem sehe ich den Punkt am Ende sehr positiv, wenn man den Verlauf unserer Woche sieht.“
Erkältungswelle keine Ausrede
Damit spielte Schuster auf die Erkältungswelle an, die die Lautrer unter der Woche so sehr plagte, dass ein regulärer Trainingsbetrieb kaum möglich war. Stündlich gab es neue Wasserstandsmeldungen - die Einsatzfähigkeit vieler Spieler stand lange nicht fest. „Ich habe aber auch vor der Partie gesagt, dass, egal wie es ausgeht, die Woche für uns kein Alibi und auch keine Ausrede sein kann, wenn es in die Hose geht“, so Schuster. Am Ende verlief die Krankheitswelle doch ein wenig humaner als zunächst befürchtet. Anstatt möglicher Ausfälle im zweistelligen Bereich standen dem FCK lediglich sechs Spieler nicht zur Verfügung. Dementsprechend musste Schuster fünf Änderungen vornehmen. Für Rapp, Niehues, Klement, Luthe und Zolinski rückten Spahic, Bormuth, Hercher, Zimmer und Hanslik in die Startelf. Am Ende blieb die Frage, ob der FCK einen Punkt gewonnen oder zwei verloren habe? „Wenn man sieht, das wir Mittwoch nur 15 Mann auf dem Platz hatten, dann ist es schon erstaunlich was die Mannschaft heute abgerissen hat (...). Deswegen denke ich, können wir auch ein bisschen stolz sein auf die Leistung.“
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VAR entschiedet zweimal für den FCK
In Rückstand geraten und Spiele drehen hat sich in der Hinrunde zu einer Art 'Markenzeichen' der Pfälzer entwickelt. Dieser Teil des Motors stottert aktuell jedoch ein wenig. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, dass wir das Ergebnis nicht über die Zeit bringen", kommentierte Philipp Hercher. Auf eine andere Art herausfordernd war der Einsatz des VAR auf dem Betzenberg. Nach dem frühen Rückstand durch Ahmed Kutucu glich der FCK noch in der ersten Halbzeit aus. Nicht ganz umstritten, denn beim Schuss von Torschütze Boris Tomiak stand Philipp Hercher passiv im Abseits. „Wenn ich mir die Bilder anschaue, dann muss er das 1:1 zurückpfeifen“, äußerte Sandhausens Trainer Thomas Oral nach dem Spiel. Dirk Schuster vertrat eine durchaus ähnliche Meinung: „Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn er das Tor nicht gegeben hätte“. Zum Handelfmeter für die Roten Teufel, der auch erst nach dem Einsatz des VAR gegeben wurde, sagte Oral hingegen: „Über den Elfmeter müssen wir heute nicht diskutieren, das war einer.“ Diesen verwandelte Kevin Kraus ganz sicher links unten.
Schusters Wiedersehen
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Den letzten fehlenden Punkt zum sicheren Klasserhalt kann der 1. FC Kaiserslautern am kommenden Samstag (20:30 Uhr) beim Topspiel am Böllenfalltor im dritten Anlauf erspielen. Der SV Darmstadt stellt aktuell unter Beweis, dass auch ein Spitzenreiter Schwächephasen haben kann. Aus den letzten drei Partien holte die Elf von Trainer Lieberknecht lediglich einen einzigen Punkt - trotzdem geht der SVD als klarer Favorit in die Partie gegen die Roten Teufel. Überhaupt gelang an diesem Spieltag keinem Verein aus der Top6 ein Sieg. Ganz anders die Kiezkicker aus St. Pauli, die gegen Fürth den siebten Sieg in Folge holten. In der Tabelle bleibt der FCK vorerst auf Rang sechs mit einem Punkt Rückstand auf den vierten Tabellenplatz. Auf die Abstiegsränge bleibt ein sattes Polster von 16 Punkten. In den nächsten Wochen jagt ein Topspiel das nächste. Den Auftakt machen die Roten Teufel vor der Länderspielpause mit dem Auswärtsspiel beim SV Darmstadt. Möge es ein besonders Spiel werden. Für den FCK und für Trainer Dirk Schuster.
Quelle: Treffpunkt Betze