Während es in England am vergangenen Wochenende einer großen Zeremonie und einer goldenen Krone bedurfte, reichte Philipp Klement ein ruhender Ball 18 Meter vor dem Tor. Als der Ball in der Schlussminute des Spiels gegen den 1. FC Nürnberg im Netz zappelte, wurde Lauterns bester Kreativkopf von Nicolai Rapp auf die Schultern genommen. „So habe ich Diego Maradona zuletzt 1986 gesehen“, schreibt Robin Bormuth auf Instagram. Nun hat der FCK zwar nicht die Weltmeisterschaft gewonnen, sondern nur ein 3:3 in Nürnberg geholt, aber eben auf die Betze-Art. Durch Julian Niehues und Philipp Klement machten die Roten Teufel in den Schlussminuten aus einem 1:3 Rückstand noch ein 3:3 Unentschieden. Auch deshalb war es für Dirk Schuster ein „gefühlter Sieg“. „Typisch Lautern“, fasste Terrence Boyd den Wahnsinn der Schlussminuten zusammen. „Ich glaube, wir haben heute ein Spiel gesehen, das für die Zuschauer sehr interessant war“, resümierte Dirk Schuster.
Nicht der FC Klement
Mit einem Tor, einem Assist und einem Pre-Assist war Philipp Klement in diesem Spiel der überragende Mann beim FCK und lieferte die beste Antwort auf die erneute Nichtberücksichtigung in der Startelf von Dirk Schuster. Für ihn spielte erneut Ben Zolinski, der einen eher unglücklichen Auftritt hinlegte und in der 10. Spielminute Glück hatte, nicht mit Rot vom Platz zu fliegen, als er seinen Gegenspieler Duah abseits des Balles mit dem Arm am Hals traf. In der 36. Minute wechselte dann Schuster und brachte Klement für Zolinski. Dass Klement danach seine beste Saisonleistung ablieferte, ließ Schuster kalt: „Von der Leistung her war es absolut okay. Für die Zeit, die er auf dem Platz war, war es ein guter Job.“ Und auch zu den wiederholten Nachfragen nach der Personalie Klement hatte Schuster noch etwas zu sagen: „Wir sind nicht der FC Schuster, nicht der FC Boyd und auch nicht der FC Klement.“ Pure Harmonie sieht anders aus.
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Krahl mit Debüt
Beim Blick auf den Aufstellungsbogen dürfte es bei den FCK-Fans einige erstaunte Gesichter gegeben haben, als statt Andi Luthe oder Avdo Spahic Julian Krahl im Tor stand. Da sich Luthe unter der Woche eine Schwellung im Handgelenk zugezogen hatte und Avdo Spahic wegen eines Kapselrisses ebenfalls für das Spiel ausfiel, kam Julian Krahl zu seinem unverhofften Debüt im FCK-Trikot. „Mit seinem Debüt in der zweiten Liga, abgesehen von den Toren kann er absolut zufrieden sein“, lobte Schuster den jungen Torhüter, der im vergangenen Sommer aus Berlin zum Betzenberg wechselte. Und das trotz dreier Gegentore, bei denen Krahl allerdings keine Schuld traf, weil sie laut Schuster „absolut unhaltbar“ waren.
25 Jahre Wunder vom Betzenberg
Der 1. FC Kaiserslautern bleibt auch nach dem 31. Spieltag für eine weitere Woche auf dem siebten Tabellenplatz und verwehrt Nürnberg den Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Schon nächste Woche haben die Roten Teufel wieder die Chance, Schützenhilfe zu leisten, denn mit Arminia Bielefeld kommt das nächste Kellerkind auf den Betzenberg. Doch auch diese Partie wird kein gewöhnliches Zweitligaspiel, denn die Meisterschaft von 1998 jährt sich in diesen Wochen zum 25. Mal und soll entsprechend gebührend gefeiert werden. Der FCK wird aus diesem Anlass in einem Sondertrikot auflaufen, das in der Fanszene eher gemischte Gefühle auslöst. Dennoch sollen drei Punkte eingefahren werden, um den siebten Tabellenplatz im Fernduell mit dem KSC erfolgreich zu verteidigen.
Quelle: Treffpunkt Betze