Partie gedreht: Doch längst nicht alles war gut!
- David
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Nach dem DFB-Pokal-Wochenende starteten die Roten Teufel mit dem Freitagabendspiel wieder in den gewohnten Liga-Alltag. Gegen die „Elv“ aus dem Saarland gelang zwar der erste Saisonsieg, doch längst nicht alles lief nach Plan. Vor allem das Defensivverhalten des 1. FC Kaiserslautern war über weite Strecken desolat. Doch trotz allem - der erste Sieg ist eingefahren und das zählt. Darauf gilt es in den kommenden Wochen und beim nächsten Spiel in Paderborn aufzubauen.
Krahl eine ernsthafte Alternative zu Luthe?
42.621 Zuschauer ließen sich die Zweitliga-Premiere am sommerlichen Freitagabend nicht entgehen. Dirk Schuster nahm drei Veränderungen in der Anfangsformation vor, brachte Richmond Tachie von Beginn an und Kevin Kraus für den gesperrten Boris Tomiak. Außerdem kam Julian Krahl zu seinem zweiten Startelf-Einsatz in der zweiten Liga. Und was soll man sagen: Der 23-Jährige machte mit seiner Leistung an diesem Abend Werbung für einen Platz in der ersten Elf. Sollte der junge Torhüter seine starken Leistungen auch im Spiel gegen Paderborn bestätigen, stünde das Trainerteam vermutlich vor einer interessanten Entscheidung.
Die Partie begann mit zunächst guten Ansätzen der Gäste aus Elversberg, die mutig nach vorne spielten. Nach rund zehn Minuten kam auch der Betze-Zug in Person von Terrence Boyd ins Rollen, der jedoch eine erste Chance aus aussichtsreicher Position vergab. Die Führung nach zwanzig Minuten durch Kevin Kraus per Foulelfmeter nach vier unübersichtlichen VAR-Minuten war letztlich nicht unverdient. Den zwischenzeitlichen Rückstand in der zweiten Halbzeit glich der zuvor eingewechselte Ragnar Ache per Kopf zum 2:2 aus, ehe Jean Zimmer zehn Minuten vor Schluss mit einem Volleyschuss den 3:2-Endstand herstellte. Es war wieder einmal ein Spiel, das von allem etwas hatte. Einen FCK, der in Führung geht, in Rückstand gerät, in der Abwehr phasenweise katastrophal verteidigt, zwischenzeitlich unsicher wirkt, um dann wenige Minuten vor Schluss den Siegtreffer zu erzielen. Wieder einmal stellt sich die Frage, ob die Roten Teufel wie schon so oft erst einmal in Rückstand geraten müssen, um richtig Fußball zu spielen.
Schwachstellen müssen abgestellt werden
Auffällige Schwächen im Spiel gegen Elversberg offenbarten vor allem in der Defensivarbeit. Die Viererkette um Zimmer, Elvedi, Kraus und Puchacz wirkte phasenweise völlig abgemeldet. Immer wieder gelang es der „Elv“, sich durch einfaches Kurzpassspiel fast ungehindert bis kurz vor den Lautrer Kasten zu kombinieren oder mit einem einzigen tiefen Pass die gesamte Verteidigung auszuhebeln - auch im Mittelfeld ließ man die Saarländer oftmals ungestört und ohne Gegenpressing passieren. Fazit: So darf man in der zweiten Liga einfach nicht verteidigen.
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Auch im Aufbauspiel taten sich die Hausherren schwer. Statt eines geordneten Aufbauspiels aus der Abwehr heraus, versuchte der FCK sein Offensivspiel mit „hoch und weit“ anzukurbeln. Die meisten dieser Versuche endeten folglich in unnötigen Ballverlusten. Mit einem spielerisch gut bestückten Kader und Spielern wie Ritter oder Raschl sollte das nicht die Spielphilosophie gegen einen frischgebackenen Aufsteiger aus der dritten Liga sein. Bedanken kann sich die Mannschaft nach diesem Abend definitiv bei Julian Krahl, dem der Pokaleinsatz in Koblenz offensichtlich als gute Vorbereitung gedient hat. Der 23-Jährige lieferte ein souveränes Spiel ab und strahlte Sicherheit und Ruhe in der Lautrer Hintermannschaft aus. Nicht zu vergessen, dass Krahl dem FCK in allerletzter Sekunde drei Punkte rettete, als der Elversberger Schnellbacher nur Sekunden vor Schluss die große Chance zum späten Ausgleich hatte.
Der erste Schritt ist gemacht
Trotz des Spielverlaufs und der teilweise wirklich schwachen Abwehrleistung haben die Roten Teufel nach zwei schweren Auftaktspielen ihren ersten Sieg eingefahren - und das wieder einmal in typischer Lautern-Manier. Der erste Schritt in die richtige Richtung ist nach den ersten beiden Saisonniederlagen auf jeden Fall gemacht, auch wenn sich der eine oder andere gegen den „kleinen“ Aufsteiger aus Elversberg sicherlich einen dominanteren Auftritt gewünscht hätte. Dennoch sollte der erste Saisonsieg der Mannschaft das nötige Selbstvertrauen für die kommenden Spiele geben. Die Stimmung in der Kurve bestätigte dies jedenfalls und so wurde nach dem Schlusspfiff vor der Westkurve gemeinsam und lautstark gefeiert. Vielleicht ist der Knoten nach diesem Heimsieg ja nun endgültig geplatzt und die Roten Teufel starten eine erste Serie - die nächsten Wochen werden es zeigen. Andernfalls drohen in Kaiserslautern deftige Trainerdebatten.
Am kommenden Freitag geht es nach Paderborn, wo im besten Fall die Punkte vier bis sechs eingefahren werden sollen. Sollte der FCK dort wieder eine Defensivleistung wie gegen Elversberg zeigen, wird es schwer. Dirk Schuster hat nun eine Woche Zeit, die Fehlerquellen seiner Mannschaft zu analysieren und abzustellen.
#FCKELV: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze Redaktion:
Quelle: Treffpunkt Betze
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