"Immer etwas Besonderes": Budenzauber für den guten Zweck
- David
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Die erste Auflage des Karlheinz-Theobald-Cups, bei dem unter anderem die Traditionsmannschaft des FCK zu Gast war, bot viele Höhepunkte auf und neben dem Platz. In der gut besuchten Kalmithalle wurde sehenswerter und unterhaltsamer Fußball geboten. Für einen guten Zweck wurden ein signiertes Trikot des 1. FC Kaiserslautern sowie ein Torwarttrikot und Torwarthandschuhe von Tobias Sippel versteigert. Organisator und Ex-FCK-Profi Alan Stulin zog ein positives Fazit und strebt eine Fortsetzung des Cups im nächsten Jahr an.
Alan Stulin: „Qualität ist sehr hoch“
Bereits nach dem ersten Spiel seiner FCK-Traditionsmannschaft zeigte sich Alan Stulin mehr als zufrieden mit seinem Benefizcup, bei dem die Kalmithalle zu Turnierbeginn mit zahlreichen Zuschauern gut gefüllt war. „Allen Mannschaften, Spielern und Gästen, die hier erschienen sind, gilt ein riesengroßes Dankeschön, dass sie den Weg nach Maikammer gefunden haben“, so Stulin, der derzeit beim luxemburgischen Erstligisten FC Unna Strassen unter Vertrag steht. Das Trikot der Lautrer Traditionsmannschaft trugen an diesem Abend unter anderem auch Alexander Bugera, Tim Heubach, Fabian Schönheim, Roger Lutz und Dragan Paljic, die in dieser Konstellation allesamt noch nie zusammen gespielt haben. „Wir wollten trotzdem auch ehrgeizig sein. Aber es sollte auch Spaß machen, da es um die gute Sache geht“.
Wie es mit dem Karlheinz-Theobald-Cup in Zukunft weitergeht, weiß er schon heute. „Wer mich und Igor Keller kennt, der weiß, dass wir den KT-Cup fortsetzen möchten. Ich gehe davon aus, dass wir das Ganze im nächsten Jahr weitermachen.“ Jetzt gelte es erst einmal, den Organisatoren des 1. KT-Cups zu danken. „Ein Riesenkompliment an den TUS Maikammer, dass er sich bereit erklärt hat, uns zu unterstützen“, so Stulin weiter. Die Planungen für das Hallenturnier starteten bereits vor vielen Monaten, als man begann, Mannschaften und Spieler für eine Teilnahme anzufragen. „Umso mehr Spaß und Freude macht es, wenn man etwas für den guten Zweck plant und die Leute dann auch wirklich kommen und etwas spenden“, so Stulin abschließend.
Markus Merk: „Wenn ich angefragt werde, komme ich gerne“
Auch der ehemalige Weltschiedsrichter und frühere Aufsichtsrat aus Lautern mischte sich während des Hallenturniers unter die Zuschauer. Dicht am Spielfeldrand beobachtete er Spiel um Spiel und kam immer wieder mit Fans ins Gespräch. Merk selbst ist vielfältig sozial engagiert und hat auch eine eigene Stiftung, die mit verschiedenen Projekten soziale Unterstützung leistet. „Ich bin natürlich immer begeistert, wenn etwas getan wird. Gerade in der heutigen Zeit, wenn man unsere gesellschaftlichen Probleme sieht und demgegenüber diese Entwicklung 'nur gemeinsam sind wir stark“. Deswegen ist es fantastisch, was Alan Stulin und die vielen Leute, die hier verantwortlich sind, leisten – das ist sensationell. Das kann ich hier insgesamt nur bestätigen. Deswegen bin ich auch gerne hier. Ich glaube, wer beobachtet, was ich insgesamt in meinem Leben für Projekte mache – gerade im sozialen Bereich, von Anfang an als Kind eigentlich schon, war es für mich eine Verpflichtung. Bei dem, was ich in meinem Leben alles erleben durfte, ist es mir wichtig, etwas davon zurückzugeben. Wenn ich angefragt werde und Zeit habe, dann komme ich gerne. Am liebsten relativ bescheiden in Hintergrund", so Merk.
Fabian Schönheim: „Immer etwas besonderes für die Traditionsmannschaft aufzulaufen“
Fabian Schönheim, einst Jungprofi bei den Roten Teufeln, schaffte er den Durchbruch bis in die Bundesliga. Doch seine Wurzeln hat er bis heute nicht vergessen. Regelmäßig läuft er für die Traditionsmannschaft des FCK auf - so auch am Freitagabend in Maikammer. „Es ist immer etwas Besonderes, in dem Trikot mit dem Wappen auf der Brust aufzulaufen. Das war früher so und ist heute noch so. Ich bin hier mit dem Verein groß geworden. Der Verein hat mich zu dem gemacht, was ich dann später geworden bin, nämlich Profi. Dafür bin ich heute noch dankbar.“ Deshalb sei es immer etwas Besonderes, für die Traditionsmannschaft aufzulaufen, so Schönheim gegenüber Treffpunkt Betze. Zur Intensität des Turniers ergänzt er: „Wir sind alle in einem gesetzten Alter und nicht mehr aktiv, deshalb ist der Hallenfußball wahnsinnig intensiv. Ich glaube, das merkt man uns allen an. Wir stehen nicht mehr zu 100 Prozent im Saft, aber nichtsdestotrotz macht es einfach Spaß. Wir lassen den Ball ein bisschen laufen und von daher hält sich die Intensität auch in Grenzen.“
Tim Heubach: „Schön, die alten Freunde wiederzusehen“
Insgesamt drei Jahre verbrachte Tim Heubach in Kaiserslautern und absolvierte in dieser Zeit 67 Pflichtspiele, bevor er 2017 den Schritt ins Ausland wagte und zum israelischen Club Maccabi Netanya wechselte. Der Einladung von Alan Stulin, in der Lautrer Traditionsmannschaft zu spielen, ist er gerne gefolgt. Bereits im vergangenen Sommer stand der gebürtige Neusser in Bobenheim-Roxheim mit auf dem Rasen, als sich einige der FCK-Aufstiegshelden von 2010 in der Pfalz trafen, um noch einmal gemeinsam zu kicken. Über den KT11-Cup sagt Heubach: „Es ist immer schön, die alten Freunde wiederzusehen und nach Kaiserslautern zurückzukommen, wo ich drei Jahre verbracht und meine Familie gehabt habe. Deshalb freue ich mich immer, wenn ich zurückkomme, und sei es nur für ein oder zwei Tage.“
Florian Fromlowitz: „Fairplay geht vor”
Florian Fromlowitz, der aus der berühmten Lautrer Torwartschule „Gerry“ Ehrmann stammt, entwickelte sich beim FCK schnell zu einem Talent auf der Torhüterposition, bevor er 2008 zu Hannover 96 wechselte. Dort hütete Fromlowitz in fast 60 Bundesligaspielen das Tor. Auch in Maikammer stand er wieder zwischen den Pfosten. Diesmal allerdings im Team „Benny Auer & Friends“. Die Aufgabe „Hallenfußball“ ist dann aber auch für den erfahrensten Torhüter noch einmal eine ganz besondere, wie Fromlowitz an diesem Abend erklärte. „Als Torwart versuche ich mich so zu schützen, dass man die Knochen nicht mehr so sehr spürt. Denn man merkt es schon, es ist immer wieder eine Herausforderung. Die Hauptsache ist es, verletzungsfrei zu bleiben. Fairplay geht vor.“ Und so war es dann am Ende auch. Alle Spieler blieben verletzungsfrei.
Roger Lutz zur aktuellen Situation des FCK
Roger Lutz ist einer der erfolgreichsten Spieler in der Geschichte des FCK. Als ehemaliger Co-Trainer und langjähriger Teammanager des 1. FC Kaiserslautern kennt er den Verein wie kaum ein anderer. Grund genug, einmal nachzufragen, wie er heute über die sportliche Situation denkt. Im Gespräch mit Treffpunkt Betze sagte er: „Zu Rundenbeginn habe ich eine Mannschaft gesehen, die offensiv deutlich verstärkt wurde, das hat man auch an den Ergebnissen gesehen. Dann hat man gesehen, dass es einen Bruch gab. Gegen Kiel Ende November war ich im Stadion und da war ich schon ein bisschen erschrocken, weil das Spiel tatsächlich wehrlos verlief. Du kannst gegen einen Gegner, der an der Tabellenspitze steht, verlieren. Aber da war kein Aufbäumen zu sehen, was uns eigentlich ausmacht. Jetzt gab es den Trainerwechsel und viele Verpflichtungen im Winter, was natürlich Gefahren birgt. Die Spieler haben zwei, drei Wochen Zeit, sich zu integrieren - es muss ganz schnell gehen. Das kann früher oder später auch zur Belastung werden.“
Auf die Besonderheit des Hallenfußballs an diesem Abend eingehend, ergänzte Roger Lutz noch: „Bei Ballverlust musst du schnell verteidigen - beim Ballgewinn musst du schauen, wo du dich positionierst.“ Eine einfache Regel, die für den 1. FC Kaiserslautern in der aktuellen Situation auch auf dem grünen Rasen unter freiem Himmel eine einfache, aber richtungsweisende Vorgabe für die kommenden Spiele sein dürfte.