Robin Bormuth über das Derby: „Es wird ein heißes Spiel“
- Dirk
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Robin Bormuth wechselte zu Beginn der vergangenen Saison auf Leihbasis vom SC Paderborn zum 1. FC Kaiserslautern. Der Innenverteidiger etablierte sich schnell als Stammspieler und lief insgesamt 21 Mal für die Roten Teufel auf. Am Ende der Saison trennten sich die Wege des heute 28-Jährigen und des FCK - und Bormuth wechselte zum Karlsruher SC. Vor dem Südwest-Derby sprach der Verteidiger mit Treffpunkt Betze über seine Rückkehr auf den Betzenberg, seine Beweggründe für den Wechsel zum KSC und seine Erwartungen an das morgige Spiel.
„Ich hatte eine sehr positive Zeit beim FCK“
Treffpunkt Betze: Hallo Robin, am Samstag steht deine Rückkehr nach Kaiserslautern an. Mit welchen Gefühlen und Gedanken wirst du die Reise ins Fritz-Walter-Stadion antreten?
Robin Bormuth: Meine Rückkehr auf den Betzenberg ist mit vielen positiven Gefühlen verbunden. Ich werde viele bekannte Gesichter treffen, worauf ich mich sehr freue. Spontan fallen mir da Phillip Klement oder auch Friedhelm Funkel ein, den ich während meiner Düsseldorfer Zeit kennen und schätzen gelernt habe. Natürlich habe ich den nötigen Respekt vor der Aufgabe in Kaiserslautern, aber wie man mich kennt, komme ich auch mit dem Ehrgeiz zurück, auf dem Betze gewinnen zu wollen.
Treffpunkt Betze: Deine Zeit beim FCK war zwar kurz, aber dafür umso intensiver. Vor allem in der Vorrunde der vergangenen Saison habt ihr das ein oder andere Highlight setzen können. Wie blickst du heute auf deine Zeit auf dem Betze zurück?
Robin Bormuth: Ich hatte eine sehr positive, aber auch lehrreiche Zeit beim FCK. Ich habe in Lautern gelernt, was es heißt, von einer ganzen Stadt und ihrem Umfeld bedingungslos unterstützt zu werden, auch wenn es mal nicht so läuft - was leider gerade in der Rückrunde der Fall war. Highlights wie das 2:2 gegen Heidenheim mit einer Nachspielzeit für die Geschichtsbücher oder der 2:0-Heimsieg gegen den HSV werden mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben.
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„Ich habe dem FCK die Entscheidung irgendwann abgenommen“
Treffpunkt Betze: Welche Gründe waren am Ende entscheidend dafür, dass es für dich im Sommer beim FCK nicht weiterging? Und wärst du gern geblieben?
Robin Bormuth: Die Vertragssituation war aufgrund der Tatsache, dass ich als Leihspieler des SC Paderborn für den FCK aktiv war, nicht ganz einfach. Dirk Schuster, der damalige Trainer des FCK, hat sich allerdings schon früh für meinen Verbleib in Kaiserslautern ausgesprochen. Vom Verein jedoch gab es bis weit über das Saisonende hinaus kein klares Signal, ob man mit mir weiterarbeiten möchte. Gleichzeitig hat sich aber auch der KSC, zu dem der Kontakt nach zwei tollen Jahren in Karlsruhe nie abgerissen war, um mich bemüht und sich klar positioniert, was man im Falle eines Wechsels von mir erwartet. Ich musste also für mich abwägen, ob ich zu einem Verein gehe, der mich will und mir das Gefühl gibt, erwünscht zu sein - oder ob ich warte, bis ein anderer Verein, der zögert und auf Zeit spielt, weil er vielleicht nach einer vermeintlich besseren Option Ausschau hält, eine Entscheidung trifft. Und so habe ich dem FCK die Entscheidung irgendwann abgenommen und bin zum KSC gewechselt, worüber ich übrigens immer noch froh und glücklich bin.
Treffpunkt Betze: Der FCK durchlebt gerade das berühmt berüchtigte „schwierige zweite Jahr“. Wie nimmst du den FCK in dieser Spielzeit mit all seinen Höhen und Tiefen wahr?
Robin Bormuth: Durch den Kontakt zu einigen ehemaligen Mitspielern wie Ben Zolinski, Philipp Hercher, Daniel Hanslik oder Philipp Klement habe ich den FCK natürlich immer noch im Fokus. Aber ich denke, es steht mir nicht zu, über Entscheidungen oder Entwicklungen im Verein zu urteilen, weil ich als Außenstehender zu wenig Einblick habe. Ich konzentriere mich lieber auf mich, meine Leistung und den KSC.
„Ich erwarte zwei gut eingestellte Mannschaften“
Treffpunkt Betze: In der Vorrunde endete das Derby im Wildpark mit einem 1:1. Welche Erwartungen hast du an das Rückspiel? Schließlich kämpft der FCK um das sportliche Überleben und wird euch vermutlich keinen Zentimeter lassen.
Robin Bormuth: Es wird auf jeden Fall ein heißes Spiel unter anderen Vorzeichen als das Hinspiel. Mit Friedhelm Funkel steht ein neuer, erfahrener Trainer an der Seitenlinie. Es ist sein erstes Heimspiel und ich erwarte zwei gut eingestellte Mannschaften auf dem Platz. Auf den Rängen dürfte eine hitzige Stimmung herrschen, die einem Derby natürlich die nötige Würze verleiht. Aber trotzdem sollten alle darauf bedacht sein, dass es friedlich bleibt und nur der sportliche Wettkampf im Mittelpunkt steht.
Treffpunkt Betze: Mit 28 Jahren bist du im besten Fußballalter. Hast du mit der Rückkehr zum KSC deine fußballerische Heimat erreicht oder wohin könnte dich dein Weg noch führen?
Robin Bormuth: Es hat für mich einen enorm hohen Stellenwert, wenn man zu einem Verein zurückkehren kann, den man verlassen hat. Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich. Viele KSC-Fans haben mich trotz meiner Zeit beim Lokalrivalen FCK mit offenen Armen empfangen, wofür ich sehr dankbar bin und was ich als etwas ganz Besonderes empfinde. Alles in allem bin ich sehr froh, wieder beim KSC zu sein. Was meine sportliche Zukunft bringt, lasse ich auf mich zukommen. Manches ist schwer planbar.
Quelle: Treffpunkt Betze