DANKE Friedhelm: Der Heiland sagt Tschüss zum FCK
- Flo
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Die Zeit von Friedhelm Funkel als Trainer des 1. FC Kaiserslautern geht nach dem großen Pokalfinale in Berlin zu Ende. „Die letzten Wochen waren für mich aber auch sehr intensiv und emotional. Deshalb werde ich nach dieser Saison erstmal zur Ruhe kommen und im Kreise meiner Familie und Freunde neue Kraft tanken“, begründet der scheidende Trainer seine Entscheidung. Eine absolut nachvollziehbare Begründung, die dennoch von vielen FCK-Fans bedauert wird. Durch seine ruhige und sachliche Art sowie den geglückten Klassenerhalt haben ihn viele Anhänger der Roten Teufel ins Herz geschlossen. Doch bei allen Emotionen rund um die Bekanntgabe seines bevorstehenden Abschieds sollte eines nicht zu kurz kommen: Der Dank an Funkel und seinen Assistenten Matthias Lust.
Ein Engagement mit gewissem Risiko
Der Trainerjob bei den Roten Teufeln war für Friedhelm Funkel eine Herzensangelegenheit, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Braunschweig verkündete: „Ich habe immer betont, dass der FCK ein Verein ist, der mir am Herzen liegt. Ich habe meine Zeit als Spieler hier sehr genossen und es war immer ein Wunsch von mir, eines Tages als Trainer auf den Betze zurückzukehren.“
Und genau diese Liebe zum FCK kauft man dem Rheinländer voll und ganz ab, denn man muss schon verrückt sein, um einen Verein zu übernehmen, der mitten im Abstiegskampf steckt und in der laufenden Saison bereits zwei Trainer verschlissen hat. Die Stimmung in der Mannschaft und vor allem bei den Fans war spürbar angespannt, doch davon ließ sich Funkel nicht abschrecken. Sein Engagement als Trainer war durchaus mit einem gewissen Risiko verbunden, schließlich hätte er, wenn auch nicht hauptverantwortlich, der Trainer sein können, mit dem die Roten Teufel zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in die Drittklassigkeit abstürzen. In den Köpfen mancher Fans wäre er dann nicht mehr nur einer der Helden gegen Real, sondern eben auch der Trainer, der es trotz aller Bemühungen nicht geschafft hat, den FCK zu retten. Umso schöner ist es jetzt, dass er den Klassenerhalt geschafft hat und mit dem DFB-Pokalfinale noch einmal ein großes Highlight erleben darf. Mitten im Abstiegskampf gekommen, die Mannschaft stabilisiert, den geliebten FCK gerettet und mit dem DFB-Pokalfinale die Amtszeit beendet - einen schöneren Abschluss kann man sich kaum vorstellen.
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Die Rückkehr der Ruhe
Als Friedhelm Funkel und sein Co-Trainer Matthias Lust ihre Arbeit beim FCK aufnahmen, stand die Mannschaft nach einer unerklärlich schwachen zweiten Halbzeit im Heimspiel gegen den SC Paderborn punktgleich mit dem Vorletzten auf dem Relegationsplatz und stellte mit 43 Gegentoren in 21 Spielen die schlechteste Abwehr der Liga. Immer wieder betonte Funkel, dass er davon überzeugt sei, dass der FCK definitiv nicht absteigen werde, er gab den Fans regelrecht ein Versprechen. Im Gegenzug forderte er das volle Vertrauen der Fans und der Mannschaft ein, das ihm auch entgegengebracht wurde - und er sollte recht behalten, er rettete die Mannschaft vor dem Abstieg. Vor allem aber sorgte er intern dafür, dass die Mannschaft und auch die Fans trotz Rückschlägen wie der 0:4-Klatsche gegen den KSC oder dem enttäuschenden 1:1 gegen Wehen Wiesbaden nicht die Ruhe verloren. Nichts, aber auch gar nichts konnte Funkel auf seinem Weg aus der Ruhe bringen. Eine Tatsache, die sich im Abstiegskampf als enorm wichtig erwies. Friedhelm Funkel hat gezeigt, wie wertvoll es ist, wenn ein Trainer die Ruhe bewahrt und sich trotz aller Widrigkeiten nicht entmutigen lässt.
Danke Friedhelm!
„Ich bin nicht der Heiland“, diese Worte wählte Funkel bei der Pressekonferenz zu seinem Amtsantritt im Februar. Fast auf den Tag genau drei Monate später kann man sagen, dass er damit durchaus falsch lag. Funkel hat den Klassenerhalt geschafft, an den viele Fans der Roten Teufel nach der zweiten Trainerentlassung der Saison und zahlreichen unfassbar schwachen Auftritten der Mannschaft nicht mehr geglaubt hatten. Fünf Siege, drei Unentschieden, fünf Niederlagen lautet die bisherige Bilanz des 70-Jährigen. Doch noch ist die Saison nicht zu Ende und vielleicht gelingt Funkel am 25. Mai ein letzter großer Coup, um sich endgültig zum Heiland zu küren. Doch egal, wie das Finale ausgeht: Vor dem 70-Jährigen und dem gesamten Trainerteam kann man sich nur verneigen und ihnen für den Klassenerhalt danken. Danke für deinen Einsatz, Friedhelm, und genieße deinen wohlverdienten Ruhestand.
Zur Person: Insgesamt 89 Mal trug Friedhelm Funkel in seiner aktiven Zeit das Trikot der Roten Teufel. Dabei erzielte der Offensivspieler 33 Tore, vor allem sein Doppelpack beim legendären 5:0-Heimsieg im Viertelfinal-Rückspiel des UEFA-Pokals gegen Real Madrid machte ihn zu einem Helden des Vereins. Auf die Trainerbank des 1. FC Kaiserslautern hat es den gebürtigen Neusser trotz seiner langen Trainerkarriere nie verschlagen, doch diesen Traum konnte er sich nun zum Ende seiner Karriere erfüllen.
Quelle: Treffpunkt Betze