Der FCK im DFB-Pokalfinale: Mach's noch einmal, Friedhelm!
- Dirk
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Im Finale der „zwei Welten“ trifft nicht nur ein überlegener deutscher Meister auf einen Fastabsteiger aus der zweiten Liga, es ist auch das Duell zweier Trainergenerationen. Auf der einen Seite steht mit Xabi Alonso ein moderner Trainer, der über viel internationale Spielerfahrung verfügt und einen technisch-taktischen sowie ballbesitzorientierten Ansatz mitbringt. Auf der anderen Seite steht mit Friedhelm Funkel ein erfahrener Bundesligacoach, der für seine pragmatische und eher defensiv ausgerichtete Spielweise bekannt ist. Beide Trainer und ihre jeweiligen Kapitäne stellten sich vor dem Pokalfight im Rahmen einer Pressekonferenz den Fragen der Journalisten und zollten sich dabei gegenseitig höchsten Respekt.
„Es ist ein überwältigendes Gefühl“
„Von meiner Seite ein großes Lob an Xabi Alonso. Er ist sehr authentisch, erfahren und hat eine tolle Ausstrahlung. Er kann fantastisch mit Menschen umgehen und gibt generell ein sehr positives Bild ab“, schwärmt FCK-Trainer Friedhelm Funkel von seinem 28 Jahre jüngeren Kollegen auf Leverkusener Seite. Gleichzeitig macht er keinen Hehl aus seiner Vorfreude auf das bevorstehende Finale und der Wehmut, die ihn angesichts seines vorerst letzten Spiels als Trainer einer Profimannschaft befällt. „Ich hätte nie gedacht, dass ich hier noch einmal als Trainer ein Pokalfinale bestreiten darf. Es ist ein überwältigendes Gefühl, noch einmal nach Berlin zu kommen, ich freue mich riesig auf morgen Abend“, sagt Funkel und vergisst dabei nicht, seinen beiden Vorgängern Dirk Schuster und Dimitrios Grammozis für ihren Anteil am Erfolg zu danken.
Auch für Jean Zimmer ist das Spiel ein absolutes Highlight seiner Karriere. „Wir sind unfassbar stolz, die ganze Pfalz und unseren Verein hier in Berlin vertreten zu dürfen. Vor drei Jahren sind wir noch auf einem Dorfplatz aus dem Verbandspokal ausgeschieden und jetzt stehen wir hier in so einem Finale, das ist schon etwas ganz Besonderes“, so der Kapitän der Roten Teufel im Vorfeld des Spiels.
„Eine Favoritenrolle gibt es nicht“
Leverkusens Erfolgstrainer Xabi Alonso gratuliert Friedhelm Funkel zu seiner langen Karriere und begegnet seinem Gegenüber mit viel Respekt. „Für mich ist es immer eine große Ehre, gegen Trainerkollegen zu spielen, die eine große fußballerische Geschichte mitbringen. In diesen Momenten habe ich als Trainerneuling immer die Möglichkeit von diesen Persönlichkeiten zu lernen.“ Dass seine Mannschaft das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo chancenlos verloren hat, ärgert den Trainer zwar immer noch, als belastenden Faktor für das DFB-Pokalfinale sieht er das Negativerlebnis aber nicht. „Es gehört zur guten Mentalität einer Mannschaft, auch nach Niederlagen weiterzumachen. Wir haben morgen das große Ziel, den Pokal zu gewinnen, und nur daran denken wir. Eine Favoritenrolle gibt es für mich nicht. Der FCK spielt dynamisch, ist flexibel und hat sehr schnelle Spieler mit hoher Qualität, was sie gerade in den letzten Spielen gezeigt haben. Wir müssen auf dem Platz zeigen, dass wir den Pokal verdient haben.“
Der Kapitän der Werkself, Lukáš Hrádecký, pflichtet seinem Trainer bei und erwartet ebenfalls eine hochmotivierte Mannschaft, die ihre Chance auf das Double nutzen will. „Wir haben es gegen Bergamo nicht geschafft, die Leverkusen-PS auf den Platz zu bringen. Wir müssen morgen von Beginn an Gas geben und versuchen, das Spiel zu kontrollieren.“
Rotes Meer in Berlin
Bis auf die beiden Rekonvaleszenten Hendrick Zuck und Julian Niehues kann Friedhelm Funkel auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Gleiches gilt für Xabi Alonso, dem ebenfalls alle Spieler zur Verfügung stehen.
Das Spiel im Berliner Olympiastadion ist selbstverständlich ausverkauft. Die Fans des 1. FC Kaiserslautern haben das Kartenkontingent der Roten Teufel voll ausgeschöpft, so dass mindestens 23.700 Lautrer Fans im Stadion sein werden. Insgesamt werden rund 50.000 Schlachtenbummler unter dem Motto „Alle in Rot“ die Mannschaft von Friedhelm Funkel aus der Pfalz in die Bundeshauptstadt begleiten.
Quelle: Treffpunkt Betze