Florian Kleinhansl: Dauerbrenner mit starken Defensivwerten

Foto: Getty Images / Cathrin Müller

Nach dem Transfer von Luca Sirch hat der 1. FC Kaiserslautern mit Florian Kleinhansl den zweiten externen Neuzugang für die kommende Saison verpflichtet. Der Außenverteidiger kommt ablösefrei vom Absteiger VfL Osnabrück und wird in der kommenden Saison mit der Rückennummer 3 im Dress der Roten Teufel auflaufen. Doch was bringt der Neuzugang eigentlich mit und welche Qualitäten darf man vom Linksfuß erwarten?


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Puchacz-Verbleib wohl vom Tisch


Mit der Verpflichtung des neuen Linksverteidigers dürften nun auch die letzten Fans ihre Träume von einer möglichen Festverpflichtung von Publikumsliebling Tymo Puchacz begraben haben. Dass sich der FCK nach einem Nachfolger für Puchacz umsehen muss, war spätestens klar, als Geschäftsführer Thomas Hengen in einem Gespräch mit der Rheinpfalz deutlich machte, dass der FCK einen Kauf des polnischen Nationalspielers finanziell nicht stemmen könne.


Florian Kleinhansl ist mit seinen 23 Jahren und seinen starken Leistungen beim VfL Osnabrück jedenfalls definitiv kein Spieler, der sich bei einem Zweitligisten mit einem Bankplatz zufrieden geben würde. Mit einem Tor und fünf Vorlagen spielte der Linksfuß beim lange Zeit weit abgeschlagenen Tabellenletzten eine individuell sehr gute Saison und hat sich offenbar in den Fokus mehrerer Zweitligisten gespielt, so soll auch Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 an einer Verpflichtung des Linksverteidigers interessiert gewesen sein.

Viel Erfahrung trotz jungen Alters


Der neue Linksverteidiger der Roten Teufel wurde in Nürtingen geboren und spielte bis zur U14 in der Jugend des VfB Stuttgart, zu dem er über den SSV Reutlingen und die Stuttgarter Kickers zur U19 zurückkehrte. Beim amtierenden Vizemeister gewann er in der Saison 2018/19 den DFB-Pokal der A-Junioren und die deutsche Vizemeisterschaft. So empfahl sich Kleinhansl mit konstant guten Leistungen für höhere Aufgaben und wurde folglich in den Kader der zweiten Mannschaft befördert, für die er insgesamt 51 Pflichtspiele in der Oberliga Baden-Württemberg und der Regionalliga Südwest absolvierte.


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Nach zwei Spielzeiten für die Zweitvertretung des VfB wechselte er im Sommer 2021 zum VfL Osnabrück, wo er auf Anhieb zum Stamm- und Leistungsträger avancierte und nicht weniger als 114 Pflichtspiele für die Lila-Weißen absolvierte. Damit verfügt der 23-Jährige bereits über Erfahrung in der 2. und 3. Liga, aber auch international konnte sich der Linksverteidiger bereits beweisen: Im Alter von 17 Jahren durfte Kleinhansl unter Trainer Guido Streichsbier zweimal für die deutsche U18-Nationalmannschaft auflaufen und wertvolle Erfahrungen sammeln.

Kein Eins-zu-Eins-Ersatz


Und so schwer es auch fällt, den polnischen Leistungsträger ziehen zu lassen: Betrachtet man die bisherige Spielphilosophie von FCK-Trainer Markus Anfang, drängt sich der Eindruck auf, dass Kleinhansl deutlich besser dazu passt. Der 49-Jährige ließ bei seiner letzten Station Dynamo Dresden fast ausnahmslos ein 4-3-3 spielen, in dem sehr komplette Außenverteidiger benötigt werden. Es ist davon auszugehen, dass Anfang beim FCK eine ähnliche taktische Ausrichtung wählen wird. Puchacz war aufgrund seiner enormen Qualität in der Offensive, die sich in unglaublichen zehn Torvorlagen und einem Wert von 11,0 Assists ausdrückt, absolut unersetzlich und ein wichtiger Faktor für den gelungenen Klassenerhalt.


Kleinhansl konnte mit Werten von 5 und 4,2 nicht annähernd an diese Statistiken anknüpfen. Allerdings zeigen zahlreiche Defensivstatistiken, dass der Neuzugang der deutlich bessere Defensivspieler ist. So gewann der 23-Jährige laut Wyscout mehr Zweikämpfe (66% vs. 58%), fing mehr Pässe ab (5 vs. 2,7 pro 90 Minuten) und spielte zudem deutlich mehr progressive Pässe pro Spiel (9 vs. 6). All dies zeigt, dass Kleinhansl deutlich stärker in das Aufbauspiel seiner Mannschaft eingebunden war und auch im Spiel gegen den Ball deutlich stärker agierte. Während Puchacz immer wieder große Schwächen im Defensivverhalten offenbarte, weist sein Nachfolger in allen Defensivstatistiken recht gute Werte auf - auch seine Offensivstatistiken sind definitiv nicht schlecht und werden aufgrund der überragenden Saison und der absurd guten Zahlen von Tymo Puchacz etwas verzerrt wahrgenommen.

Der komplettere Spielertyp


Kleinhansl ist damit im Vergleich zu "Pucha" aufgrund seiner defensiven, aber auch offensiven Qualitäten insgesamt der komplettere Spielertyp. Der gebürtige Nürtinger könnte auch problemlos als linker Schienenspieler in einer Fünferkette agieren und bietet Cheftrainer Markus Anfang somit taktische Variabilität. In seinen drei Jahren an der Bremer Brücke glänzte Kleinhansl mit enormer Lauf- und Einsatzbereitschaft - Eigenschaften, die bekanntlich gut zu den Anforderungen auf dem Betze passen. In seiner gesamten Zeit beim VfL Osnabrück verpasste der Stammspieler kein einziges Spiel verletzungsbedingt, Kleinhansl fehlte lediglich dreimal wegen einer Gelbsperre. Die ablösefreie Verpflichtung des 23-Jährigen ist ein echter Glücksgriff. Es ist davon auszugehen, dass der Linksfuß in der kommenden Saison eine wichtige Rolle im Team von Markus Anfang spielen wird.


Quelle: Treffpunkt Betze


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