Jan Elvedi: „Das Motto muss lauten: Weiter geht‘s!“

Foto: Imago / Nordphoto

Es ist jedes Jahr ein Großereignis. Der Wurstmarkt in Bad Dürkheim, das größte Weinfest der Welt. Auch in diesem Jahr war der FCK mit einer großen Autogrammstunde vertreten, der Andrang der Fans war riesengroß. Für Jan Elvedi war es bereits der zweite Besuch, seit er 2023 aus Regensburg in die Pfalz kam. „Es war eine sehr spezielle Erfahrung, die ich nun schon zum zweiten Mal erleben durfte. Es ist ein ganz tolles Event und immer wieder schön zu sehen, was wir für eine Unterstützung von der ganzen Region bekommen. Wie viele Fans dahin kommen, wie lange sie anstehen, welche Freude sie dabei haben, was für eine Freude sie aber auch uns machen. Das ist einfach unglaublich“, schwärmt der 27-Jährige.


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Sportlich verlief der Saisonstart für Elvedi weniger erfreulich. Vergangene Saison war Jan Elvedi aus der Innenverteidigung des 1. FC Kaiserslautern nicht wegzudenken. Unter Markus Anfang ist dieser Status ins Wanken geraten. Für den Trainer bleibt er dennoch ein wichtiger Bestandteil: "Bei uns ist kein Spieler außen vor. Elvo weiß, dass er das ein oder andere Gegentor hätte besser verteidigen können und noch Luft nach oben hat. Aber das gilt für die ganze Mannschaft". Der gebürtige Schweizer ist selbstkritisch - aber auch kämpferisch. Das wird im Gespräch mit Treffpunkt Betze deutlich.

"Es war schwer, da bin ich ehrlich"


Treffpunkt Betze: Hallo Jan. seit deinem Wechsel nach Kaiserslautern im Sommer letzten Jahres warst du aus der Innenverteidigung nicht mehr wegzudenken. In der vergangenen Saison hast du - mit Ausnahme des letzten Spiels gegen Braunschweig - in jedem Spiel auf dem Platz gestanden. Auch unter Markus Anfang standest du in den ersten beiden Spielen in der Startelf, musstest dann aber gegen Münster zuschauen und kamst gegen Berlin nur zu einem Kurzeinsatz. Wie gehst du mit dieser ungewohnten Situation um?


Jan Elvedi: Es ist am Anfang natürlich schwer, es kam auch etwas unerwartet, wenn ich ehrlich bin. Es gehört zum Fußball aber dazu. Das Geschäft ist unfassbar schnelllebig. So wie es in die eine Richtung geht, kann es genauso schnell wieder in die andere Richtung gehen. Deswegen lasse ich mich nicht beirren oder den Kopf hängen. Das Ziel ist, so schnell wie möglich zurück in die Mannschaft zu kommen. Das Motto muss lauten: Weiter geht’s!


Treffpunkt Betze: Jeder Trainer hat im Bezug auf die Aufstellung am Spieltag seine eigene Herangehensweise. Wie läuft das unter Markus Anfang ab? Wann erfährst du, ob du am Wochenende spielst oder nicht? Und hat der Trainer dir gegenüber begründet, warum es aktuell nicht für die Startelf reicht?


Jan Elvedi: Offiziell erfahren wir am Tag des Spiels, wer spielt und wer nicht. Manchmal kann man aus der Trainingswoche und den Aufstellungen dort ein bisschen was ableiten, aber Gewissheit haben wir dann am Spieltag. Natürlich hat der Trainer auch mit mir darüber gesprochen. Aber das gehört wie gesagt zum Geschäft dazu, ich hege da keinen Groll.

"In der Mannverteidigung in der Box muss ich mich verbessern"


Treffpunkt Betze: Wo musst du dich persönlich noch verbessern, um es dem Trainer noch schwerer zu machen, auf dich zu verzichten?


Jan Elvedi: In den ersten beiden Spielen muss ich mir ankreiden lassen, bei der Mannverteidigung in der Box nicht so gut gewesen zu sein. Letztes Jahr ist mir das noch sehr gut gelungen, in Ulm und gegen Fürth war es nicht so der Fall. Auch gegen Hertha war die Verteidigung am Mann ein bisschen unser Manko, weswegen darauf aktuell unser Fokus und unser Schwerpunkt im Training liegt. Klar, kann man nicht immer alles verteidigen, aber wir müssen am Mann sein und den Gegenspieler stören. Da muss ich mich verbessern, weshalb ich auch froh bin, dass es im Moment ein wichtiger Trainingsinhalt ist.


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Treffpunkt Betze: Schauen wir einmal auf die ersten Spiele. Ihr seid mit sieben Punkten aus den ersten vier Spielen solide und besser als in der vergangenen Spielzeit gestartet. Zudem steht ihr in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Wie fällt dein Fazit zum Saisonstart aus?


Jan Elvedi: Den Saisonstart finde ich grundsolide. Darauf können wir aufbauen. Ich glaube, wenn wir mehr Punkte geholt hätten, würde das vielleicht sogar unsere Sicht etwas trüben. Es war nicht alles so toll, wie es vielleicht mit zehn Punkten ausgesehen hätte. Gerade in Münster hatten wir Glück, dass wir nicht nur einen Punkt geholt haben. Gegen Hertha war es ein offener Schlagabtausch. Es gibt Punkte, in denen wir uns noch verbessern müssen. Wir sind froh über die sieben Punkte und machen weiter.

"Markus Anfang fordert Präzision und ist detailversessen"


Treffpunkt Betze: Was man jetzt schon beobachten kann: Unter Markus Anfang spielt ihr einen deutlich anderen Fußball als unter seinen drei Vorgängern. Was ist aus Innenverteidiger-Sicht der größte Unterschied?


Jan Elvedi: Der größte Unterschied ist das Spiel mit dem Ball. Es erfordert deutlich mehr Präzision und ist anspruchsvoller im Spielaufbau. Es sind klare Abläufe und Positionierungen erforderlich. Der Trainer ist außerdem sehr detailversessen. Das alles unterscheidet ihn etwas von den drei Vorgängern aus der vergangenen Saison.


Treffpunkt Betze: Dein erstes Jahr in Kaiserslautern war sehr turbulent. Erst der Fehlstart in die Saison, ein Höhenflug zur Hinrundenmitte, der Absturz in die Abstiegszone, insgesamt drei Trainer und schließlich doch noch der Klassenerhalt samt DFB-Pokalfinale. Was hast du aus diesem Achterbahnjahr mitgenommen und wie hast du dich hier eingelebt?


Jan Elvedi: Sportlich war das Jahr sehr turbulent. Im Endeffekt überwiegen aber die positiven Erlebnisse. Wir haben den Klassenerhalt geschafft, auch wenn erst sehr spät. Und die Pokalsaison war einfach unfassbar. Diese Erfahrung und die Erinnerungen, die wir uns selbst geschaffen haben, das ist einzigartig. Ich habe heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke, wie wir im Finale ins Olympiastadion eingelaufen sind. Das bleibt unvergesslich. Natürlich hätten wir uns auch in der Liga eine ruhigere Saison erhofft, aber daran machen wir jetzt einen Haken. Auch daraus kann man Erfahrungswerte ziehen. Vor allem hat man gesehen, dass wir geliefert haben, wenn der Druck groß war und wir gewinnen mussten. So sollte es eigentlich immer sein. Die Spiele in Kiel und zuhause gegen Magdeburg waren denke ich die entscheidenden Spiele, in denen wir das Ruder herumgerissen haben. Das kann man auch für die aktuelle Saison mitnehmen. Auch privat habe ich mich gut eingelebt. Mir und meiner Verlobten gefällt es hier sehr gut.

"Das Box- und Kettenverhalten wird entscheiden"


Treffpunkt Betze: Kommen wir zum Schluss noch einmal auf das Hier und Jetzt zu sprechen. Gegen Berlin habt ihr auf besonders ärgerliche Art und Weise die erste Saisonniederlage hinnehmen müssen. Worin lag der Schwerpunkt in der Länderspielpause und was erwartet euch am Samstag in Hannover für eine Partie?


Jan Elvedi: Das Box- und Kettenverhalten haben wir uns intensiv angeschaut, sowohl auf dem Platz als auch in der Videoanalyse. Genau das wird auch gegen Hannover entscheidend sein. Die individuelle Qualität ist nicht abzustreiten, da kommt ein ordentliches Kaliber auf uns zu. Wir müssen dagegenhalten. Wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen, werden wir das Spiel ebenso offen gestalten wie gegen Hertha. Mit einem hoffentlich besseren Ende für uns und weniger Gegentoren.


Quelle: Treffpunkt Betze


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