17. Spieltag, Hinrundenabschluss auf dem Betze. Im Duell zweier Bundesliga-Gründungsmitglieder bekamen die Fans im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion zunächst keinen fußballerischen Leckerbissen geboten. Die erste Halbzeit verlief chancenarm, wobei der 1. FC Kaiserslautern mehr Ballbesitz hatte. Nach rund einer halben Stunde nutzten die Gäste nach einem Freistoß die Schlafmützigkeit der Roten Teufel in Person von Dejan Ljubicic, der per Kopf zum 0:1 traf.
Nach dem Pausentee waren die Gäste zunächst die bessere und gefährlichere Mannschaft, doch nach sechzig Minuten entwickelte sich eine offene Partie, in der der FCK auf den Ausgleich drängte - Chancen von Aaron Opoku und Jannik Mause blieben aber ungenutzt. Julian Krahl, Erik Wekesser, Boris Tomiak und Markus Anfang mit den Stimmen zum Spiel.
Julian Krahl: "Eine Vollkatastrophe"
Schlussmann Julian Krahl gab seine Einschätzung zum letzten Heimspiel in diesem Jahr und zu den Platzverhältnissen ab: "Der Platz ist eigentlich eine Vollkatastrophe, aber der Gegner spielt ja auch auf diesem Platz. Wir haben nach dem Spiel gegen den SV Darmstadt eine richtig gute Reaktion gezeigt. Wir waren heute sehr dominant, bloß hat vorne das letzte Quäntchen gefehlt, um sich richtig gute Chancen herauszuarbeiten. Köln hat heute aus zwei Chancen das Tor gemacht und wir haben es nicht hinbekommen. Nichtsdestotrotz haben wir ein gutes Spiel abgeliefert und die richtige Reaktion gezeigt. Die Liga ist immer noch so eng und ich sage mal, mit zwei Siegen bist du wieder oben mit dabei und in der Rückrunde wollen wir auch damit anfangen".
Zudem fand der Torhüter lobende Worte für seine Mitspieler Daniel Hanslik und Jannik Mause, der den verletzten Ragnar Ache vertritt: "Wir vermissen Ragnar Ache immer, aber heute nicht mehr als sonst. Mause und Hansi haben das heute richtig gut gemacht und sich in alles reingehauen. Jeder bringt eine andere Qualität mit und mit Ragnar ist unser Spiel auch etwas anders, aber wir vermissen ihn jetzt nicht mehr, weil wir heute gegen den 1. FC Köln gespielt haben".
Erik Wekesser: "Manchmal ist es unerklärlich"
Linksverteidiger Erik Wekesser, dem zum ersten Mal seit Wochen für seinen Konkurrenten Florian Kleinhansl in der Startelf stand, war froh, wieder auf dem Platz stehen zu können: "Natürlich tut es immer gut auf dem Platz zu stehen. Nichtsdestotrotz überwiegt natürlich der Frust, weil wir echt geackert haben. Wir sind gefühlt neunzig Minuten angelaufen und haben unser Herz auf dem Platz gelassen. Es hat Spaß gemacht zu fighten, leider mit dem falschen Ergebnis. Manchmal ist es unerklärlich. Es gibt solche Spiele, wo du klar besser bist, bessere Lösungen mit dem Ball hast und immer wieder in gute Situationen kommst, doch dann bekommst du aus dem Nichts das Gegentor. Das spielte Köln in die Karten, dennoch haben wir uns in der Halbzeit vorgenommen genau so weiterzumachen und wir haben dann auch sehr offensiv gewechselt".
Dennoch zeigte sich der 27-jährige zuversichtlich, im kommenden Jahr an den guten Leistungen anknüpfen zu können: "Es ist natürlich eine blöde Situation, wenn du am Ende der Hinrunde zwei Niederlagen kassierst. Selbst als wir die gute Serie hatten, sind wir nicht arrogant herumgelaufen, sondern sind weiterhin demütig geblieben. Das so eine Phase kommt, war uns bewusst, auch wenn wir so lange wie möglich ungeschlagen bleiben wollten. Wir müssen daraus unsere Schlüsse ziehen. Man hat von Spiel zu Spiel gesehen, dass wir uns fußballerische weiterentwickelt haben. Daran müssen wir weiterhin arbeiten, dann bin ich guter Dinge, dass die Rückrunde noch besser wird".
Boris Tomiak: "Sehr unglückliche Niederlage"
Innenverteidiger Boris Tomiak, der gegen Köln im defensiven Mittelfeld eingesetzt wurde, zeigte sich nach der bitteren Niederlage deprimiert: "Das war heute auf jeden Fall eine sehr unglückliche Niederlage. Wir haben ein ganz anderes Gesicht gezeigt und waren gut im Spiel. Wir haben dominiert, das Spiel gestaltet und nie aufgegeben, deswegen ist es umso unglücklicher. Das Spielglück war heute nicht auf unserer Seite, auch wenn wir es verdient gehabt hätten. Wenn wir den Ausgleich machen, wäre heute vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. Unter Strich haben wir trotzdem eine gute Hinrunde gespielt und wir müssen das Selbstvertrauen mitnehmen, weiterhin mit breiter Brust auftreten, dann werden wir auf jeden Fall noch einige Punkte holen".
Markus Anfang: "Einen Punkt verdient gehabt"
Trainer Markus Anfang gab während der anschließenden Pressekonferenz seine Einschätzung zur 0:1 Heimniederlage und Leistung seiner Mannschaft ab: "Es war insgesamt ein umkämpftes und richtig gutes Spiel von uns. Der 1. FC Köln hat vorne viel Qualität, um sich durch Umschaltmomente Torchancen herauszuspielen. Wir hatten die Kontrolle im Spiel, hätten uns aber die ein oder andere Chance mehr herausspielen können. Wir hatten durch Jan Gyamerah die Chance mit 1:0 in Führung zu gehen. Ärgerlich ist die Entstehung des 0:1, weil wir bei einem Standard schlafen. Dann hatten wir noch eine Topchance durch Jannik Mause und noch zwei weitere Chancen, die aber klar Abseits waren. Wir haben in der zweiten Halbzeit gegen eine Topmannschaft, die die Qualität hat aufzusteigen, nur auf ein Tor gespielt und einen Punkt verdient gehabt. Mit der Leistung der Jungs bin ich absolut zufrieden, dennoch ärgere ich mich über unnötige gelbe Karten. Mit der Punktausbeute in der Hinrunde sind wir zufrieden, auch wenn wir spielerisch noch Luft nach oben haben".
Quelle: Treffpunkt Betze
Antworten 1
Betze-Fan82
Ich war eigentlich zufrieden mit der Leistung. Was aber offensichtlich war, dass wir nicht wirklich eine gewisse Durchschlagskraft entwickeln konnten. Spieler wie Ache, Redondo, oder Ritter ( in Topform ) können einfach nicht ersetzt werden. Darauf sollten wir in der Winterpause hinarbeiten, dies besser kompensieren zu können. Spieler aus der zweiten Reihe, müssen einen Schritt nach vorne machen und Spieler die das nicht leisten können, sollten nach Möglichkeit abgegeben werden.
Ich hoffe auch auf mögliche Transfers, die uns da weiterhelfen können.
Aber mit der bisherigen Punkteausbeute, bin ich absolut zufrieden, da gibt es nichts zu meckern.