Teufel besiegen Spatzen: "Tut uns gut"
- Nico
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Der Rückrundenauftakt zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem SSV Ulm begann gleich mit einigen Aufregern. Marlon Ritter verfehlte nach wenigen Minuten das leere Ulmer Tor und damit die frühe Führung, im Gegenzug erzielte Philipp Strompf nach einer Ecke bereits nach fünf Minuten das 0:1 für die Gäste. Doch die Roten Teufel stellten den Spielstand noch vor dem Halbzeitpfiff durch die Tore von Marlon Ritter und Filip Kaloc auf 2:1.
In der zweiten Halbzeit gab es aufgrund vieler Fouls und Standardsituationen kaum noch Spielfluss und nennenswerte Torchancen, wobei die eingewechselten Afeez Aremu und Ragnar Ache die besten Möglichkeiten auf Seiten der Lautrer hatten. Am Ende retteten die Roten Teufel den Sieg über die Zeit und schlossen zu den Aufstiegsplätzen auf. Filip Kaloc, Marlon Ritter, Leon Robinson, Jan Elvedi und Markus Anfang mit ihren Stimmen zum Spiel.
Kaloc: "Bestes Tor meiner Karriere"
Filip Kaloc brachte mit seinem Traumtor zum 2:1 den 1. FC Kaiserslautern auf die Siegerstraße und zeigte sich dementsprechend zufrieden: "Das heute war das vielleicht beste Tor in meiner bisherigen Karriere, dennoch ist es mir viel wichtiger, dass ich dem Team dadurch helfen und wir drei Punkte holen konnten. Der Sieg heute war für uns besonders wichtig, da es gerade nach der Vorbereitung guttut mit einem Sieg zu starten. Ulm war auch ein schwerer Gegner, da sie viele große Spieler haben, aggressiv in die Zweikämpfe gehen und viel laufen, aber wir haben uns darauf vorbereitet und verdient gewonnen".
Der 24-jährige Tscheche sprach zudem noch kurz über den offensichtlich schlechten Rasen im Fritz-Walter-Stadion: "Ich weiß nicht, ob man es sehen kann, aber der Rasen ist in keinem guten Zustand. Beide Mannschaften haben Probleme darauf zu spielen, aber ich hoffe, dass der Platz wieder besser wird, auch wenn das im Winter schwierig ist".
Ritter: "Sieg ist sehr wichtig "
Kapitän und Torschütze zum 1:1, Marlon Ritter, schilderte den Spielverlauf aus seiner Sicht:: "Der Sieg ist sehr wichtig. Wir haben in der Vorbereitung hart gearbeitet und jeder war glücklich, dass es endlich wieder losgeht. Das wir direkt in Rückstand geraten, haben wir uns natürlich anders vorgestellt. Wir haben uns danach sechs Minuten ein bisschen geschüttelt, hatten danach das Spiel ganz gut unter Kontrolle. Wir hatten zwar nicht allzu viele Torchancen, aber wir waren gut im Spiel und haben mit Filip Kalocs Traumtor das Spiel gedreht. In der zweiten Halbzeit war es eher ein Kampfspiel und der Platz hat auch nicht mehr so mitgemacht, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben auch bis auf die eine Chance, die Julian Krahl im Eins-gegen-Eins gut hält, wenig zugelassen und alle Standards konsequent verteidigt".
Zudem gab der Mittelfeldspieler einen persönlichen Einblick in die letzten Monate und seine Leidenszeit mit seiner Oberschenkelverletzung: "In der Hinrunde habe ich nicht so performt, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich hatte lange Probleme am Oberschenkel. Deswegen konnte ich verstehen, dass der Trainer mich rausnimmt, weil er Intensität und Spieler brauchte, die zu 100% fit sind. Ich habe gemeinsam mit Fabian Kobel, der sich Tag und Nacht Gedanken gemacht hat, welche Übung er mir noch reindrücken kann, alles versucht, die Probleme in den Griff zu bekommen. Mittlerweile geht es mir ganz gut und ich hoffe, dass das auch so bleibt".
Robinson: "Werde heute nicht gut schlafen"
Nachwuchsspieler Leon Robinson gab heute sein Startelfdebüt und schilderte nach dem Spiel seine besondere Erlebnise: "Das ist Wahnsinn. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten darauf hingearbeitet und bin froh, dass ich heute vom Trainerteam das Vertrauen geschenkt bekommen habe. Ich kann schwer beschreiben, wie es ist vor so vielen Menschen aufzulaufen, aber ich werde heute Nacht erstmal nicht gut schlafen können (lacht). Ich habe immer wieder gewartet, war geduldig und habe die Situation so angenommen, wie sie gekommen ist und gerade im Winter habe ich nochmal an vielen Dingen gearbeitet".
Mit seiner eigenen Leistung zeigte er sich allerdings nicht zufrieden und sieht noch Luft nach oben: "Ich denke, meine Leistung war durchwachsen. Ich selbst nehme mich da sehr hart in die Kritik. Ich habe gerade in ein, zwei Situationen vor dem Tor zu viele Bälle verloren, dass darf mir einfach nicht passieren. Das ist mir im Training besser gelungen, weswegen ich ein wenig unzufrieden mit mir selbst bin. Aber die Jungs haben mich immer wieder gepusht, ich habe immer weitergemacht und am Ende wurden wir auch dafür belohnt".
Elvedi: "Noch nicht alles perfekt"
Innenverteidiger Jan Elvedi war zufrieden, trotz schwerer Bedingungen mit drei Punkten in die Rückrunde starten zu können: "Auf diesem Platz war es auf jeden Fall eine Herausforderung, Kombinationsfußball zu spielen. Wir wurden nach 5 Minuten kalt geduscht, haben danach aber den Fight angenommen und alles reingehauen. Wir mussten auf dem schlechten Platz erstmal zurechtkommen. Die Bedingungen waren schwierig und wir mussten uns erst einmal anpassen und mehr Bälle hinter die Kette spielen. Das ist uns im laufenden Spiel immer besser gelungen und wir haben immer weiter Fahrt aufgenommen. Es ist immer wichtig, nach einer Pause, positiv zu starten, deswegen tun uns die drei Punkte richtig gut für das Selbstvertrauen. Das noch nicht alles perfekt war, wissen wir selbst, jetzt gilt es zu analysieren und weiter an uns zu arbeiten".
Anfang: "Kompliment an meine Mannschaft"
Trainer Markus Anfang freute sich über den Sieg seiner Mannschaft und sprach unter anderem über die schwierigen Bedingungen und Umstände des heutigen Spiels: "Wir hatten durch Marlon Ritter die Chance, früh in Führung zu gehen, doch dann gerätst du mit dem ersten Standard direkt in Rückstand und musst dich zurück ins Spiel kämpfen. Das ist gerade gegen einen Gegner, der so wenige Tore kassiert und auch auf diesem Platz äußerst schwierig. Es gab immer wieder Momente, in denen der Gegner Chancen durch Standardsituationen bekam. Ein großes Kompliment an meine Mannschaft, dass wir das Spiel gedreht und gewonnen haben, auch wenn wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr so die Klarheit hatten und hektisch waren. Wir hatten viele Möglichkeiten besser nach vorne zu spielen und Julian Krahl rettet uns in der 80. Minute im Eins-gegen-Eins. Ulm war in jeder Lage des Spiels gefährlich, deswegen bin ich stolz auf die Jungs, die alles reingehauen und verteidigt haben. Das heute war ein 50/50 Spiel, das auch durchaus hätte mit einem Unentschieden enden können".
Quelle: Treffpunkt Betze