FCK-Insights: Das Glück des Tüchtigen
- Flo
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Fünf Punkte und vier Tabellenplätze trennten den 1. FC Kaiserslautern vor dem Heimspiel gegen Hannover 96 von den Gästen. Und auf dem Platz merkte man beiden Mannschaften an, dass sie sich viel vorgenommen hatten. Das Ergebnis: ein Unentschieden, mit dem der FCK am Ende aufgrund des Spielverlaufs und der Tabellensituation wohl etwas besser leben kann als Hannover.
Vergebene Großchancen auf beiden Seiten
Zwar hatten die Roten Teufel und die 96er am Ende mit jeweils 50 Prozent Ballbesitz (bundesliga.de) in etwa die gleichen Spielanteile, dennoch hatte man über weite Strecken das Gefühl, dass die Mannschaft von André Breitenreiter dem Sieg etwas näher war. Das lag vor allem an den vier vergebenen Großchancen der Hannoveraner (fotmob.com), wobei vor allem der völlig freistehende Kopfball von Marcel Halstenberg die Herzfrequenz der Lautrer Fans in die Höhe trieb.
Aber auch die Lautrer verzeichneten vier vergebene Großchancen (fotmob.com), so dass es auch in dieser Statistik unentschieden stand. Beide Mannschaften lieferten sich über 95 Minuten einen intensiven Kampf, in dem der FCK Vorteile bei der Laufleistung (111,9 km vs. 111,1 km, bundesliga.de) und der Anzahl gewonnener Zweikämpfe (100 vs. 84, bundesliga.de) hatte. Bei den so genannten xGoals gab es leichte Vorteile für Hannover 96. 1,95 zu 2,29 (bundesliga.de) zeigen aber auch, dass die Punkteteilung am Ende durchaus verdient war.
Krahl in Topform
Wie schon beim Auswärtsspiel in Berlin stach ein Roter Teufel besonders heraus: Torhüter Julian Krahl. Der 25-Jährige zeigte nach seinem überragenden letzten Auftritt bei der Hertha auch vor heimischem Publikum eine bärenstarke Leistung und sicherte den Pfälzern die zweite weiße Weste in Folge. Mit sechs Paraden verhinderte die Nummer eins 1,96 zu erwartende Gegentore (fotmob.com), was Krahl mit einer TB-Note von 1,6 sogar zum besten aller Akteure machte.
Der Kapitän geht voran
Auch FCK-Kapitän Marlon Ritter wusste einmal mehr zu überzeugen. Ritter gab sechs Torschüsse ab (kicker.de) und legte mit insgesamt 10,8 Kilometern ebenso wie Startelf-Debütant Tim Breithaupt die längste Strecke im Team von Markus Anfang zurück (bundesliga.de). Zudem wurde die Nummer 7 mit 14 Pressingsituationen mit Abstand am häufigsten unter Druck gesetzt, konnte sich aber aus fast allen Situationen erfolgreich befreien (bundesliga.de). Auch im Kampf um den Ball zeigte der 30-Jährige mit neun gewonnenen Zweikämpfen eine starke Leistung (bundesliga.de). Wie schon in den letzten Spielen scheint Ritter nun auch konstant zu alter Stärke und Bedeutung für die Mannschaft zurückgefunden zu haben, nachdem er in der Hinrunde auch aufgrund von Verletzungsproblemen nicht richtig in Tritt kam und phasenweise mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen musste.
Weitere Statistiken:
Pässe: 421 vs. 386
Passquote: 80% vs. 80%
Torschüsse: 15 vs. 22
Flanken: 15 vs. 24
Sprints: 180 vs. 208
Hausaufgaben für die Trainingswoche
Mit dem Punktgewinn gegen Hannover bleibt der 1. FC Kaiserslautern ungeschlagen und rückt durch die Niederlage des 1. FC Köln bis auf einen Punkt an die Tabellenspitze heran. Mit dem Auswärtsspiel gegen den HSV steht der FCK nun vor einem wichtigen Duell gegen einen Tabellennachbarn. Um in Hamburg punkten zu können, müssen sich die Männer in Rot allerdings steigern.
So zeigte Anfangs Team Schwächen bei gegnerischen Standards, insbesondere bei der Abstimmung in der Abseitsfalle, die Hannover mehrfach ausnutzen konnte. Zudem ließen die Außenverteidiger mit 24 geschlagenen Flanken (kicker.de) deutlich zu viele potenzielle Abschlussmöglichkeiten zu. Offensiv offenbarte der FCK erneut eine große Lücke zwischen Defensive und Angriff, da die Bewegung ohne Ball oft fehlte und sich die Mannschaft daher eher auf lange und ineffektive Bälle auf Ragnar Ache konzentrierte. Zudem strahlten die Lautrer bei eigenen Standards kaum Torgefahr aus. Nun gilt es für das Trainerteam, diese Schwachstellen gezielt anzugehen, um gegen den HSV konkurrenzfähig zu bleiben.
Quelle: Treffpunkt Betze