Betze am Dienstag: Die Bild, Luca Sirch und der sanfte Riese

Foto: Andreas Leiner

Hashtag der Woche: #abreibung. Beim Spitzenspiel in Hamburg ließen die Roten Teufel vieles von dem vermissen, was sie in den letzten Wochen an die die Spitzengruppe der Liga katapultiert hatte. Sicherlich war in einigen Spielen auch das nötige Quäntchen Glück auf Seiten des FCK, doch an Einsatz und Wille hat es der Mannschaft zuletzt nie gefehlt. Gegen den HSV liefen die Jungs von Markus Anfang magere 105 Kilometer und die meiste Zeit davon den Rothosen hinterher. Eine blutleere Vorstellung, die von gut aufgelegten Hamburgern konsequent bestraft wurde. Aber gut, wer monatelang überperformt, darf sich auch mal eine Partie im Energiesparmodus gönnen, die eher nach „Durchschnittsware“ schmeckt. Nur sollte man beim nächsten Mal vielleicht daran denken, den Roten Teufeln wieder etwas mehr Leben einzuhauchen. Alles, was rund um den Betzenberg und in der vergangenen Woche sonst noch wichtig war, hier in unserem Wochenrückblick.


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1. Vom RB-Taktiker zum FCK-Weisen

Der 1. FC Kaiserslautern hat wieder einen Sportdirektor! Und nicht irgendeinen - nein, mit Marcel Klos betritt ein wahrer Wandermönch des modernen Fußballs den Betzenberg. Seine Reise führte ihn bereits durch die Fußballtempel von Leipzig, Arnheim, St. Pauli und Genua, und nun - nach Jahren der Pilgerschaft - erreicht er endlich das gelobte Land: Kaiserslautern. Seine Aufgabe? Ganz einfach: die Nachwuchsarbeit verzahnen, das Scouting auf Weltniveau heben und gleichzeitig als Mediator zwischen Geschäftsführung und sportlichem Bereich fungieren. Eigentlich alles, was nicht auf dem Platz passiert. Aber mit 36 Jahren hat er schon mehr erlebt als manch alter Hase mit 60. Während andere in seinem Alter noch grübeln, ob sie ein TikTok-Business oder doch lieber eine Karriere als Dropshipping-König starten sollen, hat sich Klos für den klassischen Weg entschieden: Fußball. Respekt! Bleibt nur noch eine Frage offen: Wird er den Betze mit modernster Datenanalyse revolutionieren oder doch irgendwann in die sagenumwobene „Taskforce Nachwuchs 2030“ des DFB berufen? Wer weiß.


FCK holt neuen Sportdirektor: Klos von Genua auf den Betzenberg

2. Vom soliden Zweitligaspieler zur Legende des Weltfußballs?

Es braucht nicht viel, um in Deutschlands größtem Boulevardblatt zum Superstar zu werden - ein paar gelungene Pässe, ein sympathisches Lächeln und am besten ein sauber gebügeltes Hemd für das „Exklusiv“-Interview. Jüngstes Opfer dieser fragwürdigen Glorifizierung: Luca Sirch, der laut BILD nicht nur der neue „FCK-Star“, sondern gleich ein „sanfter Riese“ ist. Sanft, weil er kaum Fouls begeht. Riesig, weil … nun ja, ein Superlativ musste her. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Sirch als „neuer Beckenbauer“ oder „kaiserlicher Abräumer“ betitelt wird. Vielleicht meldet sich demnächst sogar Real Madrid, denn wenn die BILD eines kann, dann Spieler über Nacht in den Olymp zu hieven - um sie eine Woche später wieder fallen zu lassen. Bleibt nur zu hoffen, dass Sirch bald ein spektakuläres Kopfballtor gelingt, damit man ihn endgültig zum „Titan der Pfalz“ erklären kann. Oder er sich zumindest einen auffälligen Haarschnitt zulegt, damit es endlich Schlagzeilen über den „Sirch-Style“ gibt. Denn ohne Dramatik, Übertreibung und mindestens drei Ausrufezeichen in der Überschrift läuft bekanntlich wenig.


Was diesen FCK-Star so besonders macht


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3. Hurra, hurra, die Lautrer die sind da!

Es ist ein Spektakel sondergleichen: Wo der 1. FC Kaiserslautern auftaucht, beben die Gästeblöcke. 50.000 Auswärtsfahrer in einer Saison? Das schafft so mancher Bundesliga-Klub nicht einmal mit Freikarten und einem All-you-can-eat-Currywurst-Buffet. Während die Lautrer Fans ganze Bahnhöfe lahmlegen, sitzen die Stadionbetreiber in Wolfsburg und Leipzig vor halbleeren Rängen und überlegen, ob sie nicht lieber eine Autopräsentation als Halbzeitshow organisieren sollten. Und Mainz? Tja, die Rheinhessen schauen ebenso neidisch auf den Betze-Express, der selbst Hamburg in eine rot-weiße Kulisse getaucht hat. Aber hey, immerhin stehen sie noch vor Hoffenheim - wenn das mal kein Trost ist! Während es also in manch seelenlosen Plastik-Arenen weiterhin mehr VIP-Logen als Gesänge gibt, zeigt der FCK einmal mehr: Fußball ist Leidenschaft, nicht PowerPoint-Präsentation. Und wenn selbst Regionalligist Duisburg mehr Stimmung macht als so mancher Champions-League-Teilnehmer, dann ist wohl endgültig klar: Tradition kann man sich nicht erkaufen - egal, wie viele Millionen ein Brausekonzern investiert.


Einzug in Top 10: FCK knackt beim HSV die 50.000 Auswärtsfahrer

4. Beppo Hofeditz: Der Mann, der Rummenigge zur Weißglut brachte

Ein echter Typ verlässt die Fußballbühne - und mit ihm ein Stück ehrliche, kantige Fußballgeschichte. Erhard „Beppo“ Hofeditz war nicht nur ein Stürmer mit Torinstinkt, sondern auch einer, der sich Respekt verschaffen konnte. Während Spieler heute in Medientrainings lernen, mit nichtssagenden Floskeln zu glänzen, schrieb Beppo 1977 als Spieler der 60er Jahre Fußballfolklore: Erst einen Elfmeter gegen die Bayern rausgeholt, dann Rummenigge mit einem verbalen Gruß bedacht („Halt's Maul, du rote Sau“), anschließend nach einer Ohrfeige zu Boden gegangen - und zack, flog der Nationalstürmer mit Rot vom Platz. Effektiver als jedes taktische Foul! Doch Hofeditz war weit mehr als ein Schlitzohr auf dem Platz. Mit dem FCK erlebte er goldene Jahre, besiegte Real Madrid im UEFA-Cup und stand im DFB-Pokalfinale. Ein echter Kämpfer auf und neben dem Platz. Nun ist er im Alter von 71 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Nun ist er im Alter von 71 Jahren an Krebs gestorben. Doch sein Vermächtnis lebt weiter - in alten Fußball-Anekdoten, die noch Jahrzehnte später erzählt werden. Ruhe in Frieden, Beppo!


Ex-FCK-Profi ist tot: Er war bei legendärem Lautern-Spiel dabei

5. Social-Media-Kommentar der Woche

Facebook-Userin Carla hat einen genialen Abwehrtipp für die Freiburger, nachdem Noah Atubolu vier Strafstöße in Folge halten konnte:


„Klärt lieber zum Elfmeter als zur Ecke!“


Quelle: Treffpunkt Betze


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