FCK-Insights: Ein Spiel, zwei Gesichter, drei Punkte

Foto: Andreas Leiner

Für die Gastgeber war das Heimspiel gegen den SV Darmstadt eine enorm wichtige Partie, denn nach den Siegen von Düsseldorf, Elversberg und Paderborn waren die Roten Teufel zum Siegen verdammt, um die Minimalchance auf den Relegationsplatz zu wahren. Entsprechend groß war der Druck, mit dem die Pfälzer vor allem zu Beginn der Partie sichtlich zu kämpfen hatten. Bereits nach drei Minuten gerieten die Gastgeber nach einem katastrophalen Fehler im Spielaufbau in Rückstand und hatten in der Folge eine wahre Mammutaufgabe zu bewältigen.


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Die Lilien lieferten den Roten Teufeln einen leidenschaftlichen Kampf in einem Spiel, das die Gäste vor allem in der zweiten Halbzeit dominierten, aber ihre Chancen nicht nutzen konnten. Am Ende stand ein schmeichelhafter Sieg für die Mannschaft von Torsten Lieberknecht, die nun weiter auf den Fußballgott hoffen und vom Erreichen des Relegationsplatzes träumen darf.

Ein Spiel mit zwei Gesichtern


Wie es sich für ein so wichtiges Heimspiel gehört, war die Mannschaft von Torsten Lieberknecht von Beginn an gewillt, das Spiel zu kontrollieren - was den Roten Teufeln auch gelang: Der FCK hatte in den ersten 45 Minuten starke 61 Prozent Ballbesitz (fotmob.com) und gab in einer insgesamt ereignisarmen ersten Halbzeit mit je einer Großchance auf beiden Seiten (sofascore.com) den Ton an.


Doch mit Beginn der zweiten Halbzeit verloren die Roten Teufel erstmals die Kontrolle über das Spiel. Die nun befreit aufspielenden Gäste hatten ein deutliches Übergewicht, was sich in 66 Prozent Ballbesitz in der zweiten Halbzeit ausdrückte (sofascore.com). Die Pfälzer verfielen in eine bedenkliche Passivität und ließen im zweiten Durchgang insgesamt acht Eckbälle zu (sofascore.com), die allesamt für Chaos im Strafraum und Schnappatmung auf den Rängen sorgten.

Statistiken spiegeln Endergebnis nicht wider


Doch bei aller Kritik und dringendem Verbesserungsbedarf muss man beiden Mannschaften attestieren, dass sie ihr Herz auf dem Platz gelassen haben. So lieferten sie sich über 96 Minuten einen intensiven Kampf, in dem der FCK Vorteile bei der Laufleistung (111,9 km vs. 111,4 km, bundesliga.de) und der Anzahl gewonnener Zweikämpfe (79 vs. 76, bundesliga.de) hatte, während der Gegner bei der Anzahl der Sprints (192 vs. 194, bundesliga.de) leicht die Nase vorn hatte.


Die Statistik zeigt aber auch, dass das Spiel insgesamt sehr ausgeglichen war und auch in Richtung der Darmstädter hätte kippen können. Auch bei den so genannten xGoals gab es leichte Vorteile für die Männer in Rot. 1,77 zu 1,36 (bundesliga.de) zeigen, dass der FCK am Ende aufgrund der Qualität seiner Chancen durchaus einen verdienten Heimsieg einfahren konnte, zeigen aber auch, dass sich die Pfälzer glücklich schätzen können, nur ein Gegentor kassiert zu haben.

Ein echter Hanslik


Im Spiel gegen Darnstadt ragte wie so oft in dieser Saison ein Lautrer heraus: Offensiv-Allrounder Daniel Hanslik. Die Nummer 19 zeigte eine gewohnt engagierte und gute Leistung. Hanslik lief mit 11,6 Kilometern (bundesliga.de) die längste Strecke aller Spieler und bereitete den wichtigen Treffer zum 2:1 vor. Zwar leistete sich der 28-Jährige auch einige leichtfertige Ballverluste und gewann nur schwache fünf Zweikämpfe (bundesliga.de), dennoch bewies der gebürtige Bad Hersfelder mit seiner leidenschaftlichen Leistung einmal mehr seine Bedeutung für die Mannschaft und ging vor allem als Führungsspieler voran in einem Spiel, in dem sich seine Mannschaft sichtlich schwer tat.

Heuer unterstreicht seinen Stammplatz


Innenverteidiger Jannes Heuer kann ohne Zweifel als einer der Gewinner des Trainerwechsels bezeichnet werden, denn während er unter Markus Anfang meist auf der Bank Platz nehmen musste, stand der Defensivspieler seit dem Amtsantritt von Torsten Lieberknecht in jedem Spiel in der Startelf - so auch gegen Darmstadt. Und der 25-Jährige scheint das Vertrauen seines Trainers zu genießen und zahlt es mit guten Leistungen zurück. Mit insgesamt 14 gewonnenen Zweikämpfen (bundesliga.de) war Heuer der zweikampfstärkste Spieler der Gastgeber, nur Darmstadts Maglica hatte mit 16 gewonnenen Duellen einen besseren Wert.


Zudem hatte Heuer mit 75 Ballkontakten (fotmob.com) die meisten Ballkontakte im Team des FCK und agierte neben seiner starken Leistung im Kampf um den Ball auch als Taktgeber im Aufbauspiel der Pfälzer, brachte mit 47/57 Pässen 82 Prozent seiner Zuspiele an den Mann (fotmob.com). Mit dieser starken Leistung bewies der in dieser Saison nicht immer überzeugende Abwehrspieler, dass er ein guter Verteidiger für die 2. Liga ist und im Hinblick auf die neue Saison zu einer wichtigen Stütze der FCK-Defensive werden könnte.


Weitere Statistiken:

Pässe: 385 vs. 423

Passquote: 82% vs. 81%

Torschüsse: 17 vs. 10

Flanken: 14 vs. 11

Ecken: 3 vs. 11

Hausaufgaben für die Trainingswoche


Mit dem Heimsieg gegen Darmstadt hat der 1. FC Kaiserslautern drei Big Points im Aufstiegsrennen eingefahren und darf weiter von der Relegation träumen. Nun steht mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln ein ganz besonderes Duell an, bei dem es nicht nur um einen Sieg und den möglichen Sprung auf Platz drei geht, sondern auch um ein Wiedersehen mit Trainerlegende Friedhelm Funkel. Und auch wenn die Lautrer aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz vielleicht nicht mehr auf den Relegationsplatz klettern können, haben sie zumindest die Chance, den Partycrasher zu spielen und dem Effzeh den Aufstieg zu vermasseln. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es allerdings noch einiges zu verbessern: Wie schon so oft in dieser Saison ließen die Pfälzerzu viele gegnerische Standards zu, die oftmals durch ein entschlosseneres und konzentrierteres Abwehrverhalten hätten vermieden werden können. Und nach ausnahmslos jeder Standardsituation brannte es lichterloh in der FCK-Defensive. In der Offensive vergaben die Pfälzer vor allem in der Schlussphase zahlreiche gute Konterchancen, weil die Konzentration und Präzision beim letzten Pass fehlte.


Positiv hervorzuheben ist die Leidenschaft, die der FCK trotz der spielerischen Schwächen an den Tag legte. Diese Leidenschaft und Hingabe werden die Pfälzer auch im gefühlten Endspiel gegen Köln brauchen, um das kleine Wunder des Aufstiegs durch Schützenhilfe doch noch zu schaffen. Dabei könnte auch das Üben von offensiven Standards helfen, denn wie so oft strahlten die Lautrer bei eigenen Standards kaum Torgefahr aus. Diese Schwächen, aber auch die zweifellos vorhandenen positiven Aspekte des Auftritts gegen den SV Darmstadt gilt es für das Trainerteam nun richtig einzuordnen und aufzuarbeiten, um gegen die Kölner wieder dreifach zu punkten und damit zumindest die eigenen Hausaufgaben zu erledigen.


Quelle: Treffpunkt Betze


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