Drei Neue für den Aufstieg: Einkaufsliste für Hengen & Klos

Foto: Imago / Jan Hübner

Neuer Sommer, neuer Umbruch: Beim 1. FC Kaiserslautern steht wieder ein bedeutendes Transferfenster bevor. Zahlreiche Spieler haben den Betzenberg bereits verlassen. Hinzu kommen Akteure wie Luca Sirch, Jannik Mause oder Dickson Abiama, die mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls einen Tapetenwechsel vor sich haben.


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Grund genug, sich mit neuen Gesichtern und möglichen Transfers zu beschäftigen. In unserem Transferguide haben wir drei Positionen identifiziert, die in dieser besonderen Zeit in den Fokus rücken könnten. Dabei möchten wir klarstellen, dass es sich hierbei um Ideen handelt. Es geht also nicht um „echte“ Gerüchte, sondern um fundierte Möglichkeiten, die der Spielermarkt derzeit bietet. Vorab sei gesagt, dass sich dieser Artikel taktisch sowie in Bezug auf das Spielerpotenzial stark an der Darmstädter Mannschaft aus der Saison 22/23 orientiert. Die Dominanz, die die Lilien in ihrer Aufstiegssaison zeigten, dürfte auch den FCK zum Nachahmen anhalten.

Innenverteidigung: Schießbude schließen


In der Spielzeit 2024/25 stellten die Pfälzer die sechstschlechteste Defensive der zweiten Liga, sogar hinter den beiden Aufsteigern Ulm und Münster. Hier muss also zwingend nachgelegt werden. Vor allem, da Spielgestalter Sirch den Verein aller Voraussicht nach verlassen wird und auch die Leihe von Maxi Bauer endete. Zwar wurde mit Maxwell Gyamfi ein Innenverteidiger verpflichtet, er ist jedoch kein Spieler für die erste Reihe einer Mannschaft, die um den Aufstieg mitspielen will. Sollte der FCK noch einen Ersatz für Sirch unter Vertrag nehmen, fehlt nur noch ein Stammspieler für den linken Halbraum. Gyamfi und der Verlierer aus dem Duell Heuer/Elvedi könnten als Rotationsspieler funktionieren. Das Profil? Im Idealfall ist es ein flexibler Linksfuß, der keine lange Eingewöhnungszeit benötigt, agil ist und über Spielstärke verfügt, um den linken Schienenspieler zu unterstützen.

Florian Le Joncour (30, SV Elversberg)

Le Jouncour verpasste aufgrund einer Ellenbogenverletzung elf Spiele der Saarländer und verlor seinen uneingeschränkten Stammplatz. Der spielstarke Linksfuß wäre eine Idealbesetzung: Er verfügt über ein sehr sicheres Passspiel, ist gut gegen den Ball und ein Meister darin, Bälle abzufangen. Seine kleineren Schwächen sind die Zweikampfstärke und die nicht absolute Topgeschwindigkeit, die aber nicht besorgniserregend sind. Der Franzose besitzt viele Eigenschaften, die dem aktuellen Lautrer Kader fehlen. Die größte Hürde dürfte die SV Elversberg selbst sein. Le Jouncour hat im Oktober 2024 einen neuen Vertrag erhalten, allerdings wohl nicht in dem Wissen, dass Erfolgstrainer Horst Steffen den Verein verlassen würde. Der Innenverteidiger könnte zum einen mit der besseren Perspektive überzeugt werden, denn auch bei der „ELV“ steht ein Umbruch bevor. Zum anderen ist der FCK immer noch deutlich finanzstärker als der Relegationsteilnehmer. Auch die lokale Nähe dürfte ein Argument sein, mit dem sich ein Spieler im gehobenen Alter locken ließe.

Hrvoje Smolcic (24, Eintracht Frankfurt)

Der Kroate wäre eine Klasse besser als Le Joncour. Smolcic ist ebenfalls Linksfuß, spielstark und flexibel. Zudem kann er sowohl in der Dreier- als auch in der Viererkette auflaufen. Seit seinem Wechsel aus Kroatien zu Eintracht Frankfurt ist dem 24-Jährigen der absolute Durchbruch jedoch nicht gelungen. In den beiden Jahren bei der SGE wurde Smolcic insgesamt 32-mal eingesetzt. Die Schuld für dieses „Missverständnis“ liegt weder beim Verteidiger noch bei der Eintracht: Als der Verein den Kroaten an den Main holte, konnte man in Hessen den rasanten Erfolg der nächsten Jahre noch nicht absehen. So wuchs die Eintracht schlicht über den 1,85 m großen Smolcic hinaus und konnte ihm die nötigen Einsatzminuten nicht garantieren. Auch deshalb wurde der zwölfmalige Jugendnationalspieler im letzten Sommer an den LASK Linz verliehen.


Dort sammelte der Zwillingsbruder von Ivan Smolcic 33 Einsätze und beeindruckte besonders durch herausragende Passstatistiken. Trotzdem zogen die Stahlstädter die Kaufoption nicht. Auch die Adlerträger planen ohne den Linksfuß aus Rijeka. Laut fussballtransfers.com soll er den Verein verlassen. Beim 1. FC Kaiserslautern könnte Smolcic nicht nur eine Lücke füllen, sondern wäre auch ein echtes Schnäppchen. Transfermarkt.de listet den Kroaten mit einem Marktwert von zwei Millionen Euro, wobei die potenzielle Ablösesumme dürfte darunter liegen dürfte. Die offenkundige Absicht der Frankfurter, ihren Spieler loszuwerden, spielt den Lautern in puncto Ablöse in die Karten. Selbst wenn nicht, wäre aufgrund der zwei Jahre Restvertragslaufzeit eine Leihe möglich. Über die Pipeline Frankfurt-Kaiserslautern kamen bereits einige gute Transfers in die Pfalz zustande, und Hrvoje Smolcic könnte der nächste sein.

Fabio Chiarodia (20, Borussia Mönchengladbach)

Im Fall von Fabio Chiarodia wird es nicht einfach sein, sowohl den Spieler als auch den Verein von einer Festverpflichtung zu überzeugen. Der junge Innenverteidiger kam in der vergangenen Saison bei den Fohlen nur auf wenige Einsatzminuten, zeigte dabei aber gute Ansätze auf Bundesliganiveau, insbesondere in den Spielen gegen die Bayern und Hoffenheim. Ob Chiarodia den nächsten Schritt in Gladbach machen kann, bleibt abzuwarten. Vermutlich wäre eine Leihe, die ihm ausreichend Spielpraxis bietet, die beste Möglichkeit, sich zu empfehlen. Diese Leihe könnte der FCK bieten, denn der gebürtige Oldenburger passt perfekt ins gesuchte Profil der Roten Teufel. Er ist spielstark, hat ein sicheres Passspiel und fängt beeindruckend viele Bälle ab. Fabio Chiarodia kann die zweite Liga nutzen, um Konstanz zu entwickeln und sein Talent zu zeigen. Denn das hat er unbestritten.

Linke Schiene: Zweite Chance für Kleinhansl?


Auch auf dem linken Flügel könnte der FCK Verstärkung gebrauchen. Die Transfers Kleinhansl und Wekesser aus dem letzten Jahr konnten nicht überzeugen, sodass Kenny Prince Redondo am Ende positionsfremd seine Stiefel schnüren musste. Es muss frischer Wind her, doch die Rolle ist undurchsichtig. Ein absoluter Stammspieler ist zu teuer, es sei denn, es gäbe noch einen Abgang. Außerdem zeigte Florian Kleinhansl einige gute Anlagen, die mehr Vertrauen in den Linksverteidiger rechtfertigen, als er in der vergangenen Saison erhielt. Gesucht wird folglich ein entwicklungsfähiger Schienenspieler, der etwas offensiver denkt,sich dem Konkurrenzkampf mit Kleinhansl stellt, aber auch die zweite Reihe nicht scheut. Dahinter stehen mit Mika Haas und Erik Wekesser zwei Spieler, die für genügend Tiefe auf der Position sorgen.

Mohamed Ouedraogo (22, SCR Altach)

In der vergangenen Saison wurde der Burkiner flexibel zwischen linker Verteidigung und linkem Mittelfeld eingesetzt und avancierte so zum Stammspieler in Österreich. Auch dank seiner Stärken bei Standards hielten die Vorarlberger mit Ach und Krach die Klasse. Diese Leistungen blieben nicht unentdeckt: Der FSV Mainz 05 hat angeblich schon im Januar vorfühlen lassen. Ouedraogo besticht als „Ballschlepper“ und kann das Spiel vor allem durch Dribblings und Flanken gestalten. Zudem zeichnet sich der 1,83 m große Linksverteidiger als echte Lufthoheit aus. Diese Fähigkeit wird im modernen Fußball mit späten Läufen in den Strafraum zunehmend wichtiger. Zwar hat der SCR Altach das Arbeitspapier des burkinischen Nationalspielers vergangenen Sommer verlängert, jedoch steht den Vorarlbergern ein Umbruch bevor, für den ein Budget benötigt wird. Dieses Budget könnte Ouedraogo einbringen. Der Betze könnte mit mehr Einsatzzeiten locken als die 05er und sich so einen Flügelspieler sichern, der in Deutschland den nächsten Schritt gehen könnte.

Guillermo Bueno (22, Borussia Dortmund II)

Bereits im Sommer 2024 holte Torsten Lieberknecht den Spanier per Leihe in seine Mannschaft. Nun könnte der Chefcoach den Spieler für den FCK fest verpflichten. Buenos Leistungen in der Rückrunde unter Kohfeldt machten ihn zu einem wichtigen Stammspieler und empfahlen ihn durchaus für eine Festverpflichtung bei den Lilien. Allerdings konnten sich die beiden Parteien offenbar nicht auf eine mögliche Ablösesumme einigen. Darmstadt verpflichtete erst vor kurzem einen Linksverteidiger und gab ihm Buenos Nummer, obwohl der Verein zuvor Interesse an dem Spanier gezeigt hatte. Für die Regionalliga ist Bueno eindeutig zu stark und die Bundesliga wohl noch ein zu großer Schritt. Deshalb ist eine Rückkehr zu den Schwarz-Gelben unwahrscheinlich. Für einen Wechsel in die Pfalz sprächen der Trainer und das System, die den 22-Jährigen schon einmal überzeugten.

Roko Jurišić (23, NK Osijek)

Nach Mario Vusković, Emir Sahiti und Mahir Emreli könnte Roko Jurišić der nächste Spieler aus der ersten kroatischen Liga sein, der in der zweiten Liga Fuß fasst. Jurišić avancierte in seiner zweiten Saison zum Stammspieler bei NK Osijek. Der spielstarke Linksfuß war sowohl in der Fünfer- als auch in der Viererkette auf den Außen unterwegs, sammelte fünf Scorerpunkte und wurde in die Elf der Saison gewählt. Er überzeugt durch viele progressive Läufe, eine hohe Genauigkeit bei langen Bällen und ein gutes defensives Zweikampfverhalten. In Deutschland könnte der in Zagreb ausgebildete Kroate den nächsten Schritt wagen und dem FCK weiterhelfen. Voraussetzung hierfür wäre allerdings der Abgang eines möglichen Konkurrenten auf derselben Position, denn mit Jurišić hätten die Roten Teufel einen echten Stammspieler.


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Zentrales Mittelfeld: Motor gesucht


Die dritte Baustelle im Kader der Roten Teufel wurde im Mittelfeld ausgemacht. Mit dem Abgang von Filip Kaloc fehlt spätestens jetzt ein progressiver Spieler, der mit Kunze zusammenspielen kann. Marlon Ritter wird, sollte Lieberknecht sein System beibehalten, wohl eher die Zehn bekleiden, könnte im Bedarfsfall aber auch auf der Acht spielen. Die Lücke bleibt dennoch bestehen, da sich Tobi Raschl bisher nicht konstant für die Startelf empfehlen konnte und Afeez Aremu sowie Leon Robinsohn eher für den destruktiven Teil im Zentrum verantwortlich sind. Es braucht also einen Spieler, der das Spiel schneller machen kann und progressive Qualitäten mitbringt.

Enzo Bardeli (24, USL Dunkerque)

Der junge Mittelfeldspieler hat eine sensationelle Saison hinter sich. In seiner zweiten Spielzeit im französischen Unterhaus erzielte er sechs Tore und gab fünf Vorlagen, während er lediglich zwei Ligaspiele verpasste. Der Franzose ist zweifellos ein Spielmacher der Extraklasse. Er zählt bei progressiven Läufen, Ballbeschleunigungen, expected Assists, linienbrechenden Pässen und Berührungen in der gegnerischen Box zur Elite der Ligue 2. Dass diese Qualität auch beim FCK zum Tragen kommen würde, scheint nicht undenkbar zu sein. Schwierigkeiten dürften die Pfälzer allerdings bei einer Verpflichtung bekommen. Der laut transfermarkt.de 3,5 Millionen schwere Mittelfeldspieler hat zwar nur noch ein Jahr Vertrag, es gibt aber auch namhafte Interessenten, beispielsweise RB Salzburg. Dennoch dürfte der FCK die beste Perspektive bieten, denn Bardeli wäre ein absoluter Stammspieler und der ideale Kaloc-Ersatz.

Marvin Mehlem (27, Hull City)

Nach den Gerüchten der letzten Wochen ist es quasi obligatorisch, Marvin Mehlem als möglichen Transferkandidaten zu nennen. Dem in Karlsruhe geborenen Mittelfeldspieler gelang unter Torsten Lieberknecht der Durchbruch und der Sprung ins Ausland. Dort konnte er sich allerdings nicht durchsetzen. Mehlem wurde zuletzt an Paderborn ausgeliehen und soll Hull City im Sommer verlassen können. Angeblich möchte der 27-Jährige zurück in die Heimat, wobei aufgrund der räumlichen Nähe wohl auch die Pfalz infrage kommen könnte. Mehlem kann auf 188 Zweitligaeinsätze mit insgesamt 44 Scorerpunkten zurückblicken. Unter Lieberknecht stieg er in die Bundesliga auf. Die Gerüchteküche brodelte besonders stark, als bekannt wurde, dass der Mittelfeldmotor den Roten Teufeln auf Instagram folgt, was durchaus ungewöhnlich ist. Mehlem wäre in jedem Fall eine verlässliche Verstärkung, die nicht ganz unwahrscheinlich scheint.

Finn Becker (25, TSG Hoffenheim)

Das Lautrer Muster, strauchelnden Bundesligaprofis wieder auf die Beine zu helfen, könnte sich bei Finn Becker fortsetzen. Der 25-Jährige wechselte 2022 nach mehreren starken Saisons bei St. Pauli zur TSG Hoffenheim, konnte dort jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg nicht überzeugen. Zuletzt bremste ihn ein Meniskusriss aus. Der ehemalige U21-Nationalspieler hat es in Sinsheim nicht leicht. Auch in diesem Sommer steht in Sinsheim ein Umbruch bevor, insbesondere das Mittelfeld des Bundesligisten ist überfüllt.


Hier kommt der FCK ins Spiel, der den Mittelfeldmotor gut einsetzen könnte. Becker überzeugte im Unterhaus insbesondere durch sein taktisches Verständnis und die Fähigkeit, seine Mitspieler einzusetzen. So war der gebürtige Elmshorner in seiner letzten Zweitligasaison überdurchschnittlich in progressiven Pässen, Läufen und langen Bällen. In Sachen Pre-Assists, linienbrechenden Pässen und Assists zählte er zu den besten zehn Prozent auf seiner Position. Der ehemalige Paulianer geht in sein letztes Vertragsjahr bei der TSG, eine Verlängerung scheint unwahrscheinlich. Auch die räumliche Nähe spricht für den FCK, sollte sich der Verein für Finn Becker als Mittelfeldmotor entscheiden.

Gelingt der Umbruch?


Alle neun vorgeschlagenen Spieler besitzen das Potenzial und die Erfahrung, um den 1. FC Kaiserslautern sofort zu verstärken und die Abgänge auszugleichen. Dank Spielerverkäufen und sportlichem Erfolg verfügt der Verein über das nötige Budget. Wie großzügig der eher vorsichtige FCK damit umgehen wird, bleibt abzuwarten. Man darf gespannt sein.


Quelle: Treffpunkt Betze


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Antworten 2

  • Vor allem, da Spielgestalter Sirch den Verein aller Voraussicht nach verlassen wird

    Wisst ihr da eventuell mehr oder ist das eher spekulativ?Letztens hörte sich das bei Klos nicht danach an als ob Sirch unbedingt wechseln möchte.

  • Wisst ihr da eventuell mehr oder ist das eher spekulativ?Letztens hörte sich das bei Klos nicht danach an als ob Sirch unbedingt wechseln möchte.

    Wir haben in der letzten Folge 90+6 drüber gequatscht, der Kollege Kreilinger hats hier gut auf den Punkt gebracht, wäre ja auch taktisch unklug wenn Klos offen sagen würde, dass Sirch gehen will.

    Danke 1
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