Kadercheck: FCK-Defensive ohne Stammplatzgarantie (1/2)
- Leonard
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Rund zehn Tage vor dem Auftakt gegen Hannover 96 steht zwar ein großer Teil des Kaders bereits fest, dennoch sind einige Positionen noch nicht optimal besetzt. In unserer Kaderanalyse werfen wir einen Blick darauf, wo noch Handlungsbedarf besteht und wo der 1. FC Kaiserslautern bereits gut aufgestellt ist. Den Anfang macht die Besetzung der insgesamt vier defensiven Positionen.
Zwischen den Pfosten: Krahl die klare Nummer eins
Traditionell bereitet die Besetzung der Torhüterposition den FCK-Fans nur selten Kopfschmerzen. Auch in dieser Saison sind vor dem Start alle wichtigen Personalien geklärt. Mit der Vertragsverlängerung von Julian Krahl steht die etatmäßige Nummer eins für die kommende Spielzeit fest. Sein Stellvertreter dürfte Simon Simoni sein. Der von Eintracht Frankfurt ausgeliehene Torhüter sammelte in der vergangenen Saison in zwei Spielen wichtige Erfahrung und überzeugte nicht nur mit dem Ball am Fuß, sondern auch in Sachen Strafraumbeherrschung.
Um die Position des dritten Torhüters ist ein Dreikampf entbrannt. Avdo Spahic, Fabian Heck und Enis Kamga kämpfen um diese Position. Letzterer ist mit gerade einmal 18 Jahren das nächste große Torwart-Talent beim FCK. Dass er bereits in Testspielen eingesetzt und ins Trainingslager mitgenommen wurde, zeigt das Vertrauen der Verantwortlichen. Spielpraxis wird er dennoch vor allem in der U21 sammeln, was wiederum Spahics Chancen auf einen Kaderplatz erhöht. Fabian Heck stand bereits letzte Saison mehrmals im Kader. Er erholt sich aktuell jedoch von einem Kahnbeinbruch und dürfte daher mit Rückstand ins Rennen um den dritten Torhüterplatz gehen.
Prognose: Wie schon zuletzt wird Julian Krahl in der kommenden Spielzeit eine mehr als solide Leistung zeigen. Wenn er mit dem Ball am Fuß noch sicherer wird, gehört er zweifelsfrei zu den besten Torhütern der zweiten Liga. Falls er ausfällt, steht mit Simoni ein solider Ersatz bereit. Dass Top-Talent Enis Kamga zu seinen ersten Profi-Minuten kommt, ist eher unwahrscheinlich, da der Schritt in die zweite Liga für ihn noch zu früh kommen könnte.
Innenverteidigung: Hoher Konkurrenzkampf
In der Analyse wurde die Abwehr als zentrale Schwachstelle der Roten Teufel identifiziert. Neben den etablierten Spielern Jan Elvedi, Jannis Heuer steht mit Neuzugang Maxwell Gyamfi ein weiterer Innenverteidiger zur Verfügung. In der Theorie kommt zudem Leon Robinson infrage, der erst unter Markus Anfang den Sprung zu den Profis geschafft hat. Da seine Stammposition jedoch das defensive Mittelfeld ist, dürfte er in der Innenverteidigung nur ersatzweise zum Einsatz kommen.
Spannend bleibt, ob Luca Sirch den FCK im Laufe des Sommers noch verlässt. Sollte er bleiben, wird er für die zentrale Position in der Dreierkette gesetzt sein. Jannis Heuer stand unter Torsten Lieberknecht in allen vier Ligaspielen in der Startelf und dürfte somit Anspruch auf den rechten Platz in der Dreierkette erheben. Mit Maxwell Gyamfi bekommt er allerdings Konkurrenz von einem Spieler, der nach langen Transferbemühungen nun endlich das Trikot der Roten Teufel trägt. Zusammen mit Jan Elvedi, der seit seiner Ankunft auf dem Betzenberg nahezu immer gesetzt war, dürfte es ein enges Rennen um den Startplatz in der Dreierkette geben.
Für die Position des linken Innenverteidigers hat der 1. FC Kaiserslautern Ji-Soo Kim vom FC Brentford ausgeliehen. Der 20-Jährige ist beidfüßig und zeichnet sich durch seine Technik aus. Das koreanische Talent wurde bereits 2023 mit einem Wechsel zum FC Bayern in Verbindung gebracht, entschied sich dann jedoch für einen Wechsel in die Premier League. Einen richtigen Durchbruch schaffte Kim bislang jedoch nicht.
Den Lautrern fehlt allerdings noch immer eine Führungspersönlichkeit, die die Abwehr organisiert. Bereits in der letzten Saison sorgten ständig wechselnde Konstellationen für eine wackelige Defensive. Mit 55 Gegentoren stellten die Roten Teufel in der vergangenen Saison die sechstschlechteste Verteidigung der Liga. Ob Kim die letzte Neuverpflichtung in der Innenverteidigung bleibt oder ob der FCK bei einem eventuellen Abgang noch einmal mit einem erfahrenen Spieler nachlegt, auch das bleibt abzuwarten.
Prognose: Hinter dem Schlüsselspieler der 3er-Kette, Luca Sirch, steht noch ein Fragezeichen. Sollte er bleiben, zählt er eindeutig zu den besten und vielseitigsten Verteidigern der 2. Liga. Ab der kommenden Saison könnte Jisoo Kim seine Qualitäten im Aufbauspiel übernehmen. Wenn sich der junge Koreaner schnell integriert und sein Talent abrufen kann, wird er den FCK spielerisch auf ein neues Level bringen. Auf der rechten Seite gewinnt Heuer den Konkurrenzkampf gegen Elvedi und Gyamfi dank seines besseren Gesamtkatalogs.
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Außenverteidigung: Spannende Duelle auf der Sorgenposition
In der letzten Saison gab es auf kaum einer Position so viele Personalwechsel wie auf den Außenverteidigerpositionen. Weder Erik Wekesser noch Florian Kleinhansl konnten auf der linken Seite dauerhaft überzeugen, entsprechend schließt Sportdirektor Marcel Klos einen vorzeitigen Abgang auf dieser Position nicht aus. Gewinner der Situation könnte Mika Haas sein. Der Youngster sammelte zum Saisonende erste Profi-Minuten und könnte die kostengünstige Lösung für das Vakuum auf der linken Seite sein. Haas überzeugt vor allem durch seinen Einsatzwillen und seine Laufbereitschaft. Auch Kenny Prince Redondo besticht durch Laufstärke und Einsatz – Qualitäten, die ihn schon mehrfach als Linksverteidiger ins Spiel brachten.
Aus Fürth wechselte Simon Asta auf den Betzenberg. Mit seinem Offensivdrang könnte er ein wichtiges Puzzlestück im Spiel des FCK werden. Fraglich ist jedoch, ob er nach einer schwächeren Saison bei Greuther Fürth seine Formkurve wieder nach oben biegen kann. Zudem erhält Frank Ronstadt unter Lieberknecht eine zweite Chance. Ronstadt arbeitete mit dem aktuellen Cheftrainer schon bei Darmstadt zusammen und rückte im Saisonendspurt wieder in die Startelf. Er überzeugte vor allem mit seiner Physis. Ob sich einer von beiden einen Stammplatz sichert oder ob es wieder eine Saison mit vielen Personalwechseln wird, bleibt abzuwarten.
Prognose: Auf der rechten Seite wird sich Asta mit seinen Offensivqualitäten gegen Ronstadt durchsetzen und dem FCK wichtige Variabilität im Angriff verleihen. Auf der linken Seite gewinnt Haas den Konkurrenzkampf gegen Kleinhansl, während Wekesser den Verein nach nur einem Jahr wieder verlässt.
Defensives Mittelfeld: Kunze als Schlüsselfigur
Mit dem Ende des Leihgeschäfts von Tim Breithaupt wurde die Vakanz im defensiven Mittelfeld offensichtlich. Bereits in der vergangenen Saison konnte kein Spieler diese Position dauerhaft mit guten Leistungen besetzen, insbesondere nicht in der Hinrunde. Mit Fabian Kunze scheint der FCK die langersehnte Lösung auf der Sechs gefunden zu haben. Er ist physisch robust, 1,93 m groß und spielerisch solide. Auch in den Testspielen kristallisierte sich der 27-Jährige bereits als klare erste Wahl für die Sechs heraus.
Ob als Partner von Kunze oder als Backup: Mit Afeez Aremu hat der FCK einen weiteren soliden Sechser der Marke „Zerstörer“ im Kader. Ihm fehlt es zwar an körperlicher Größe, dafür überzeugt er mit hartem Zweikampfverhalten und Qualitäten im Spielaufbau. Aufgrund von Verletzungspech und schwankenden Leistungen hat es Aremu in seiner bisherigen Zeit noch nie zum absoluten Stammspieler geschafft. Gegen spielstarke Gegner dürfte er jedoch eine Option für die Doppelsechs sein, um der FCK-Defensive mehr Stabilität zu verleihen. Als Backup für beide ist Leon Robinson eingeplant. Er überzeugt ebenfalls durch seine Robustheit und physische Präsenz.
Prognose: Mit der Verpflichtung von Kunze hat der 1. FC Kaiserslautern eine seiner wichtigsten Baustellen zum Nulltarif geschlossen. Mit ihm gewinnen die Pfälzer an physischer Präsenz und Stabilität. Zudem wird die Aufgabe des Spielaufbaus auf eine weitere Schulter verteilt. Die Kombination Kunze und Aremu als Doppelsechs dürfte einigen Offensivspielern Sorgen bereiten. Hinter den beiden reiht sich Robinson als Nummer drei ein.
Quelle: Treffpunkt Betze
Antworten 2
Lautern1967
Analyse passt soweit, aber was hat Heuer dem anderen voraus? Schnelligkeit, Stellungs- umd Passspiel ??
weschdkurv
Elvedi wird sich rechts durchsetzen - so wie jedes Jahr. Ein gutes Pferd springt eben nur so hoch wie es muss 😉
Für das offensive Mittelfeld sind wir ja an diesem Finnen dran, ok. Ein offensiver Dribbler als Winger, wenn wir mal etwas aufmachen müssen, fehlt mir aber gänzlich im Kader. Und wer soll eigentlich den Stoßstürmer geben, wenn sich Prtaijn mal verletzt?