Souveräner Sieg mit leichten Makeln

Foto: Imago Images / Jan Hübner

Bei typischem Fritz-Walter-Wetter auf dem Betzenberg hat der 1. FC Kaiserslautern am Samstagnachmittag einen hart erkämpften, aber verdienten 3:2-Heimsieg gegen den VfL Bochum erzielt. Die Roten Teufel hatten über weite Strecken die Kontrolle über das Spiel, kombinierten ruhig und wirkten auf dem Platz sehr selbstbewusst. Dennoch spiegelt das Ergebnis nicht vollumfänglich wider, wie überlegen der FCK war. Nach der enttäuschenden Auswärtsniederlage in Paderborn präsentierte sich das Team zwar nicht in Bestform, dafür aber sehr stabil. Besonders das Heimgesicht der Lautrer war deutlich zu erkennen.


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Die Hausherren suchten immer wieder den Weg nach vorne, zeigten kämpferischen Einsatz und schon kleine gelungene Aktionen rissen das Publikum mit – alles Dinge, die es für ein Spiel auf dem Betzenberg braucht. Doch trotz der souveränen Leistung blieb es bis zum Schluss spannend. Der knappe Sieg wirft einmal mehr die Frage auf: Warum schafft es der FCK selbst bei klarer Kontrolle und dominanter Leistung nicht, die Punkte deutlicher nach Hause zu bringen? Am Ende zählten die drei Punkte, und das ist entscheidend, auch wenn die Spannung auf dem Betzenberg ruhig etwas geringer hätte ausfallen dürfen.

Blitzstart, der ins Leere lief


Im Vergleich zu den letzten Spielen nahm Trainer Torsten Lieberknecht zwei Änderungen in der Startelf vor. Kapitän Marlon Ritter rückte wieder ins zentrale Mittelfeld, während der gesperrte Maxwell Gyamfi durch Jan Elvedi ersetzt wurde. Der Plan war, das Spiel über die beiden Zehner Ritter und Naatan Skyttä zu ordnen und Akzente zu setzen. Die beiden kreativen Köpfe sollten sich dabei immer wieder auf die Außen fallen lassen, um diese zu überlagern. Der FCK zeigte sich bereits in den ersten Minuten der Partie deutlich wacher und engagierter als im Spiel gegen Paderborn. Zwar ließen sich die Pfälzer immer wieder fallen, um dem VfL Bochum den Ball zu überlassen und diesen mit situativem Pressing zu erobern, um dann schnell umzuschalten. So spielte sich der FCK nach diesem Schema mustergültig die frühe Führung heraus und legte einen Blitzstart hin.


Nach der Führung setzte wieder ein altbekanntes Muster ein. Die Lautrer zogen sich zurück, wodurch das Spiel an Tempo verlor. Die Gäste kamen so wieder ins Spiel, erarbeiteten sich erste Chancen und drängten auf den Ausgleich. Dieser fiel schließlich nach einem Moment kollektiver Unaufmerksamkeit – ein Weckruf für die Hausherren, wieder etwas mehr zu investieren. Allerdings ging der Offensivplan in der ersten Hälfte nicht auf. Die Doppel-Zehner-Struktur mit Ritter und Skyttä funktionierte kaum, beide hingen in der Luft und die Verbindungen ins Mittelfeld und zu den Außenbahnen rissen immer wieder ab. Auch wenn der FCK nach dem Ausgleich wieder alles unter Kontrolle hatte, verflachte das Spiel bis zur Pause.

Chancenwucher und frischer Wind


Nach der Pause kam der FCK mit deutlich mehr Tempo und frischem Schwung aufs Feld. Die Mannschaft wirkte wacher, agiler und zielstrebiger in den Offensivaktionen. Endlich entstanden die ersten klaren Torchancen, die in der ersten Hälfte noch ausgelassen worden waren. Besonders Ritter sorgte mit seinen präzisen Eckbällen immer wieder für Gefahr und bereitete einige Großchancen vor.


Dennoch fühlte sich das Spiel zu Beginn des zweiten Durchgangs seltsam geordnet an. Die Lautrer waren drückend überlegen, doch alles wirkte strukturiert und kontrolliert, beinahe ungewohnt. Einen großen Anteil daran hatte Fabian Kunze, der dem Mittelfeld mit seinen Zweikämpfen und seiner Spielkontrolle Struktur verlieh.


In dieser Phase überraschte Trainer Lieberknecht mit einem Dreifachwechsel im Zentrum: Ritter, Skyttä und Sahin wurden durch Abiama, Alidou und Robinson ersetzt. Dadurch verlor der FCK kurzzeitig den Spielfluss, Bochum kam besser ins Spiel und hätte aus dem Nichts eine Riesenchance zur Führung nutzen können. Doch die Roten Teufel blieben konzentriert. Mit einem präzisen Steckpass im Stil eines Spielmachers schickte Leon Robinson Ivan Prtajin auf die Reise zum 2:1.


Danach blieben auch Abiama und Alidou immer wieder gefährlich, brachten die gegnerische Verteidigung durcheinander und bereiteten schließlich auch das 3:1 durch Paul Joly vor. Lieberknecht lag mit seinen Wechseln goldrichtig. Nach dem 3:1 schien die Partie entschieden, doch ein unnötiges Gegentor in der Nachspielzeit machte es noch einmal spannend – ein kleiner Reminder, dass der FCK auch in scheinbar sicheren Situationen wachsam bleiben muss.

Mit Rückenwind in die Länderspielpause


Am Ende behalten die Roten Teufel verdient die drei Punkte auf dem Betzenberg, auch wenn das Ergebnis enger wirkt, als es die spielerische Überlegenheit des FCK vermuten lässt. Nach der Niederlage in Paderborn zeigte die Mannschaft eine starke Reaktion und bewies einmal mehr, wie schwer sie zu Hause zu schlagen ist. Mit Blick auf die bevorstehende Länderspielpause gilt es nun, die gewonnenen Erkenntnisse zu verfeinern, Abläufe zu festigen und die Heimstärke auch auf Auswärtsspiele zu übertragen.


Der FCK bleibt eng an der Spitzengruppe dran und kann gestärkt aus der Pause zurückkehren, um im kommenden Südwest-Derby auswärts erneut zu zeigen, dass er mit allen Mitteln um Punkte kämpft – und den Blick auf die Tabellenspitze weiterhin fest im Visier behält.


Quelle: Treffpunkt Betze


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Antworten 1

  • Titel passt voll!


    Konnte mir heute das Spiel nun ansehen - verdienter Sieg.


    Das weiter Potenziale im Zusammenspiel, insbesondere Hinten, bestehen ist unstrittig.

    Dennoch eine gute Basis für die nächsten Spiele gelegt!

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