Kevin Kraus: "Da fehlt uns teilweise die Cleverness"
- Gerrit
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Er kam vor der Saison aus Heidenheim, ist mittlerweile Abwehrchef und so was wie der Dauerbrenner beim FCK. Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht Kevin Kraus über seine Anfangszeit bei den Roten Teufeln und die vielen Gegentore in der Nachspielzeit. Zudem verrät er uns warum er „Ebbelwoi“ einer Pfälzer Schorle vorzieht.
Treffpunkt Betze: Hallo Kevin. Du bist nun seit gut acht Monaten beim FCK, hast sicher mittlerweile auch Region und Menschen kennen gelernt. Zu Beginn ein paar nicht ganz ernst gemeinte "entweder-oder-Fragen".
Treffpunkt Betze: Pfälzisch oder Hessisch?
Kevin Kraus: Natürlich Hessisch (lacht). Wobei bei ich sagen muss, im Vergleich zwischen Wiesbaden und Mainz sind die Mainzer die etwas offeneren Menschen…
Treffpunkt Betze: Das darfst du hier nicht so laut sagen.
Kevin Kraus: Ich weiß (lacht). Aber wenn ich mich zwischen Pfalz und Hessen entscheiden muss, dann nehme ich doch eher Hessen, weil es einfach meine Heimat ist. Auch wenn es mir hier gut gefällt.
Treffpunkt Betze: Ebbelwoi oder Pfälzer Riesling Schorle?
Kevin Kraus: Ich muss gestehen, dass ich die Pfälzer Riesling Schorle noch nicht probiert habe. Wenn wir mal wieder gewinnen, dann werde ich die mir mal vornehmen (lacht). Von daher nehme ich Ebbelwoi, wobei ich den natürlich auch nicht so oft trinke.
Treffpunkt Betze: Aufstieg mit dem FCK oder Wechsel in die Bundesliga?
Kevin Kraus: Natürlich träumt jeder Fußballer von der Bundesliga. Aber ich glaube, wenn man hier aufsteigt, das ist noch einmal eine andere Dimension und etwas ganz Besonderes. Ich meine, wenn man sich unsere Fans anschaut, davon träumt mancher Bundesligaverein. Es ist wirklich etwas besonderes hier zu spielen, von daher: Aufstieg mit dem FCK
Treffpunkt Betze: Am Sonntag ereilte uns alle ein gemeinsames "Déjà Vu Erlebnis". Anstatt das Feld mit einem 3:0 als Sieger zu verlassen habt ihr wie bereits im Hinspiel gegen Zwickau quasi mit dem Abpfiff ein Gegentor kassiert. Wie hast du die letzten Minuten des Spiels wahrgenommen?
Kevin Kraus: Ich persönlich hatte jetzt nicht das Hinspiel im Kopf. Aber es besteht natürlich immer die Gefahr wenn du nur 1:0 führst, dass mit einem langen Ball oder Standard ein Gegentor passiert. Das kann keine Mannschaft der Welt verteidigen, so etwas kann passieren. Uns ist es diese Saison natürlich schon zu oft passiert. Daraus müssen wir langsam lernen, müssen in solchen Spielen das zweite oder dritte Tor erzielen, dann hat auch Zwickau nicht mehr den Mut und die Entschlossenheit zurück zu kommen und wir können es locker zu Ende spielen. Ich glaube trotzdem, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir erarbeiten uns mittlerweile die Torchancen, wir müssen sie jetzt noch nutzen und dann sieht das Ganze schon positiver aus.
Treffpunkt Betze: Wie lässt sich dieses Gefühl beschreiben, wenn du dann siehst, dass der Ball tatsächlich im Netz landet und du weißt, dass man schon wieder kurz vor Ende den Sieg hergegeben hat?
Kevin Kraus: Das ist manchmal wirklich wie im schlechten Film. Da denkst du dir wirklich nur noch „Leck mich am Arsch". Dieses Gefühl hält auch bis zum nächsten Tag an. Dann schauen wir uns die Szene nochmal in der Videoanalyse an, das ist einfach extrem ärgerlich. Ich bin aber ein positiv denkender Mensch und ich schaue dann auf das nächste Spiel gegen Fortuna Köln. Das wird wieder eine schwierige Aufgabe auswärts. Wir müssen dort an unsere guten Leistungen in der 2. Halbzeit in Karlsruhe und gegen Zwickau anknüpfen und dann bin ich mir sicher, dass wir dort auch etwas mitnehmen werden.
"Da fehlt uns schon teilweise die Cleverness"
Treffpunkt Betze: Es gibt eine virtuelle Drittliga-Tabelle ohne Nachspielzeit. Der FCK wäre mit 42 Punkten Tabellenfünfter, nur einen Punkt hinter einem direkten Aufstiegsplatz. Hast du eine Erklärung für diese - nennen wir sie mal - fehlende Coolness ein Spiel erfolgreich zu Ende zu bringen?
Kevin Kraus: Leider zählt die Nachspielzeit aber mit. Da fehlt uns schon teilweise die Cleverness. Wir müssen einfach den Ball mal länger halten, zur Eckfahne gehen, vielleicht auch mal ein taktisches Foul begehen und den Gegner so weiter pressen, wie du es die 70 Minuten vorher gemacht hast. Jeder muss Verantwortung übernehmen, da sind wir alle in der Pflicht. Wenn wir das anpacken und schaffen, dann bin ich sicher, dass die Mannschaft erfolgreich spielen wird. Ich denke nämlich schon, dass die Mannschaft Potential hat, gerade auch mit den jungen Spielern, die jetzt nachgekommen sind. Wir müssen es nur Woche für Woche konstant abrufen, auch mal über 90 Minuten gut spielen und nicht nur eine Halbzeit. Dann bekommen wir auch eine breitere Brust und dann läuft es ein Stück weit auch wieder von selbst.
Treffpunkt Betze: Du bist im Sommer aus Heidenheim gekommen, hast die 2. Liga gegen die 3. Liga eingetauscht. Ein eher ungewöhnlicher Schritt?
Kevin Kraus: Das ist alles recht kurzfristig passiert. Man hat mir mehr oder weniger nach dem letzten Spiel gesagt, dass mein Vertrag nicht verlängert wird. Dann bin ich erst einmal in Urlaub gefahren, das war natürlich auch für mich keine schöne Situation, wenn man nicht weiß, wie es weitergeht. Es ging ja schließlich auch um meine Zukunft. Dann hat sich der FCK gemeldet und ich war eigentlich relativ schnell begeistert. Ich komme ja aus der Nähe aus Wiesbaden und weiß daher, was es heißt hier zu spielen.
Treffpunkt Betze: Zusammen mit dem ehemaligen Lautrer Robert Glatzel beißt sich Heidenheim derzeit im Aufstiegskampf der zweiten Liga fest. Schaust du ein wenig wehmütig zu deinem alten Verein?
Kevin Kraus: Ich bin da eher der Typ, der sich für die Jungs freut. Das sind alles sehr korrekte Leute in Heidenheim, ich habe mich dort auch sehr wohlgefühlt, von daher freue ich mich mehr als das ich mich ärgere. Die meisten haben eine tolle Entwicklung genommen, gerade auch Bobby, nachdem er ein paar Startschwierigkeiten hatte. Das liegt meiner Meinung nach aber auch etwas an der Mentalität. In Heidenheim wird schon ein etwas anderer Fußball gespielt, es wird viel gekämpft, viel gegen den Ball gearbeitet, kein „Hacke, Spitze, eins zwei drei“. Das muss man dann auch erst einmal verinnerlichen.
Treffpunkt Betze: In deinen wenigen Monaten auf dem Betzenberg hast du einiges erlebt: Einen Trainerwechsel, eine wahnsinnige Euphorie einerseits, wütende und enttäuschte Fans andererseits, dazu kommt die belastende finanzielle Situation des Vereins. Du bist wahrscheinlich mit anderen Wünschen und Erwartungen nach Kaiserslautern gekommen?!
Kevin Kraus: Ich würde sagen, Achterbahnfahrt umschreibt es ganz gut. Mir war aber schon klar, dass es nicht einfach wird. Ich hatte zwar noch nicht so viele Drittliga-Spiele gemacht, aber ich wusste schon, dass wir hier keinen Gegner mit 5:0 einfach abfertigen werden und alles ist „Friede, Freude, Eierkuchen“. Natürlich passieren im Fußball Dinge, die man nicht vorhersehen kann. Zum Beispiel die Durststrecken, die wir punktetechnisch hatten oder die Nackenschläge in der Nachspielzeit. Trotzdem bereue ich den Schritt hierher auf keinen Fall. Ich fühle mich sehr, sehr wohl, die Jungs sind wirklich super und der Verein hat tolle Fans. Auch die Führung ist konstant und das finde ich auch sehr wichtig, dass man das beibehält und nicht im Sommer den nächsten Umbruch einläutet.
"Nach Gegentoren sind wir zusammengefallen wie ein Kartenhaus"
Treffpunkt Betze: Was die Fans da natürlich besonders interessiert: Wie muss man sich die Situation in der Hinrunde vorstellen? Du startest als Aufstiegsfavorit, bleibst hinter den Erwartungen zurück und erlebst dann solche Spiele wie das 0:0 gegen Wehen und vor allem das 0:5 in Unterhaching. Wusste die Mannschaft da, dass der Weg mit Michael Frontzeck zu Ende geht?
Kevin Kraus: Ich habe in meiner Karriere noch nicht wirklich viele Trainerwechsel miterlebt. Ich sehe uns als Mannschaft da komplett in der Verantwortung. Die Mannschaft steht auf dem Platz und muss Leistung bringen. In der Phase hat uns auch wirklich das Selbstvertrauen gefehlt. Nach Gegentoren sind wir wirklich zusammengefallen wie ein Kartenhaus. Das darf uns natürlich so nicht passieren. Mittlerweile haben wir aber gerade defensiv eine gute Stabilität, wir bekommen weniger Gegentore. Auch wenn uns immer wieder gesagt wird, wir würden keinen Offensivfußball spielen, das sehe ich eigentlich gar nicht so. Wir erspielen uns schon eine ordentliche Anzahl an Torchancen, gerade in den letzten Spielen und parken nicht hinten den Mannschaftsbus vor dem Tor (lacht). Natürlich geht es immer besser, aber ich finde schon, dass die Balance bei uns jetzt deutlich besser passt. Aber wir müssen mehr Tore schießen, keine Frage.
Treffpunkt Betze: Was müsst ihr da noch konkret verbessern?
Kevin Kraus: Wir müssen einfach auch dahin kommen, einmal aus wenig viel zu machen. Das fand ich jetzt gegen Zwickau schon gut. Die erste Halbzeit war sicherlich kein spielerischer Leckerbissen, aber dann hatten wir einmal eine gute Kombination über Außen mit Dominik Schad und Toni Jonjic und schon klingelts. Das macht aus meiner Sicht auch Fußball aus, dass du auch mal aus sehr wenig, sehr viel machst.
Treffpunkt Betze: Zu Beginn der Saison war oft zu lesen, wie gut sich die FCK-Mannschaft untereinander versteht. Was hat so eine schwierige sportliche Situation und ein Trainerwechsel mit dem Innenleben der Mannschaft gemacht?
Kevin Kraus: Es sind wirklich alles top Jungs. Sie sind charakterlich sehr gut zusammengestellt, was alles andere als selbstverständlich ist. Alle sind sehr offen. Natürlich sind Niederlagen und solche Unentschieden wie gegen Zwickau extrem bitter, aber ich glaube, dass es eine Mannschaft auch ausmacht und zusammenschweißt. Ich habe das auch letztes Jahr in Heidenheim erlebt. Wenn du eine Mannschaft hast die zusammensteht, dann kommt man viel leichter aus einer schwierigen Situation heraus. Ihr habt ja letztes Jahr auch den Abstiegskampf mitgemacht, wir in Heidenheim auch. Aber wenn du eine Konstante in der Mannschaft hast, wenn sie länger zusammen ist und du genau weißt wie sich ein Mitspieler in einer schwierigen Situation verhält, dann ist das ein extremer Vorteil. Das kann für die Zukunft unsere große Chance sein, weil wir solche Situationen jetzt als Mannschaft, aber auch als gesamter Verein zusammen mit den Fans schon erlebt haben. Ein Beispiel ist Karlsruhe. Sie hatten vergangene Saison ein schwere Phase, sind als Mannschaft inzwischen geschlossen und spielen so oben mit. Das kann unser großer Pluspunkt werden.
"Nicht pausenlos auf die Tabelle schauen"
Treffpunkt Betze: Also muss man aus deiner Sicht nächstes Jahr gar nicht so viel verändern und kann darauf aufbauen?
Kevin Kraus: Wir müssen mehr Punkte holen (lacht). Wir tun auch gut daran, nicht pausenlos auf die Tabelle zu schauen, sondern einfach von Woche zu Woche zu denken, Punkte zu holen und den Spielstil des Trainers zu verinnerlichen. Klar, wir hatten eine Wintervorbereitung, aber die ist immer auch sehr kurz. Man muss sich immer weiter kennen lernen und entwickeln, sodass ein Rad ins andere greift. Und dann müssen wir schauen, dass wir gut in die neue Saison kommen und wie ein Hamster alle Punkte holen. Punkte holen, Punkte holen, Punkte holen. Nur darum geht es.
Treffpunkt Betze: Auf Michael Frontzeck folgte Sascha Hildmann, ein waschechter Lautrer. Kam die Entscheidung für dich überraschend, oder macht man sich als Spieler darüber keine Gedanken?
Kevin Kraus: Natürlich macht man sich Gedanken, auch wenn man weiß, dass man eine solche Entscheidung selbst nicht beeinflussen kann. Im Hinspiel gegen Großaspach war schon im Vorfeld klar, dass der gegnerische Trainer Lautrer ist. Ich selbst kannte Sascha Hildmann vorher aber nicht und konnte seine Arbeit dementsprechend auch nicht einschätzen.
(Anm. d. R.: Captain Flo Dick ließ es sich nehmen für einige Momente dazu zu kommen. Unter anderem erinnerte er Kevin Kraus schmunzelnd an den Lautrer 4:0 Erfolg gegen Heidenheim aus dem Jahr 2015.)
Treffpunkt Betze: Mit einem Trainerwechsel gehen in der Regel auch größere Veränderungen einher. Sascha Hildmann hat das Spielsystem umgestellt und zumindest in der Defensive lässt sich jetzt eine höhere Stabilität feststellen. Wo liegen für dich Unterschiede zum 4-4-2 unter Michael Frontzeck?
Kevin Kraus: Die Veränderung eines Spielsystems ist natürlich die größte Veränderung, die ein neuer Trainer vornimmt, da sie ein Spiel maßgeblich beeinflusst. Und daran musst du dich als Spieler auch erst einmal gewöhnen. Der Trainer hat Carlo zurückgezogen, was er aus meiner Sicht sehr gut macht, er spielt einen ruhigen Part und gute Bälle hinten raus und er hat nun mit mir und Andre zwei zweikampfstarke Spieler an seiner Seite. Das zusammen genommen ist für uns in der Defensive die größte Veränderung. Was der Trainer eben auch will ist, dass wir schnell nach vorne spielen und nicht im Ballbesitz verharren. Das sind die beiden stärksten Attribute, die unseren Trainer ausmachen.
Treffpunkt Betze: Über Sascha Hildmann sagt man aufgrund seiner eigenen Vergangenheit, er wisse, was die Zuschauer auf dem Betze erwarten. Was zeichnet euren Trainer aus? Was macht er anders als andere Trainer, die du selbst erlebt hast?
Kevin Kraus: Sascha Hildmann und Frank Schmidt beispielsweise sind schon recht ähnliche Trainertypen. Beide leben ihren jeweiligen Verein. Frank Schmidt ist bereits seit über zehn Jahren in Heidenheim, Sascha Hildmann kommt aus Kaiserslautern, das ist im Profigeschäft alles nicht mehr alltäglich. Der Trainer lebt den Verein schon sehr extrem. Er versucht uns immer wieder mitzugeben, dass wir stolz sein dürfen hier zu spielen. Und das sollten wir auch, denn das ist schließlich nicht selbstverständlich, dass Vereine in der 3. Liga einen Zuschauerschnitt von über 22.000 haben. Ich glaube da wären einige Zweitligisten froh über solche Zahlen.
Treffpunkt Betze: Das Trainerteam hat euch vor dem Rückrundenbeginn gegen Großaspach ein Motivationsvideo gezeigt. Ging es darin um die guten alten Zeiten auf dem Betzenberg?
Kevin Kraus: Der Trainer hat uns da nochmal gute und starke Szenen von uns gezeigt, beispielsweise Sternis Treffer zu Saisonbeginn gegen München. Anhand solcher Szenen erkennst du dann auch, „hey, wir können‘s ja auch“. Und dann gehst du schon mit einer breiteren Brust raus ins Spiel.
Treffpunkt Betze: Sascha Hildmann hat mit Carlo Sickinger und Lennart Grill zwei sehr junge Spieler ins kalte Wasser geworfen. Wie spielt es sich mit einem zentralen Abwehr-Nebenmann und einem Torwart, die beide zusammen noch keine 10 Ligaspiele absolviert haben?
Kevin Kraus: Die Jungs machen das sehr ordentlich. Als junger Spieler ist es natürlich einfacher in eine Mannschaft zu stoßen, in der es einfach läuft. Umso bemerkenswerter wie sie es derzeit machen. Aber natürlich müssen dann besonders Andre und ich mehr reden, gerade wenn es um taktische Feinheiten geht. Dabei geht es natürlich in erster Linie um Hilfestellungen, und die Jungs nehmen diese sehr gut an.
Treffpunkt Betze: Neben den beiden haben es auch noch andere junge Talente in der Wintervorbereitung in den Kader geschafft. Gibt es einen Spieler, der aus deiner Sicht besonders hervorsticht?
Kevin Kraus: Ich glaube Toni hat da großes Potential. Gerade Zweikämpfe im Training gegen ihn sind nicht einfach zu verteidigen. Aber generell haben die jungen Spieler alle ihre jeweiligen Qualitäten. Sie müssen es aber von Woche zu Woche konstant unter Beweis stellen, und ist dann auch die große Kunst im Profifußball.
Treffpunkt Betze: Mit Ausnahme des Auswärtsspiels in Münster standest du in 23 Partien von Beginn an auf dem Feld. Wie fällt bisher deine persönliche Bilanz im FCK-Trikot aus?
Kevin Kraus: Ich sehe bei mir auf jeden Fall Potential nach oben. Besonders offensiv würde ich mir von mir selbst mehr wünschen, auch wenn ich weiß, dass es bessere und schwächere Phasen gibt. Manchmal fällt dir der Ball auf den Kopf und ist drin und manchmal klappt es dann eben gar nicht. Das wichtigste für mich war allerdings, dass ich gesund bleibe, da ich schon einige auch größere Verletzungen hatte. Und bisher bin ich körperlich sehr gut durch die Saison gekommen. Und bei Spielen wie gegen Münster weiß ich auch, dass es einfach nicht geht.
Treffpunkt Betze: Apropos Defensive: In wie weit unterscheiden sich die Anforderungen an die Defensive in der 2. und 3. Liga? Oder bleibt Fußball am Ende auch nur Fußball?
Kevin Kraus: Ich finde nicht, dass sich beide Ligen stark voneinander unterscheiden. Es geht viel um Zweikämpfe, viel um den zweiten Ball. Das sieht man einerseits an den Relegationsduellen und auch an Aufsteigern wie Paderborn, Regensburg oder Kiel, die hatten keine Schwierigkeiten sich anzupassen. Und da stimme ich euch zu, das ist Fußball wirklich auch nur Fußball.
Treffpunkt Betze: Der Mensch Kevin Kraus: Mit welchen drei Worten würden dich deine Freunde beschreiben?
Kevin Kraus: Gelassen. Bodenständig. Ruhig.
Treffpunkt Betze: Hast du einen Lieblingsort? Wie schaltet du ab, gerade nach so bitteren Erlebnissen wie am letzten Sonntag?
Kevin Kraus: Mir tut es gut zu meiner Familie zu fahren, zu meiner Freundin. Und dort nicht über Fußball zu reden, sondern stattdessen Abstand gewinnen und eben nicht Tag für Tag alle Berichte lesen, sondern auch ganz alltäglichen Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Für mich ist das nach Siegen meist noch wichtiger als nach Niederlagen. Das setzt mich weniger unter Druck, auch wenn es wichtig ist, sich dennoch mit seinem Beruf zu beschäftigen. Es geht eher darum, einen gesunden Mittelweg zu finden.
"Dann brauchst du hier als Spieler nicht mehr wegzugehen"
Treffpunkt Betze: Dein Vertrag läuft bis 2021. Was wünscht du dir für deine gemeinsame Zukunft mit dem FCK? Und bleibst du dem Verein auch erhalten, auch wenn uns der Aufstieg am Ende nicht gelingt?
Kevin Kraus: Ich habe einen Vertrag, spiele gerne hier und daher stellt sich eine solche Frage für mich gar nicht. Und wenn mein Vertrag ausläuft, dann möchte ich am liebsten mit dem FCK in der 2. Liga spielen. Und dann können wir weitersehen. Ich glaube, dass es möglich ist hier was zu erreichen, der Verein hat großes Potential, und das muss man abrufen. Und dann braucht man hier als Spieler nicht mehr wegzugehen.
Treffpunkt Betze: Vielen Dank dafür, dass du dir Zeit für unser Gespräch genommen hast. Auf drei Punkte gegen Köln.
Quelle: Treffpunkt Betze
Interview: Gerrit
Quelle: Treffpunkt Betze
Antworten 9
Buggy
Tolles Interview!
Dass ein Mann wie Kraus sagt, dass defensive 2 Kämpfe gegen Jonjic nicht einfach sind ist schon ein extrem gutes Zeugnis für den Jungen!
Raimund
Hoffen wir mal, dass der Junge (Jonjic) auch bald einen Vertrag bei uns unterschreibt, sonst ist er in 4 Monaten ablösefrei weg.
ProudWave8851
Halte ich schon für machbar, ihn halten zu können. Hier hat er Perspektive, kennt das Umfeld und weiß, was er kann und dass er hier reinpasst. Trotz Rogon-Beratung. Aber wenn man fair miteinander umgeht, sollte das machbar sein.
diabolo666
Gerade weil Rogon ihn berät spielt der nächste Saison nicht mehr hier. Schade. Also ab zurück in die U21
ProudWave8851
Bitte?!?! Wir sollten froh sein, dass er so spielt wie er spielt! Und wo er am wertvollsten für uns ist, dort soll er spielen. Jetzt. Nur das zählt.
Und jetzt wurde ja bekannt, was vertraglich Sache ist. Aber die arbeiten ja alle "dort oben" so schlecht, oder arbeiten sogar gar nichts, die werden nicht gebraucht...
diabolo666
Nein. Dieser Berater ist bekannt dafür, den FCK über dne Tisch zu ziehen. Und ein Jonjic, den wir jetzt für einen anderen Verein nächste Saison aufgebaut hätten, hätte uns gar nichts genutzt. Die Saison ist eh gelaufen. Spieler ausbilden hilft uns nur, wenn wir sie gegen ABlsöe ziehen lassen.
Jetzt wo sich der Vertrag verlängert hat, ist die SItuation wieder eine andere. Jetzt kann er sich gerne genau so weiter entwickeln. Keine AHnung, Ob Wittmann da besoffen war oder der Praktikant den Vertrag ausgearbeitet hat. EIne automatische VErlängerung bei genug Drittligaeinsätzen? Sowas macht der Wittmann doch sonst nicht
Sebastian_Thiel.30
Ist Dir bestimmt schon aufgefallen, dass er zum Glück bereits den Vertrag unterschrieben hat.
Sebastian
Hat er, aber nicht kürzlich, sondern vor ner Weile mit ner entsprechenden Option, die so nicht kommuniziert wurde.
Michael
KRAUS: "BEIM FCK NEUE EUPHORIE ENTFACHEN"
Im DFB.de-Interview spricht er mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn übers Duell mit Eintracht Braunschweig heute (ab 19 Uhr, live bei Magenta Sport).
DFB.de: Das 4:1 gegen den FC Carl Zeiss Jena war der höchste Heimsieg in dieser Saison. Wieviel Rückenwind gibt das für die englische Woche, Herr Kraus?
Kevin Kraus: Einen solchen Start in die englische Woche hatten wir uns gewünscht. Der Sieg gibt Selbstvertrauen. Ich denke, dass der Erfolg auch in der Höhe
verdient war. Endlich haben wir einmal den Sack vorzeitig zugemacht und uns eine Zitterpartie in den letzten Spielminuten erspart. Auch für unsere Fans freuen mich die vier Treffer. Schließlich kommen sie ins Stadion, um Tore zu sehen.
DFB.de: Wie wichtig war der Erfolg auch mit Blick auf die Tabelle?
Kraus: Bei einer Niederlage wären es bis zum ersten Abstiegsplatz nur noch sechs Punkte gewesen. So konnten wir den Vorsprung ausbauen. Das war wichtig, damit es im Umfeld nicht unruhig wird. Nach oben müssen wir bei unserer Punktzahl von 37 Zählern nicht mehr schauen.
DFB.de: Sie stehen seit Saisonbeginn beim FCK unter Vertrag. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?
(...)
Quelle: DFB
Link: https://www.dfb.de/news/detail…e777b4c64c082a99f3f177b20