Kommentar: Lehrstunde für die jungen Teufel

Wie heißt es so schön: Jede Serie endet einmal. Die des FCK von 7 ungeschlagenen Spielen in der Liga endete ausgerechnet in einem richtungsweisenden Spiel. So bestand bei vielen Fans im Vorfeld des Spiels gegen den Tabellenzweiten aus Ingolstadt eine gewisse Anspannung. Es stellte sich die Frage, wo die Reise für den FCK nach dem torlosen Unentschieden zum Jahresauftakt gegen Großaspach nun endgültig hingehen sollte. Das der Traum vom Durchmarsch nach dieser tollen Serie mehr Wunsch als Sein ist, dürfte den meisten nun klar sein. Trotz der Niederlage macht vieles Hoffnung auf mehr. Inzwischen lässt sich das große Potential in der Mannschaft erkennen.

Hoher Aufwand - Wenig Ertrag

FCK-Trainer Boris Schommers schickte seine Elf wie schon zum Jahresauftakt gegen Großaspach im neuen 4-3-3 System aufs Feld. Dabei wechselte er lediglich auf einer Position. Für viele etwas überraschend begann Lucas Röser für Simon Skarlatidis auf der rechten Seite der offensiven Dreierreihe.


Die Roten Teufel legten einen furiosen Start hin. Mit frühem Pressing und hoher Laufbereitschaft zwang man den Gegner zu einfachen Fehlern. Zudem zeigte die Männer in rot ein beeindruckendes Kurzpassspiel, welches seit langer Zeit so nicht mehr gesehen wurde. Fußball, der Lust auf mehr macht. Doch wie bereits im letzten Heimspiel vergab der FCK reihenweise Torchancen und offenbarte altbekannte Schwächen. Im letzten Drittel fehlte wie so oft in dieser Saison die Durchschlagskraft und der letzte entscheidende Pass. So verschenkte Christian Kühlwetter beispielsweise in Halbzeit eins eine vielversprechende Kontermöglichkeit mit einem schlampigen Pass.


Die Roten Teufel dominierten die Ingolstädter nach Belieben und ließen gegen die beste Offensive der Liga aus dem Spiel nichts zu. Umso ärgerlicher, dass der FCK die wohl beste Halbzeitleistung seit längerer Zeit nicht mit einem Tor krönen konnte. Denn mit jeder vergebenen Chance des FCK machte sich immer mehr ein bitterer Beigeschmack breit. Frei nach dem Motto, wenn sich das mal nicht rächt.

Fußball kann so grausam sein

Im zweiten Durchgang trat der FCK nicht mehr ganz so fulminant auf, was wohlmöglich dem hohen Tempo aus der ersten Hälfte geschuldet war. Dennoch blieb die Pfälzer weitestgehend spielbestimmend, nur das Quäntchen Glück im Abschluss fehlte weiterhin. Glück, dass man bekanntlich benötigt, um oben mitzuspielen. Das wurde einem in dieser Partie wieder schmerzlich vor Augen geführt. Nach einem vermeintlichen Foulspiel an Florian Pick eroberten die Schanzer den Ball und erzielten mit dem ersten richtigen Angriff den Führungstreffer. Gnadenlose Effektivität, die den Roten Teufeln im Moment abgeht.


Dennoch bewies der FCK Moral und drängte auf den Ausgleich, doch es schien wie verhext. Dementsprechend symptomatisch war es, dass der Ausgleich nach einem Fehler der Hausherren fiel. Nachdem Winterneuzugang Hikmet Ciftci den Ball ungenau in den Strafraum brachte, haute zunächst Ex-Lautrer Marcel Gaus über den Ball, der eingewechselte Timmy Thiele stand dabei goldrichtig und traf zum Ausgleich. Ausgerechnet Thiele, der nach seiner vergebenen Chance gegen Großaspach von vielen Fans kritisiert wurde, ließ die Anhänger kurz vor Schluss jubeln.


Boris Schommers wollte im Anschluss sogar den Sieg und wechselte den offensiv ausgerichteten Manfred Starke ein. Doch in der Nachspielzeit kam alles anders. Kevin Kraus spielte in Strafraumnähe unnötig Foul, und Ingolstadt erzielte nach dem resultierenden Freistoß mit der zweiten Chance überhaupt das 2:1. Der FCK zeigte eine bärenstarke Leistung und verlor am Ende gegen keineswegs bessere, aber dafür gnadenlos effektive Ingolstädter. So bitter kann Fußball sein.

Das gewisse Etwas fehlt (noch)

Große Vorwürfe kann man dieser Mannschaft wahrlich nicht machen. Leidenschaft und Einsatz stimmten über die gesamten 90 Minuten. Spielerisch zeigte der FCK eine der besten Leistungen der vergangenen Jahre. Jedoch scheinen mit dieser Last-Minute-Niederlage alle Aufstiegsträume geplatzt zu sein. Die Roten Teufel haben vorerst den Anschluss an die Spitzengruppe verpasst.


Zeitgleich wurde deutlich, was noch fehlt, um zur Spitzengruppe zu rücken. Der FCK verbraucht einfach zu viele Chancen, um ein Tor zu erzielen. Dementsprechend mehr Aufwand wird benötigt. Außerdem fehlt den Lautrern in den entscheidenden Momenten noch die nötige Cleverness. Kurz vor Abpfiff muss ein solches Foul wie das von Innenverteidiger Kraus einfach vermieden werden. Dieses fehlende Matchglück zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison der Roten Teufel. Zudem ist der FCK in der Offensive noch zu abhängig von einzelnen Spielern. So schafften es Florian Pick und Christian Kühlwetter nicht ihre gewohnte Leistung abzurufen, weshalb es in der Offensive an Durchschlagskraft fehlte.


Dennoch sollte man festhalten, dass der FCK mit dieser Leistung gegen jeden Gegner eine Siegeschance hat und eine neue Serie starten kann. Am besten schon am kommenden Dienstag im DFB-Pokal gegen Düsseldorf.


Quelle: Treffpunkt Betze


Quelle: Treffpunkt Betze


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Antworten 1

  • kleine Anmerkung....als jung kann mann die Innenverteidigung nicht wirklich bezeichnen..ein solcher Freistoß in der 4 Minute der Nachspielzeit darf nicht passieren, Grill rauslaufen hin oder her.

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