Markus Merk: "Hatten keine Chance diese Lawine zu stoppen"
- Michael
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Markus Merk ist vergangenen Dezember mit seinem Team angetreten, um den FCK in eine bessere sportliche und wirtschaftliche Zukunft zu führen. In den vergangenen Wochen standen dabei vor allem zwei Themen im Vordergrund: Eine wirksame Lösungsfindung hinsichtlich der Stadionfrage und Pachtreduzierung sowie die Suche nach einem oder mehreren passenden Investoren. Seit Sonntag ist allerdings eine weitere Herausforderung hinzugekommen, die die Fanszene des 1. FC Kaiserslautern enorm spaltet. Die Entscheidung, Gerry Ehrmann als Torwartrainer zu entlassen, löste sowohl in der Fanszene als auch in bundesweiten Medien ein gewaltige Echo aus. In einem heute erschienenen Interview mit dem Mannheimer Morgen spricht Merk erstmalig über die Ereignisse seit Sonntag.
"Wir hatten überhaupt keine Chance"
Die Online-Ausgabe der Bild-Zeitung machte den ersten Schritt. Binnen weniger Minuten raste die Nachricht mit voller Geschwindigkeit durch die sozialen Medien. Da war klar, "dass diese Lawine anrollen wird. Wir hatten überhaupt keine Chance mehr – obwohl wir immer versuchen, mit viel Kommunikation zu arbeiten –, diese Lawine zu stoppen", so Merk gegenüber dem Mannheimer Morgen. Dass eine solche Nachricht solche emotionalen Ausbrüche bewirkt, wundert Merk jedoch nicht: Das "überrascht mich nicht, aber ist in unserer aktuellen Situation natürlich äußerst unglücklich. Das erschüttert und belastet das gesamte Umfeld und spaltet die Fans", so Merk weiter.
"Gerry Ehrmann hat unfassbare Verdienste um den Verein"
Gerry Ehrmann, seit 1984 beim pfälzischen Traditionsklub aktiv, erlebte sowohl als Spieler als auch Torwarttrainer zahlreiche Höhen und Tiefen. Er feierte mit dem FCK die deutsche Meisterschaft, den Pokalsieg, er erlebte Ab- und Aufstiege und war in den 2000er Jahren vor allen Dingen für die Ausbildung und Entwicklung junger talentierte Torhüter verantwortlich. Da ist auch laut Merk klar, dass eine solche Person "von den Fans gefeiert wird und große Verdienste um den Club hat".
Nun muss Gerry als wahrscheinlich letzte große Identifikationsfigur das Feld räumen. Auch Markus Merk weiß auch um die Bedeutung solcher bedeutsamer Persönlichkeiten: "Wir haben uns im Hintergrund schon Gedanken gemacht: Wie schaffen wir es, mit ihm weiter in die Zukunft zu schauen, denn als Sportler wird man auch nicht jünger. Aber wir konnten auf die Geschehnisse nur noch – nahezu im Endstadium – reagieren". Gleichzeitig haben Markus Merk und sein Team vor der Jahreshauptversammlung immer wieder damit geworben, dass der Verein über allen Personen stehen müsse. Dies dürfe jedoch nicht dazu führen, dass einzelne Personen dadurch Schaden nehmen: "Wir wollen natürlich, dass eine Persönlichkeit wie Gerry Ehrmann möglichst schadlos aus der Geschichte rauskommt", so Merk.
Quelle: Treffpunkt Betze