Noch zwei Tage bis zum Südwestderby im Mannheimer Carl-Benz Stadion. Wen wundert es da, dass diese Partie restlos ausverkauft ist. An die Fans des 1. FC Kaiserslautern wurden 3.419 Tickets verkauft. Personell muss FCK-Cheftrainer Boris Schommers lediglich auf den gelb-rot gesperrten Jannik Bachmann verzichten. Philipp Hercher, der zuletzt aufgrund muskulärer Probleme fehlte, steht dem Trainer wieder zur Verfügung. Ebenfalls fit und einsatzbereit ist nach einem grippalen Infekt Stürmer Andri Runar Bjarnason.
"Wir freuen uns auf ein geiles und positives Derby"
Die Brisanz von Derbys entsteht meist durch historische und ehemalige Begegnungen, durch die lokale Nähe und Konkurrenzsituation, aber vor allem durch die Emotionalität beider Fanlager. Sieg oder Niederlage entscheiden über Genugttuung oder Demütigung, und dieses Gefühl hält mindestens bis zum nächsten Aufeinandertreffen an. Die Mannheimer spielen als Aufsteiger eine sehr gute Saison und stehen derzeit vollkommen zurecht auf einem der Aufstiegsränge. "Bei einem solchen Derby interessiert der Tabellenstand niemanden. Wir sehen dieses Spiel daher eher als eher 'Pokalfight'. Es gibt diese Rivalität und daher wollen beide Mannschaften dieses Derby unbedingt gewinnen. Unsere Jungs sind komplett hochmotiviert und wollen zeigen, dass auch wir eine eingespielte Mannschaft sind. Ich erwarte ein sehr engagiert geführtes Spiel von beiden Seiten. Ich wünsche, dass es diesem Derbycharakter gerecht wird", so Boris Schommers in der heutigen Pressekonferenz.
Chancenverwertung nicht an taktische Aufstellung gekoppelt
Gewiss heißt das größte Problem der Roten Teufel in diesem noch recht jungen Jahr 2020 "Chancenverwertung". In den bisherigen fünf Ligaspielen traf der FCK erst zwei Mal das gegnerische Tor, in drei Spielen blieb man gar torlos. Doch Boris Schommers sieht darin keinen Zusammenhang zu taktischen Varianten. "Ob ein Spieler das Tor trifft oder nicht, das hat nichts mit dem System zu tun. Bei der Systemfrage geht es vor allem darum, das bestmögliche System gegen den Ball und das bestmögliche System - was ein anderes sein kann - mit dem Ball zu finden", so Schommers.
Voigt: "Es gibt keine Trainerdiskussion"
Keine Frage, nach der bisherigen Ergebnissen aus den vergangenen fünf Ligaspielen herrscht in Kaiserslautern wieder einmal eine Drucksitution. Die Mannschaft steht mit drei Vorsprung auf den 17. Tabellenrang mitten im Abstiegskampf. "Klar ist hier Druck auf dem Kessel, aber das ist ja hier selten anders. Wir machen uns selbst den Druck, da wir wissen, dass die Ergebnisse nach der Winterpause nicht die sind, die wir wollen", beschreibt Schommers den Umgang mit der aktuellen Drucksituation. Und auch für den Verein, der in naher Zukunft zum Aufstieg verdammt ist, ist die aktuelle sportliche Situation alles andere als angenehm. In diesem Zusammenhang spricht das Kicker-Magazin in seiner heutigen Print-Ausgabe von möglichen Überlegungen, Boris Schommers im Falle einer Niederlage in Mannheim zu entlassen. Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt dementiert dies allerdings sehr deutlich: "Da ist eine Vermutung, die dort aufgestellt wird. Es ist ja kein Problem, eine solche Vermutung zu artikulieren. Dies hat allerdings nicht mit Aussagen zu tun, die es intern gibt. Überhaupt nicht", so der Geschäftsführer.
Quelle: Treffpunkt Betze
Die Pressekonferenz im Videostream: