Herzblut-Finale

  • Am Ende einer der turbulentesten Saisons schaffte der FCK im Endspiel gegen Köln den Klassenerhalt in Liga 2
    In der Saison 2007/08 sollte alles besser werden: Die Saison nach dem tränenreichen zweiten Abstieg in die 2. Liga führte nicht zum erhofften direkten Wiederaufstieg, weswegen Trainer Wolfgang Wolf kurz vor Saisonende entlassen wurde. Zu Beginn der neuen Runde wurden mit Kjetil Rekdal als Trainer und Michael Schjönberg als Sportdirektor neue Hoffnungsträger installiert.

    Der massive Umbau der Mannschaft sorgte nicht für den gewünschten Erfolg. Am Ende der Rückrunde stand man mit drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer auf dem 16. Tabellenplatz, der damals noch zum direkten Abstieg geführt hätte. In der Führungsetage gab es indes offen geführte Machtkämpfe zwischen verschiedenen Personen, die alle für sich beanspruchten, ihrerseits den richtigen Plan für den FCK zu haben: Klaus Toppmöller beerbte parallel zu seiner Funktion im Aufsichtsrat Michael Schjönberg, trat aber nach anderthalb Monaten direkt wieder zurück. Ihm folgte Fritz Fuchs, der selbst nur kurz das Amt bekleidete. Erst unter dem Vorstandsvorsitzenden und Heimkehrer Stefan Kuntz zusammen mit dem zwischenzeitlich verpflichteten Milan Sasic kehrte ab April die Zuversicht zurück nach Kaiserslautern.


    Mit der Herzblut-Kampagne wurde das Umfeld des Vereins auf den Kampf um den Klassenerhalt eingestimmt. Am 33. Spieltag hatte sich der FCK immerhin auf den 15. Tabellenplatz und auf einen Punkt Rückstand zum rettenden Ufer vorgearbeitet. Die dahinter liegenden Teams waren bereits abgestiegen, sodass der Fokus auf die folgenden Begegnungen am letzten Spieltag gelegt werden konnte:

    Alemannia Aachen - TuS Koblenz (11., 2 Punkte vor dem FCK) - Endergebnis 1:3
    VfL Osnabrück (14., 1 Pkt.) - Kickers Offenbach (12., 2 Pkte.) - Endergebnis 3:0

    FC Augsburg (13., 1 Pkt.) - Carl Zeiss Jena - Endergebnis 1:1

    1. FC Kaiserslautern - 1. FC Köln (bereits aufgestiegen)


    Im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion folgte einem lebhaften Beginn beider Mannschaften ein Kampf um die Hoheit im Mittelfeld, der sich bis zur Halbzeitpause hinzog. Dort war aufgrund der Zwischenstände auf den anderen Plätze klar, dass die Lauterer einen Sieg benötigen würden, um die Offenbacher Kickers überholen zu können.
    Die Lauf- und Kampfbereitschaft der Pfälzer überzeugte über die gesamte Spielzeit und führte im Laufe der zweiten Halbzeit für ein spielerisches Übergewicht der Gastgeber.


    Und natürlich folgte der Spielverlauf im letzten Drittel der Zeit einem Drehbuch, was Autoren nicht hätten kitschiger oder zumindest nicht passender hätten schreiben können: Im einsetzenden Regen und damit in Bedingungen, die man in Kaiserslautern und in Fußball-Deutschland gemeinhin als "Fritz-Walter-Wetter" bezeichnet, brachen nach den Treffern von Josh Simpson (70.) und Marcel Ziemer (75., 81.) sprichwörtlich und nach dem Schlusspfiff auch wörtlich alle Dämme: Der 1. FC Kaiserslautern hatte am letzten Spieltag den Absturz in die 3. Liga verhindert.

    Die Startelf in diesem Spiel:
    Sippel | Demai | Ouattara | Mandjeck | Lamprecht | Kotysch | Bellinghausen | Lexa | Reinert | Simpson | Ziemer

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