Diskussionsthema zum Artikel: #FCKFCB: Auf drei Punkte. Für Udo!
#FCKFCB: Auf drei Punkte. Für Udo!
Heimspiel gegen die Bayern: Es ist der Schlusspunkt einer kuriosen, denkwürdigen und irgendwie auch historischen Drittliga-Spielzeit.
"Wir fahren nach Kaiserslautern, um Meister zu werden!". Solch einen Satz hörte man früher - wenn überhaupt - von Größen wie Oliver Kahn, Uli Hoeneß oder Paul Breitner. Wobei Letzterer in den Siebziger Jahren irgendwann am liebsten die Punkte per Post in die Pfalz geschickt hätte, weil die Bayern am laufenden Band gegen den "kleinen" FCK verloren hatten.
2020 stammt so ein Satz längst nicht mehr von Spielern wie Lewandowski oder Müller, er kommt von Angelo Stiller, Mittelfeldspieler beim FC Bayern II. Die kleinen Bayern können am Betzenberg heute tatsächlich 3. Liga Meister werden, auch wenn sie als Amateurmannschaft nicht zum Aufstieg berechtigt sind. Die Elf von Trainer Sebastian Hoeneß hatte sich heimlich still und leise nach der Corona-Pause von hinten an die Tabellenspitze geschlichen. Was ein passender Abschluss nach einem denkwürdigen Re-Start ohne Zuschauer, mit emotionslosen Geisterspielen und Marathonwochen für die Profis.
Der FCK landet im Niemansland - Auftrag: Den Gegnern den Saisonabschluss verderben
Für den 1. FC Kaiserslautern hat dieses letzte Saisonspiel sportlich kaum noch einen Wert. Schon seit einigen Wochen ist für die Pfälzer weder nach oben noch nach unten mehr etwas möglich. Für die Roten Teufel endet damit die zweite Drittliga-Spielzeit der Vereinsgeschichte abermals auf einem enttäuschenden Mittelfeldplatz, ohne jemals wirklich in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen gewesen zu sein. Enttäuschend.
Allerdings könnten die Roten Teufel dem ungeliebten Rivalen aus München - auch wenn es nur die zweite Mannschaft ist - die Meisterschaft verderben, ihnen quasi die kleinen Lederhöschen ausziehen. Ein Satz, der Anreiz ist, aber auch traurig macht: Der Erfinder dieses Liedes, der langjährige Stadionsprecher des FCK, Udo Scholz, war am Mittwoch an den Folgen eines Herzstillstandes verstorben. Ihm zu Ehren wird der FCK heute mit Trauerflor auflaufen.
Doch nicht nur den Bayern könnte die Elf von Boris Schommers den Saisonausklang versauen. Bei einem eigenen Sieg und gleichzeitiger Niederlage des SV Waldhof gegen den abstiegsbedrohten FSV Zwickau, könnten die Pfälzer doch noch vor den Rivalen aus Ludwigshafens Nachbarschaft stehen. Für Motivation sollte also gesorgt sein.
Schaulaufen für die neue Saison - Bayern fehlen wichtige Spieler
Personell wird Boris Schommers auch in der letzten Partie seine Mannschaft wieder an einigen Stellen umkrempeln. Hendrick Zuck und Timmy Thiele fehlen gelbgesperrt, denkbar ist zudem, dass Nachwuchsspieler wie Jonas Scholz oder Mohamed Morabet erneut ihre Chance in der Startaufstellung bekommen. Ihnen gehört die Zukunft, sie sollen die kommende Saison zu einer besseren werden lassen als es die alte war.
Aber auch Bayern-Trainer Hoeneß kann im entscheidenden Meisterschaftsspiel längst nicht auf seine Top-Elf zurückgreifen. Einige Akteure weilen bei der ersten Mannschaft, die heute Abend das Pokalendspiel gegen Bayer 04 Leverkusen bestreiten wird. Andere Spieler wie Top-Torjäger Wriedt weilen schon bei neuen Vereinen. Auch der ehemalige Lautrer Oliver Batista Meier wird den kleinen Bayern am Betze nicht zur Verfügung stehen.
Daten, Fakten, Statistiken
- Im Hinspiel gewann der FCK gegen Bayern II mit 3:1. Es war das erste Aufeinandertreffen mit den "kleinen" Bayern.
- Bayern II ist nach dem Re-Start noch ungeschlagen: Aus zehn Partien holte die Hoeneß-Elf sieben Siege und drei Remis.
- Mit 76 Toren besitzen die Münchner ligaweit die beste Offensive.
- Nach der Hinrunde standen die Münchner noch auf Rang 15 (!), verloren dann in der Rückrunde nur noch eine Partie.
Das Spiel im Fritz-Walter-Stadion wird um 14 Uhr angepfiffen und ist ausschließlich bei Magenta Sport live und in voller Länge zu empfangen.
Quelle: Treffpunkt Betze