Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Insights: Ein Matchwinner und ein Kilometerfresser
FCK-Insights: Ein Matchwinner und ein Kilometerfresser
Dank seines großen Kampfgeists und einer starken Schlussphase sichert sich der FCK einen glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg. Das belegen auch die Statistiken zum Spiel.
Vor dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 trennten den 1. FC Kaiserslautern vier Punkte und zehn Tabellenplätze vom Gegner. Das Spiel versprach einiges: Die Lilien kamen schließlich als ungeschlagener Zweitplatzierter mit breiter Brust in die Pfalz, während die Roten Teufel nach ihrer enttäuschenden Leistung gegen die SV Elversberg eine Reaktion zeigen wollten und unter Druck standen. Und der fast ausverkaufte Betzenberg wurde nicht enttäuscht. Beide Mannschaften lieferten sich einen leidenschaftlichen Kampf in einem insgesamt ausgeglichenen Spiel. Die Pfälzer konnten es nach einer unglaublichen Schlussphase mit Spektakel pur unerwartet, aber nicht unverdient für sich entscheiden.
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Großchancen auf beiden Seiten
Zwar hatten die Roten Teufel mit 46 Prozent Ballbesitz etwas weniger Spielanteile als die Gäste (bundesliga.de), dennoch hatte man über weite Strecken der Partie den Eindruck, dass keine Mannschaft das Spielgeschehen dominierte. Das Team von Florian Kohfeldt, das in den bisherigen Partien sowohl offensiv als auch defensiv zu überzeugen wusste, kam am Ende nur zu zwei Großchancen (fotmob.com). Dies zeigt, dass die Lautrer Hintermannschaft gut stand und die spielfreudige Offensive mit potenziellen Unterschiedsspielern wie Hornby und Lidberg weitgehend im Griff hatte. Die in dieser Spielzeit bislang noch sichtlich stockende Offensive der Pfälzerkam am Ende der Begegnung sogar auf drei Großchancen (fotmob.com), wovon zwei den Weg ins Tor fanden.
Aufgrund der beiden kompakten Defensivreihen war es umso wichtiger, die richtige Intensität an den Tag zu legen. Und genau das taten die Männer in Rot eindrucksvoll. Beide Mannschaften schenkten sich in den fast 100 Spielminuten nichts und lieferten sich einen leidenschaftlichen Kampf. Der FCK hatte dabei sowohl bei der Laufleistung (118,93 km vs. 113,83 km, kicker.de) als auch bei der Anzahl gewonnener Zweikämpfe (106 vs. 87, bundesliga.de) die Nase vorn. Auch bei den sogenannten xGoals lag die Mannschaft von Torsten Lieberknecht vorne. Die Werte 1,68 zu 1,25 (bundesliga.de) unterstreichen den Eindruck, dass der FCK am Ende einen nicht unverdienten Heimsieg einfuhr, den er sich durch die Vorteile in Laufleistung und Zweikampfführung hart erarbeitete.
Haas erneut überzeugend
Beim Heimsieg gegen die Lilien wusste einer der wenigen Lichtblicke dieser Spielzeit erneut zu überzeugen: Eigengewächs Mika Haas. Der 20-Jährige ließ wie so oft sein Herz auf dem Platz, lief mit 11,9 km (bundesliga.de) gemeinsam mit dem Darmstädter Kai Klefisch die meisten Kilometer aller Akteure. Zudem zeigte der Linksfuß auch im Kampf um den Ball eine starke Leistung und gewann alle sechs seiner geführten Luftkämpfe (fotmob.com). Mit diesem starken und engagierten Auftritt hat der Youngster seine Bedeutung für die Mannschaft unter Beweis gestellt und gezeigt, warum die sportlichen Verantwortlichen auf ihn setzen.
Matchwinner Alidou ragt heraus
Nach dem Spektakel der Schlussphase führt kein Weg an Faride Alidou vorbei. Der Offensivspieler, der bislang oft glücklos agierte, avancierte schließlich mit seiner Vorlage zum zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer sowie seinem wuchtigen Kopfballtreffer zum 2:1 zum Matchwinner. Eine unglaublich gute Leistung des 24-Jährigen, der mit einer Wertung von 8,2 auf statistischer Grundlage sogar der beste Feldspieler war (fotmob.com). Zwei Scorerpunkte in nur 23 Spielminuten sind eine überragende Quote und belohnen Alidou für die schwere Zeit, die er in den letzten Monaten durchmachen musste. Seine Leistung gegen die Lilien und sein erstes Tor im FCK-Trikot werden ihm sicher helfen und möglicherweise dafür sorgen, dass der variable Offensivspieler auch nach der Länderspielpause eine wichtige Rolle spielen wird.
Weitere Statistiken:
Pässe: 401 vs. 446
Passquote: 79% vs. 83%
Torschüsse: 17 vs. 17
Flanken: 14 vs. 19
Ecken: 3 vs. 5
Hausaufgaben für die Länderspielpause
Die Leistung gegen Darmstadt war zweifellos ein Schritt nach vorne – immerhin erzielten die Lautrer endlich die ersten Treffer aus dem Spiel heraus. Doch klar ist auch, dass es noch genügend Verbesserungsbedarf gibt. In der Phase nach der Halbzeit bis zum eher überraschenden Ausgleichstreffer wirkten die Pfälzer weitgehend ideenlos. Es sah keineswegs danach aus, als würden sie aus diesem Spiel noch etwas Zählbares mitnehmen. Gerade in dieser Phase haperte es einmal mehr im Offensivspiel.
Auch im Defensivverhalten muss die Konzentration weiter verbessert werden, denn mit zwei Alutreffern hatten die Pfälzer durchaus Glück, nur einen Gegentreffer kassiert zu haben.
Hervorzuheben ist die Leidenschaft, mit der der FCK spielte. Vor fast ausverkauftem Haus zeigten die Männer in Rot definitiv eine Reaktion auf den schlechten Auftritt im Saarland und kämpften, wie es sich für eine FCK-Mannschaft gehört. Noch erfreulicher ist die Erkenntnis, dass die Lautrer Joker doch den Unterschied machen können. So wurden alle drei Torschützen eingewechselt und zwei der drei Treffer wurden sogar von Einwechselspielern vorbereitet. Damit konnten die Joker endlich einmal für wichtige Impulse sorgen, nachdem ihnen dies zuletzt kaum gelang.