ZitatAlles anzeigenHintergrund: Der FCK-Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Buchholz verzichtet bei der Jahreshauptversammlung am 3. Dezember auf eine Kandidatur. Buchholz empfiehlt, Ottmar Frenger und Dieter Rombach wiederzuwählen. Er schlägt Gerhard Theis, Karlsberg-Geschäftsleiter, und den Unternehmer Hans-Jürgen Gessner zur Wahl vor. Theis könnte Buchholz beerben.
KAISERSLAUTERN (zkk). Dieter Buchholz widersteht der Verlockung, wortbrüchig zu werden. Jetzt, wo es nach jahrelangem Tanz auf der Rasierklinge sportlich wieder läuft ... Nach drei Jahren an der Spitze des Aufsichtsrates, nach sechs Jahren im Kontrollgremium des 1. FC Kaiserslautern, wird er - wie bei seiner Wahl angekündigt - nicht mehr kandidieren. Der Bexbacher Unternehmer macht einem Jüngeren Platz.
Frenger und Rombach empfiehlt er, „weil sie mich immer unterstützten", für Theis und Gessner plädiert er, um Wirtschaftsexperten mit einem Herz für den FCK einzubinden.
Buchholz hat seit 2002 stürmische Zeiten als Aufsichtsrat erlebt: Die Sanierung in der Ära Jäggi, die eine Stadionmiete nach sich zog, die nach dem Abstieg aus der Bundesliga nicht mehr zu stemmen war. Die Führungskrise mit einem als Frontmann überforderten Erwin Göbel, die Real-Satire mit dem einen Großsponsor versprechenden Ex-Minister Bauckhage als Vorstandssprecher, den Fast-Abstieg in die Dritte Liga, die Abberufung Göbels und die Verpflichtung von Stefan Kuntz.
„Es war eine schwierige Zeit für den Verein. Ich habe darunter gelitten", sagt der 65-Jährige. Als die persönlichen Anfeindungen, die Kritik ob der sportlichen Talfahrt und wirtschaftlichen Not ihn immer öfter trafen, die Gesundheit litt, dachte Buchholz an Rücktritt. „Ich wollte den Verein dann aber doch nicht im Stich lassen", sagt Buchholz, der sich auch nach dem 3. Dezember als Sponsor engagieren will: „Der FCK bleibt mein Verein, auch wenn ich kein Mandat mehr habe."
„Mein Fehler war, dass ich das Amt nie von den Emotionen trennen konnte", gesteht Buchholz. Die Verantwortung für den Fehlschlag mit Michael Schjönberg als Sportdirektor und den Irrtum mit Erwin Göbel als Vereinschef hat er übernommen: „Ich habe Schjönberg nicht eingestellt, aber empfohlen." Göbel attestiert er Fleiß, Loyalität und Charakter: „Aber er ist vielleicht kein erster Mann für einen Bundesligisten."
„Milan Sasic und Stefan Kuntz haben uns gerettet! Ich werde Stefan nie vergessen, dass er auch beim Abstieg in die Dritte Liga gekommen wäre", betont Dieter Buchholz, der sich ein Engagement im FCK-Ehrenrat gut vorstellen kann: „Wenn man mich bittet, werde ich helfen. Aber ich werde mich nicht aufdrängen."
Auf 1,7 Millionen Euro kalkuliert Buchholz das Minus im ablaufenden Geschäftsjahr - auch ein Resultat von Abfindungen für zwei Ex-Trainer, Co-Trainer, Teammanager Aehlig und aufgelöste Spielerverträge sowie den Rückgang der Fernsehgelder in Folge der sportlichen Misere 2007/2008. Buchholz sieht die Ausgliederung der Profi-Abteilung als Weg der Logik. Einen Investor gebe es derzeit allerdings nicht. Die Änderung des Stadionnamens, nur mit Zwei-Drittel-Mehrheit der Mitgliederversammlung möglich, sieht der scheidende Funktionär nur in Kombination mit dem Namen Fritz Walters: „Der Fritz hätte uns seinen Segen gegeben ..."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.272
Datum: Freitag, den 21. November 2008
Seite: Nr.10
"Deep-Link"-Referenznummer: '4335828'
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