ZitatAlles anzeigenFussball: FCK-Talent schießt Sasic-Elf zum 1:0-Sieg bei Rot-Weiß Ahlen - Sippel-Comeback am 21. Geburtstag mit weißer Weste
AHLEN (zkk). Mit einem Sonntagsschuss unter den Torbalken schoss Ricky Pinheiro den Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern nach langer Auswärtsflaute zum 1:0 (0:0)-Sieg bei Rot-Weiß Ahlen. Die wunderbare Flanke zum „goldenen" Tor lieferte Erik Jendrisek.
Ricky Pinheiro, gerade 20 Jahre alt geworden, schon seit seinem vierten Lebensjahr beim FCK, stand erstmals vom Beginn an in der Zweitliga-Elf. Er begann nervös, spielte zunächst zu zaghaft, auch relativ fehlerhaft. In der 52. Minute bewies er erstmals Mut, zwang Ahlens Schlussmann Manuel Lenz mit einem strammen 16-Meter-Schuss zu einer Glanztat.
„Ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft mit meinem Tor endlich mal wieder zu einem Auswärtssieg verhelfen konnte. Die Flanke von Erik kam super, ich habe einfach draufgehalten", sagte Ricky Pinheiro, der Sohn eines in Kaiserslautern heimisch gewordenen portugiesischen Ehepaares. „Ich bin in Lautern geboren. Und ich bin stolz, für diese großartigen Fans getroffen zu haben", schwärmte der Mittelfeldspieler.
Beide Trainer hatten die Torhüter gewechselt: RW-Coach Bernd Heemsoth ersetzte den an Magen-Darm-Grippe leidenden Dirk Langerbein durch Manuel Lenz. Beim FCK kehrte Tobias Sippel an seinem 21. Geburtstag für den gleichfalls erkrankten Luis Robles ins Tor zurück. Als Kapitän - und im weißen Trikot - Synonym einer weißen Weste. „Ich habe Glück gehabt, weil Luis Pech hatte", sagte Sippel, der gut hielt.
Erstmals schmutzgefährdet war die weiße Weste in der 36. Minute, als Manuel Bölstler den vierten, von Marco Reus getretenen Eckball, übers Tor köpfte. Eine Minute später kam ein misslungener Abschlag Sippels wie ein Bumerang zurück, der Torwart aber parierte Reus" Schuss. In der 77. und 78. Minute hing der FCK-Sieg am seidenen Faden: Nach einem von Fabian Müller abgeschenkten Konter startete Reus den Gegenzug, war durch, doch er traf nicht ins Tor und übersah den freien Torjäger Toborg. Zwei Minuten später rettete der für den mit Oberschenkelproblemen ausgeschiedenen Hornig gekommene Sascha Kotysch gegen Reus. Der war durch einen Stellungsfehler Dicks in Position gerückt. Wieder einmal standen Aufwand und Ertrag Dicks in krassem Gegensatz: Athletisch ist er, dynamisch, erfasst die Situation, klärt, schaltet sich ein - aber er produziert viele Fehlpässe, steht immer mal wieder schlecht.
Der FCK hatte die Spielführung nach rund einer halben Stunde nach und nach abgegeben. Das lag zum einen an der guten Luftsicherung der Ahlener, die sich auf die weiten Bälle Zielrichtung Srdjan Lakic eingestellt hatten. Es lag aber auch an mangelnder Präzision.
„Es war zu wenig Qualität", kritisierte Milan Sasic, der sich aber über einen engagierten Auftritt seiner Truppe freuen durfte. So gliederte sich Kotysch gut in die Abwehrkette ein, in der Martin Amedick und Dario Damjanovic wenig zuließen. Davor arbeitete Aimen Demai als Staubsauger mit gutem Reinigungseffekt. Engagiert die Mitarbeit Anel Dzakas, der weite Wege ging, mal tief stand, dann ausschwärmte. Einmal verzog er knapp, zweimal kamen seinen Distanzschüsse genau auf den Torwart.
Das Arbeitspensum von Lakic und Jendrisek - enorm. Doch zum Abschluss kam Lakic nicht, Jendrisek hatte mit einem Distanzschuss Pech. Gefährlich: Josh Simpson, der in der 5. Minute knapp scheiterte, in der 90. das 2:0 hätte schießen müssen. Klasse aber, wie er im Rückwärtsgang arbeitete, auch mehrfach half, Schnitzer anderer auszubügeln. „Wir hätten das 2:0 machen müssen, hatten aber auch einige Male Glück", sagte Martin Amedick, der die Mannschaft stabilisierte.
so spielten sie
Rot-Weiß Ahlen: Lenz - Busch, Wiemann, Döring, Maul (67. Pelzer) - Bölstler (67. Naki), Heithölter (82. Chitsulo) - Großkreutz, Book, Reus - Toborg
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Hornig (46. Kotysch), Amedick, Damjanovic, Dick - Demai - Pinheiro (73. Müller), Dzaka, Simpson - Jendrisek (82. Fuchs), Lakic
Tor: 0:1 Pinheiro (58.) - Gelbe Karten: Wiemann (5) - Demai (5/1), Jendrisek (3) - Beste Spieler: Wiemann, Reus - Amedick, Demai, Sippel - Zuschauer: 5375 - Schiedsrichterin: Steinhaus (Hannover).
ZitatAlles anzeigenSTIMMEN & STIMMUNGEN
„Wir hätten hier einen Punkt
verdient gehabt. Marco Reus
setzt sich super durch, spielt er den Ball rein, schießt Lars
Toborg ins leere Tor."
Bernd Heemsoth, Trainer
Rot-Weiß Ahlen.
„Kein gutes Spiel, aber ein
verdienter Sieg. Dass Ricky
Pinheiro, der fast sein ganzes
Leben auf dem FCK-Platz
verbrachte, das Tor machte,
ist so eine schöne Geschichte des Fußballs."
FCK-Trainer Milan Sasic.
„Ein geiles Gefühl - unbeschreiblich. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft endlich wieder zu einem Sieg verhelden konnte."
Torschütze Ricky Pinheiro.
„Ich bin froh, dass wir den Auswärtsfluch besiegt haben."
FCK-Torhüter und Kapitän
Tobias Sippel. (zkk)
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.69
Datum: Montag, den 23. März 2009
Seite: Nr.15
"Deep-Link"-Referenznummer: '4783357'
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