ZitatAlles anzeigenIm Zivilprozess, den der 1. FC Kaiserslautern schon vor einigen Jahren gegen ehemalige Führungskräfte des Vereins angestrengt hat, ist vorerst noch kein Ende in Sicht. Eine Fortsetzung des Prozesses, die für den morgigen Mittwoch vor der 3. Zivilkammer terminiert worden war, ist wieder abgesetzt worden.
Nach RHEINPFALZ-Informationen hat der FCK beantragt, das Verfahren ruhen zu lassen. Die Kammer hat diesem Ansinnen stattgegeben. Hintergrund dieser Entscheidung: Dadurch können die Kontrahenten außergerichtliche Vergleichsverhandlungen führen. Durch diese Gespräche bietet sich die Möglichkeit, die bereits lang andauernde gerichtliche Auseinandersetzung in kürzerer Zeit zum Abschluss zu bringen. FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz hatte bereits wenige Monate nach seinem Amtsantritt gegenüber der RHEINPFALZ betont, dass ihm daran gelegen sei, die schwebenden Verfahren möglichst rasch zu einem Abschluss bringen zu können. Es sei wichtig, den Verein wieder in ruhigeres Fahrwasser zu steuern.
In diesem jetzt „ruhenden" Prozess geht es um eine derzeit vorliegende Forderung des Bundesligisten im Millionenbereich. Zunächst lautete die Forderung auf 2,25 Millionen Euro, später erfolgte seitens des 1. FCK eine Klageerweiterung. Der Streitwert wurde zuletzt mit 5,5 Millionen Euro angegeben. Diese Summe möchte der Club von dem seinerzeit verantwortlichen Aufsichtsratsvorsitzenden Robert Wieschemann und Vorstandsmitglied Gerhard Herzog einfordern.
Die Klage stützt sich auf die Vermutung, dass die Verantwortlichen einigen Spielern die Gehälter nicht ordnungsgemäß bezahlt haben. Ein Teil sei auf ausländische Konten geflossen, um die tatsächliche Höhe vor dem Finanzamt zu verschleiern. Diese manipulierten Überweisungen sollen später wieder an die Fußballprofis zurückbezahlt worden sein.
Namentlich genannt wurden bisher die früheren FCK-Profis Ciriaco Sforza, Murat Yakin, Jeff Strasser, Alexander Knavs, Igli Tare, Christian Timm und Cassio S. Lincoln. Angeblich habe diese Art des Geldtransfers auf Vereinbarungen und Absprachen der damals Verantwortlichen beruht.
Zu dem morgigen, jetzt abgesagten Termin waren vier frühere FCK-Aufsichtsratsmitglieder als Zeugen geladen worden: Marianne Becker, Bernhard Deubig, Wolfgang Fritz und Arnold Neu sowie der Ex-Vorstandsassistent Jürgen Bühler. (tpr)
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.70
Datum: Dienstag, den 24. März 2009
Seite: Nr.17
"Deep-Link"-Referenznummer: '4794561'
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