Ich bin fur ein VAR-System ähnlich den Regeln im Eishockey mit Vetorecht (meinetwegen jeweils 1x pro Halbzeit
Das wird ja immer als das Allheilmittel dargestellt (ähnlich wie ganz früher der Videobeweis). Und meist noch verbunden mit dem Vorschlag, dass man das Vetorecht weiter hat, sollte man korrekterweise „Einspruch“ eingelegt haben.
Aber das geht meiner Meinung nach viel zu sehr von der Prämisse aus, dass die Mannschaft, die den Protest einlegt, auch „ihr“ Recht ( = ihren Willen) bekommt. Nehmen wir die Szene mit Hanslik vom Samstag. Wir nehmen die Challenge und der Schiedsrichter sagt, nö, das reicht mir nicht für einen Elfmeter. Dann sind wir unsere Challenge für die Halbzeit los und dann kommt nochmal eine Fehlentscheidung und wir sagen, Mensch, bloß, weil der Schiedsricher uns vorhin nicht Recht gegeben hat, obwohl wir eindeutig im Recht waren, konnten wir nicht erneut Veto einlegen. Glaubst du ernsthaft, dass es dann weniger Diskussionen gibt?
Es war schon bei der ständigen Forderung nach dem Videoschiedsrichter („Da guckt er sich das einfach schnell auf dem Fernseher an, das dauert 20 Sekunden, und schon sieht er, wie er entscheiden muss. Warum wird das nicht endlich so gemacht?“) eine unfassbar naive Vorstellung, bei der mich wunderte, warum sehr viele Praktiker das unbedingt wollten.
Was viel mehr helfen würde, wäre ein Kulturwandel, der den Schiedsrichter als Autorität wahrnimmt und endlich mal die Einsicht, dass auf dem Platz jeder Fehler machen kann. Der Stürmer, der Torwart, der Trainer, der Platzwart und auch der Schiedsrichter. Da kann man sich darüber ärgern, aber nicht ewig darüber schwadronieren und eigene Unzulänglichkeiten damit vertuschen wollen.