Zum dritten in Folge trennten sich der 1. FC Kaiserslautern und Waldhof Mannheim 1:1 Unentschieden. In der ersten Halbzeit brachte Joseph Boyamba die Mannheimer nach nur sieben Minuten in Führung. Die Roten Teufel verschliefen die erste Halbzeit komplett. Erst zwei taktische Wechsel und eine Wutrede Saibenes in der Halbzeitpause ließen den FCK in der zweiten Hälfte deutlich besser und zielstrebiger aufspielen. Durch ein phasenweise starkes Powerplay drückten die Lautrer Mannheim zunehmend in die eigene Hälfte und erkämpfen sich mit dem Treffer durch Neuzugang Marlon Ritter den Ausgleich.
Zwei komplett verschiedene Halbzeiten
Wirklich zufrieden konnte am Ende keine der beiden Mannschaften und Trainer sein. Zu unterschiedlich waren dafür die Leistungen beider Mannschaften in beiden Hälften. Ähnlich äußerte sich Lauterns neuer Cheftrainer Jeff Saibene zu den 90 Minuten im heutigen Südwestderby und fand vor allem für die Leistung in der ersten Hälfte sehr deutliche und für die Fans des 1. FC Kaiserslautern gar ungewohnte Worte. "Wir haben zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, das war unerklärlich. Wir reden die ganze Woche über das Derby, über Leidenschaft, über den Willen, und dann treten wir so auf. Das ist mir ein Rätsel. Das richtige Wort zur Pause war 'Fassungslosigkeit'. Ich bin eigentlich ein ruhiger und besonnener Typ, aber in der Pause hat es dann mal so richtig geknallt". Bereits wenige Minuten vor der Pressekonferenz sprach Saibene im Interview mit MagentaSport über seine Wutrede nach den ersten 45 Minuten. "Das war ein seltener Wutausbruch, denn sowas werde ich nicht dulden. Wenn man hier ein Derby gegen Waldhof Mannheim spielt und dann rumläuft als hätte man Schlaftabletten genommen, dann ist das nicht zu akzeptieren, nicht zu dulden", so der Cheftrainer.
Jeff Saibene fand letztendlich die richtigen Worte und hat zudem mit seinen insgesamt sehr frühen Wechseln auch ein glückliches taktischen Händchen bewiesen. Die Roten Teufel steigerten ihre Leistung sehr deutlich, fingen mit teilweise sehr hohem und aggressiven Pressing in der Mannheimer Hälfte die Bälle sehr früh ab, gewannen wichtige Zweikämpfe und erspielten sich zudem einige gute Torchancen.
"Die Reaktion in der zweiten Halbzeit war absolut in Ordnung. Da hat man gesehen, was in der Mannschaft steckt. Mit Daniel Hanslik haben wir einen guten Spieler geholt, der uns vorne helfen kann. Ich denke, dass das 1:1 aufgrund der erste Hälfte am Ende auch in Ordnung ist. Trotzdem ist das für uns zu wenig, wir müssen jetzt dran bleiben und aus diesem Spiel das richtige Fazit ziehen", analysierte der Cheftrainer nach dem Spiel.
Frühe Korrekturen: Für Huth kommt Ciftci
Ebenfalls ungewohnt waren in den vergangenen Jahren frühe und konsequente Wechsel. Jeff Saibene wechselte bereits in der 36. Minute und brachte für den leistungsschwachen Elias Huth Hikmet Ciftci in die Partie. "Huth war einer von sieben bis acht Spielern, die ich hätte auswechseln können. Ich wollte aber auch, dass wir in der Mitte kompakter werden, da wir dort keinen Zugriff hatten. Wir haben dann zwar nur noch mit einem Stürmer gespielt, hatten dafür aber viel mehr Zugriff und eine bessere Raumaufteilung. Ab diesem Wechsel war unser Spiel dann in Ordnung, resümierte Saibene seine taktische Überlegungen.
Quelle: Treffpunkt Betze