Gleich drei FCK-Spiele binnen sieben Tagen. Das bedeutet dauerhaft erhöhten Puls und unruhigen Schlaf für jeden Fan der Roten Teufel. Die Mannschaft musste sich währenddessen am vergangenen Wochenende mit Störungen unbekannter Art auseinander setzen. Dabei wurde die Tiefschlafphase ausnahmsweise mal nicht durch die gegnerische Mannschaft gestört. Und nun werden nicht nur die Spiele immer weniger, sondern auch die Spieler. Alles über #englischehärte und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochen-Rückblick.
1. "Everybody was Kung Fu Fighting": Es war die 76. Minute im Spiel gegen Zwickau, als Anil Gözütok zum "Jackie Chan Gedächtnistritt" ansetzte. Schiedsrichter Hanslbauer zeigte prompt die rote Karte. Während Marco Antwerpen vom Glauben abfiel, erhitzten sich in den sozialen Medien allmählich die Gemüter. Rot? Dunkelgelb? Ja, nein, vielleicht? Selbst Babak Rafati schien sich nicht sicher. Fakt ist, die Regularien erlauben Tritte in der dieser Höhe nicht. Ein strittige, aber gewiss keine falsche Entscheidung. Für Marco Antwerpen war die Sache aber nicht so eindeutig wie für den Schiedsrichter. Nach der Partie fand der Cheftrainer klare Worte: "Wir haben alles dafür getan, dass wir drei Punkte holen. Einer hatte was dagegen". Bei aller Liebe: Kritik gerne. Aber mal ehrlich, Gözütoks Bein war fast so hoch wie die Remis-Serie des FCK.
Drei Spiele Sperre für Lauterns Gözütok (DFB)
2. Glühender Empfang in Lübeck: Die Nacht vor dem Auswärtsspiel in Lübeck hatte es in sich. Schon die Vorkommnisse vor dem Spiel deuteten auf eine brisante Partie der Kellerkinder hin. Spannung, Krach und Feuer - im wortwörtlichen Sinn - waren bereits weit vor dem Spiel da, als die Nachtruhe der Roten Teufel im Mannschaftshotel zunächst durch ein Feuerwerk (02:25 Uhr) und später durch mehrfachen Feueralarm (04:25 Uhr) gestört wurde. Und weil das noch nicht genug war, wurde am Samstagvormittag auch noch der Mannschaftsbus beschmiert und das FCK-Logo durch den "VFB Lübeck"-Schriftzug ersetzt. Der VfB Lübeck entschuldigte sich für die Vorkommnisse und den schlechen Stil via Twitter. Deutlich lässiger hingegen war die Aktion der aus Hamburg angereisten Nordic Devils, die den Bus mit FCK-Transparenten aufbübschten.
Feuerwerk und Feueralarm: Nachtruhe beim FCK vor Lübeck-Spiel mehrfach unterbrochen (SWR)
3. Tiefe Sorgenfalten in der Innenverteidigung: Allmählich wird es eng in der Lautrer Innenverteidigung. Zuerst erwischte es am Freitag Kevin Kraus. Der Innenverteidiger, der eigentlich gegen den VFB Lübeck wieder in die Startelf rutschen sollte, zog sich im Training einen Muskelfaserriss im Hüftbeuger zu. Nach Andre Hainault und Lukas Gottwalt fällt nun auch Kevin Kraus aufgrund einer im Training zugezogenen Verletzung aus - Tim Rieder und Adam Hlousek sind fraglich. Hinzu kommt die gelb-rote Karte für Alexander Winkler - ein weiterer Bärendienst im Abstiegskampf. Hohe Trainingsintensität ist ja schön und gut, aber in Zukunft elf fitte Spieler auf dem Platz stehen zu haben, wäre schon vorteilhafter. Mit nun insgesamt acht verletzten Spielern stellt sich die Frage, wen Antwerpen im bevorstehenden Derby gegen Saarbrücken überhaupt noch in der Verteidigung aufstellen kann. Ein kleiner Wermutstropfen: Carlo Sickinger könnte nach überstandenem Muskelbündelriss zurückkehren.
Muskelfaserriss: 1. FC Kaiserslautern vorerst ohne Kevin Kraus (Liga3-Online)
4. Es wird immer enger: Der Sieg am Karsamstag gegen Halle hat die Hoffnung auf den Nichtabstieg so richtig angefeuert. Eine gute Leistung, ein deutlicher Sieg und endlich mal keine Zitterpartie bis zur letzten Sekunde. Durch das 3:1 ist der Abstieg in vielen Köpfen zumindest ein klein wenig in Vergessenheit geraten. Auf Euphorie und Freudentaumel folgte im Nachholspiel gegen den FSV Zwickau der Sprung in die Realität. Nach dem Spiel dominierte die Wut, die Sieges-Serie so spät aus der Hand gegeben zu haben. Dann, am vergangenen Samstag gegen Lübeck wurde aus Wut dann endgültig wieder Ernüchterung: Mal wieder nur 1:1.
Wie geht’s nun also weiter? Es bleiben noch sieben Spiele und sieben Gelegenheiten, das "Wunder Klassenerhalt" aus eigener Kraft zu schaffen. Sieben Spiele um die Existenz. Fakt ist jedoch, die Luft für den FCK wird im Keller der dritten Liga immer dünner. Wenn es in drei Spielen in Folge nicht gelingt, mit elf Mann vom Platz zu gehen, darf man sich nicht wundern, wenn Punkte hergeschenkt werden. Und trotzdem will den FCK niemand aufgeben, zumindest niemand, bei dem das Herz auf der richtigen Seite schlägt. Denn in weiten Teilen macht das Auftreten der Mannschaft Mut. Laufbereitschaft, Kampfgeist und der Einsatz für die Mitspieler scheinen wieder da zu sein. Tugenden, ohne die man gar nicht mehr an das Überleben des FCK glauben könnte. Ein wenig Zeit ist also noch - und auch ein wenig Hoffnung.
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze